Nvidias Omniverse geht in die Cloud und erhält KI-gestützte Tools
Nvidia hat eine Reihe von Innovationen rund um seine Omniverse-Plattform angekündigt. Darunter befindet sich der Zugriff auf 3-D-Welten über die Cloud, um die Zusammenarbeit zwischen Creators und ihren nicht-technischen Kollegen zu ermöglichen.
Ein Jahr nach der Enthüllung von Omniverse kündigt Nvidia neue Anwendungen rund um die Plattform an. Das Omniverse dient der Schaffung von 3-D-Welten sowie digitalen Zwillingen und soll ein Ökosystem sowie Werkzeug für alle sein, die sich mit den Möglichkeiten des Metaversums beschäftigen.
Anlässlich seiner jährlichen GTC-Konferenz legte Nvidia mit der Einführung seiner Dienstleistungssuite Omniverse Cloud den Schwerpunkt insbesondere auf die Zusammenarbeit. Das Nucleus-Cloud-Tool ermögliche es Designern, Künstlern und Kreativen, von überall aus auf 3-D-Szenen zuzugreifen, betont der Anbieter. Dafür müssen neuerdings keine riesigen Datensätze mehr übertragen werden. Die Szenen können kollaborativ und in Echtzeit bearbeitet werden. Zusätzlich haben mit der View-Anwendung auch Nicht-Techniker die Möglichkeit, in Omniverse erstellte Szenen zu streamen, selbst wenn sie nicht über ein System (Server, Laptop oder PC) mit der leistungsstarken Nvidia-RTX-Grafik-Engine (Voraussetzung für den Betrieb von Omniverse) verfügen.
Auf der Konferenz wurden diese Möglichkeiten anhand des Anwendungsfalls eines Architekturbüros veranschaulicht. Die technischen Designer testeten verschiedene Beleuchtungen einer Terrasse in einer 3-D-Simulation und konnten die Meinung einer Kollegin einholen, die das Rendering durch einfaches Klicken auf einen Link sah. Nucleus Cloud ist auf Anfrage als Early Access zugänglich, befindet sich aber wie die gesamte Sammlung von Omniverse-Cloud-Diensten noch in der Entwicklung, wie Nvidia mitteilt.
Zunehmende Unterstützung durch KI
Neben der Nucleus Cloud wird Omniverse um die Funktion Turntable erweitert. Diese Funktion platziert eine interaktive Szene auf einem virtuellen Drehtisch, um zu sehen, wie sich realistische Lichtverhältnisse in Echtzeit auf die Szene auswirken. Zeitgleich können die Creators mit den Werkzeugen Teleport und Waypoints durch ihre Szenen wandern und deren interaktive Ansichten vordefinieren.
Audio2Face ist eine weitere KI-basierte Anwendung. Mit ihrer Hilfe können Entwickler und Entwicklerinnen virtueller Figuren aus einer einfachen Audiodatei eine hochwertige und realistische Gesichtsanimation erzeugen. Darüber hinaus verspricht eine KI-gestützte Suchfunktion, ein Element im Assetkatalog einfach durch Beschreibung oder über Bilder zu finden.
Verbunden mit industriellen Anwendungen
Neben den eigenen Neuerungen bietet Nvidia im Omniverse auch Anwendungen von Drittanbietern an: insbesondere Software für die digitale Automatisierung und digitale Zwillinge. Bentley Systems, ein Anbieter von Software für die Infrastrukturentwicklung, hat die Verfügbarkeit von LumenRT angekündigt. Diese Lösung bietet eine physikalisch genaue Echtzeitvisualisierung im industriellen Massstab, wie der Anbieter in einer Pressemitteilung preisgibt. Weiter hat Ipolog, ein Entwickler von Fabrik-, Logistik- und Planungssoftware, drei neue Verbindungen zum Nvidia Omniverse veröffentlicht.
Die Omniverse-Plattform wird in Verbindung mit Industrietechnologien bereits in verschiedenen Branchen eingesetzt. BMW hat 2021 den fotorealistischen, digitalen Zwilling seiner zukünftigen Fabrik enthüllt. Auf der Konferenz 2022 stellte Nvidia weitere Beispiele vor: Amazon habe digitale Zwillinge seiner mit Roboteranlagen gespickten Lagerhäuser geschaffen und PepsiCo plane die Verwendung von digitalen Zwillingen in seinen Vertriebszentren. So wollen sie ihre Lieferkette optimieren und den Energieverbrauch senken.