Die KI von Facebooks AR-Brille trainiert mit Daten aus der Schweiz
Die Facebook-Gruppe meldet Fortschritte zu seinem Augmented-Reality-System Aria. Diese drehen sich besonders um eine kontextbezogene KI, die mit Daten trainiert, die täglich von AR-Brillen-Testern gesammelt werden. Diese Tester und Testerinnen kommen teilweise auch aus der Schweiz.
Auf ihrer jüngsten Connect-Konferenz hat die Facebook-Gruppe ihren neuen Firmennamen "Meta" bekanntgegeben. Mit diesem Namen möchte das Unternehmen von Mark Zuckerberg sein Metaversum aufbauen. Ein hybrides Universum, welches das physische mit dem virtuellen verbindet. Um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen, konzentriert sich Facebook respektive Meta auf die Forschung im Bereich der virtuellen und erweiterten Realität (VR und AR). Das Unternehmen hat eine Reihe von Fortschritten bei seinem Aria-Projekt bekannt gegeben, bei dem ein Prototyp einer leichten AR-Brille zum Einsatz kommt, die bei alltäglichen Aufgaben problemlos getragen werden kann.
3-D-Kartierung und kontextbezogene KI
Forschende der Abteilung Reality Labs von Facebook haben die Fortschritte vorgestellt, die im Laufe des Jahres mit der Aria-Brille insbesondere in den Bereichen 3-D-Mapping und kontextbezogene KI erzielt wurden. Auf der Grundlage von 3-D-Daten aus der präzisen Modellierung einer Wohnung und der darin befindlichen Objekte ist die Brille in der Lage, physische Merkmale mit Augenbewegungen zu verknüpfen. Mithilfe des maschinellen Lernens kann das System eine Art proaktive Unterstützung bieten, indem es voraussieht, was der Nutzer mit einem bestimmten Objekt tun möchte. Wer zum Beispiel vor einem Fernseher sitzt, kann ihn direkt durch einen Klick auf den mit der Brille verbundenen Controller einschalten. Die Brille könnte dem Nutzer auch helfen, seine Schlüssel zu finden oder eine Bestandsaufnahme der Lebensmittel im Kühlschrank zu machen, erklären die Forscher von Reality Labs. Zukünftig soll die manuelle Steuerung somit durch Geräte ersetzt werden, die eine reibungslose Interaktion ermöglichen - wie zum Beispiel durch Armbänder, die EMG-Techniken (Elektromyographie) verwenden.
Unter den 3000 Testenden sind auch Schweizerinnen und Schweizer
Um Augmented-Reality-Geräte mit Hilfe von maschinellem Lernen weiterzuentwickeln, müssen die Algorithmen natürlich mit einer Vielzahl von Daten gefüttert werden. Aus diesem Grund stellt Facebook den Prototyp seiner AR-Brille immer mehr Mitarbeitenden und Auftragnehmern zur Verfügung, damit diese sie täglich zur Datenerfassung nutzen können. Einige der Testenden sitzen in der Schweiz, sagt das Unternehmen, das im November weitere Geräte verteilen wird, um die Marke von 3000 Testern und Testerinnen zu erreichen.
Vorkehrungen zum Schutz der Privatsphäre
Im Blogbeitrag von Reality Labs werden die Vorkehrungen zum Schutz von Daten und Privatsphäre hervorgehoben. So kann die Brille beispielsweise in bestimmten sensiblen Bereichen wie etwa in Toiletten, Gebetsräumen und Umkleideräumen nichts aufzeichnen. In der Wohnung sind diese nur unter Zustimmung aller Personen im Haushalt erlaubt. Alle Geräte zeigen ausserdem durch ein auffälliges weisses Licht an, dass sie in Betrieb sind. In öffentlichen Räumen müssen die Tester und Testerinnen Kleidung und ein Schlüsselband tragen, das sie als Teilnehmende des Aria-Projekts ausweist. Darüber hinaus werden die Daten nach dem Herunterladen einige Tage lang unter Verschluss gehalten (für Forschende unzugänglich), so dass ein System automatisch Gesichter und Nummernschilder unkenntlich macht.
Viele Unternehmen beschäftigen sich mit der Thematik der VR- und AR-Technologie. So tüftelt auch Google in Zusammenarbeit mit Teamviewer an neuen AR-Anwendungen für Google Glass. Mehr dazu erfahren Sie hier.