Swisscom: In der Schweiz hapert's, im Ausland läuft's
Im dritten Quartal 2020 verzeichnet Swisscom einen Umsatzrückgang - vor allem im Schweizer Kerngeschäft. Der Grund: Covid-19 und die dadurch entfallenen Roaming-Gebühren. Das Geschäft der Tochtergesellschaft Fastweb in Italien hat sich aber positiv entwickelt.
Im dritten Quartal 2020 liegt Swisscoms Konzernumsatz von 8201 Millionen Franken währungsbereinigt um 176 Millionen Franken (-2,1 Prozent) unter dem Vorjahr. Im Schweizer Kerngeschäft erwirtschaftete die Netzbetreiberin laut Mitteilung einen Umsatz von 6148 Millionen Franken. Dies entspricht einem Rückgang von 3,5 Prozent.
(Source: Swisscom)
Rückgang im Inland, Wachstum im Ausland
Der Umsatzrückgang im Schweizer Kerngeschäft sei getrieben durch den anhaltenden Preisdruck und die Auswirkungen von Covid-19. Laut Swisscom ist rund ein Drittel des Rückgangs (73 Millionen Franken) den durch Corona entfallenen Roaming-Gebühren zuzuschreiben. Positiv entwickelt habe sich jedoch das Geschäft in Italien: Das Umsatzwachstum bei der Tochtergesellschaft Fastweb beträgt im Vergleich zum Vorjahr 90 Millionen Euro. Dies entspricht einem Wachstum von 5,7 Prozent. Auch der Kundenbestand sei innert Jahresfrist um 3,6 Prozent auf 2,7 Millionen Breitband-Kunden gestiegen. Im Mobilfunk habe das Unternehmen gar einen Kundenzuwachs von 13,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 1,89 Millionen Kunden und Kundinnen verzeichnet.
"Swisscom weist ein stabiles Betriebsergebnis und eine gute Marktperformance aus - dies trotz vielen Unwägbarkeiten aufgrund von Covid-19, Sättigung im Schweizer Markt und intensivem Wettbewerb", sagt CEO Urs Schaeppi. "Dank gut ausgebauten Netzen, attraktiven Angeboten und gutem Kundenservice verzeichnen wir weiterhin eine hohe Kundenzufriedenheit. Der hohe Preisdruck und die Auswirkungen von Covid-19 drückten auf den Umsatz im Schweizer Kerngeschäft. Diesen Rückgang konnten wir jedoch dank verbesserter Effizienz grösstenteils auffangen."
Es hakt im Ausbau des Mobilfunknetzes
Laut Bericht ist das Datenvolumen aufgrund des erhöhten Bedarfs um 20 Prozent im Vorjahresvergleich gewachsen. Dies sei ein deutlich stärkeres Wachstum als der Ausbau der Kapazitäten im Netz für 4G und 5G. Die Kapazität des Mobilfunknetzes konnte gemäss Swisscom trotz den getroffenen Massnahmen wie etwa zusätzlichen Antennen, Frequenz-Management und Software-Upgrades um lediglich 5 Prozent erhöht werden. Grund dafür seien Einschränkungen, wie etwa Moratorien in einzelnen Kantonen.
(Source: Swisscom)
Der Ausbau des 5G-Netzes stock aber nicht nur in der Schweiz. Die italienische Regierung hat Fastweb angeblich verboten, für den Aufbau eines 5G-Netzes mit Huawei zusammenzuarbeiten. Lesen Sie hier mehr zum Veto für die Ausbaupläne der Swisscom-Tochter.