Was die Luzerner Kantonalbank von ihren IT-Dienstleistern erwartet
Die 1850 gegründete Luzerner Kantonalbank (LUKB) ist mit rund 1300 Mitarbeitenden die führende Bank im Kanton Luzern. Philipp Keist – seit dem Jahr 2000 im Team – leitet den Bereich ICT mit rund 100 Kolleginnen und Kollegen. Im Interview sagt er, was er von externen IT-Dienstleistern erwartet und wie er mit diesen zusammenarbeitet.
Was beinhaltet Ihre tägliche Arbeit und wo kommen Sie mit IT-Dienstleistern in Berührung?
Philipp Keist: Als Leiter ICT stehe ich täglich in Kontakt mit IT-Dienstleistern. Wir haben strategisch festgelegt, dass wir Betriebsleistungen an externe, spezialisierte Partner outsourcen, sofern dies möglich und sinnvoll ist. Schon aus diesem Grund bin ich über die gesamte Wertschöpfungskette des IT-Managements in Kontakt mit IT-Dienstleistern. Weil die IT strategisch überaus bedeutend ist, haben wir aber auch den Anspruch, Schlüsselelemente selbst zu verantworten.
Welches sind die drei wichtigsten Eigenschaften, die Ihre IT-Dienstleister mitbringen müssen?
Kompetenz, Verlässlichkeit und Innovation.
Was sollten (potenzielle) IT-Partner tunlichst vermeiden?
Overselling – also viel versprechen und es dann nicht einhalten.
Wie kaufen Sie IT-Hardware und -Software beziehungsweise komplette Lösungen ein? Direkt beim Hersteller oder bei einem Händler?
Wir kennen alle möglichen Lösungen und Varianten. Bei Neubeschaffungen oder Erneuerungen aufgrund des Lifecycles bevorzugen wir heute Software-as-a-Service.
Welche Bereiche Ihrer Unternehmens-IT haben Sie ausgelagert? Und welche Bereiche würden Sie hingegen nie auslagern?
Strategiekonform haben wir weite Teile der Unternehmens-IT ausgelagert. Wir erbringen IT-Leistungen nur dann selbst, wenn der Preis, die Qualität oder die Time-to-Market in einem Outsourcing-Verhältnis nicht stimmen. Aus strategischen Überlegungen lagern wir ausserdem die Disziplinen Governance, Beschaffung und Enterprise-Architektur nicht oder zumindest nicht vollständig aus. Für uns als Bank ist strategische Handlungsfreiheit gerade in der IT zentral – dafür braucht es eine gewisse Autonomie.
Was werden in der nächsten Zeit die grössten technischen Herausforderungen im Bereich IT für Sie sein?
Das Dilemma bei Services aus der (Public) Cloud: Sie müssen die hohen Anforderungen an Cybersecurity, Compliance und Stabilität erfüllen, ohne die Vorteile wie Skalierbarkeit oder kurze Time-to-Market einzubüssen.
Wie können IT-Dienstleister Sie dabei unterstützen?
Indem sie uns standardisierte, skalierbare und sichere Services bereitstellen, die für uns die Komplexität in einem hybriden und Multicloud-Umfeld reduzieren.
Welche Rolle spielen Cloud, IoT, KI, Cybersecurity in Ihrer IT-Strategie?
Wir verfolgen bei neuen ICT-Dienstleistungen oder im Rahmen des Lifecycles eine konsequente «Cloud first»-Strategie. Folglich sind Cloud und Cybersecurity absolut zentral. KI ist in einigen Use Cases im Einsatz oder in Prüfung. Die Bedeutung von KI wird zukünftig stark steigen. IoT ist bei uns aktuell nur beschränkt ein Thema, hat aber zum Beispiel bei Sicherheitsthemen durchaus Potenzial.