Nach Abbruch der Multicloud-Plattform

Update: Tarchini und Beelastic sollen Hiag aus der Patsche helfen

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Hiag Data hat das Halbjahresergebnis des Basler Immobilienkonzerns Hiag stark belastet. Hiag lanciert nun ein Massnahmenprogramm, um die Kosten für den Umbau von Hiag Data möglichst tief zu halten. Das Unternehmen prüft den Verkauf des Netzwerks, die Migration von Kunden und die vorzeitige Auflösung bestehender Verträge.

(Source: Tzido / iStock.com)
(Source: Tzido / iStock.com)

Update vom 6.01.2020: Hiag hat eine Kooperation mit der Tessiner Tarchini-Gruppe und dem Zuger IT-Infrastrukturanbieter Beelastic angekündigt. 

Die Unternehmen wollen gemeinsam die Infrastruktur betreiben und vermarkten, die nach dem Abbruch des Projekts einer eigenen Multicloud-Plattform verblieben ist. Dies sei "ein wichtiger Schritt im Rahmen des Massnahmenprogramms zur Senkung der bis maximal 2028 weiterlaufenden Betriebskosten“, teilt Hiag mit.

Beelastic werde zudem die Netzwerkinfrastruktur und die Netzwerkkunden von Hiag übernehmen. Die Zusammenarbeit soll in diesem Quartal – nach der Übertragung der Netzlieferantenverträge – loslegen. 

Update vom 2.9.2019: Hiag Data steht vor einem Umbau

Update vom 2.9.2019: Das gescheiterte Cloud-Projekt kommt Hiag teuer zu stehen. Der Basler Immobilienkonzern rutschte im ersten Halbjahr 2019 in die roten Zahlen. Unter dem Strich steht ein Verlust von 43,4 Millionen Franken in den Büchern. Davon geht etwa die Hälfte auf das Multicloud-Geschäft zurück: Hiag Data belastete die Geschäftszahlen von Hiag mit einem Minus von 22,4 Millionen Franken, wie aus dem Halbjahresergebnis 2019 hervorgeht.

Hiag Data steht nun vor einem Umbau. Die IT-Tochter von Hiag werde restrukturiert und solle sich künftig auf Dienste für die Hiag-Liegenschaften und Areale beschränken. Um die Kosten für den Umbau möglichst tief zu halten, lancierte Hiag laut Mitteilung ein Massnahmeprogramm: Der Immobilienkonzern prüft demzufolge den Verkauf des Netzwerks von Hiag Data. Zudem plane das Unternehmen, bestehende Kunden an Drittdienstleister abzugeben. Ebenfalls zur Diskussion stünden "vorzeitige Auflösungen bestehender Verträge", heisst es in der Mitteilung.

Originalmeldung vom 14.8.2019: Hiag zieht sich aus dem Cloud-Geschäft zurück

Hiag Data zieht den Stecker: Die IT-Tochter des Basler Immobilienkonzerns Hiag stoppt die Entwicklung ihrer eigenen Cloud-Plattform. Das Unternehmen werde sich künftig auf IT-Dienste für die Hiag-Liegenschaften und Areale beschränken. Bereits eingekaufte Hard- und Software soll zumindest teilweise weiterhin zum Einsatz kommen, wie das Unternehmen mitteilt.

Erste Anzeichen für diesen Rückzug gab es im vergangenen Juni. Hiag Data wollte ursprünglich mit dem Finanzdienstleister Six zusammenspannen. Doch die Gespräche verliefen im Sand: Man habe die Pläne "im gegenseitigen Einvernehmen gestoppt", sagte Six auf Anfrage. Lesen Sie hier mehr dazu.

Wie Hiag mitteilt, konnte das Unternehmen keine weiteren qualifizierten Partner finden – zumindest nicht im Zeitrahmen, den der Verwaltungsrat des Immobilienkonzerns vorgegeben hatte.

Hiag Data ging mit grossen Plänen an den Start. Das Unternehmen wollte eine Nische im Geschäft mit der Cloud entdeckt haben. Hanspeter Tinner, COO von Hiag Data, erklärte das Vorhaben, wen man damit ansprechen wollte und was das alles kosten sollte. Lesen Sie hier das Interview zum Marktstart von Hiag Data.

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