Fitter und effizienter werden

Swico äussert sich zum SNB-Entscheid

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In einer Mitteilung beschreibt der Branchenverband Swico die Auswirkungen des SNB-Entscheids auf die ICT-Branche. Nicht alle Bereiche sind gleich stark davon betroffen.

Leuchtturm (Quelle: CC0 Public Domain / pixabay.com/p-168132)
Leuchtturm (Quelle: CC0 Public Domain / pixabay.com/p-168132)

Der Branchenverband Swico hat sich in einer Mitteilung zu den Effekten der Aufhebung des Euro-Mindestkurses für die ICT-Branche geäussert. Laut Swico werden alle ICT-Leistungen mit Invest-Charakter von den Auswirkungen der Aufhebung betroffen sein. Im Moment verzichten sowohl Unternehmen als auch Konsumenten auf längerfristige Engagements wegen der allgemeinen Verunsicherung.

Andereseits seien viele Firmen unter Druck ihre Produktivität zu optimieren, wozu ICT-Ivestitionen oft unerlässlich seien. Firmen, die ihre technische Infrastruktur erneuern müssen, könnten dies nun sehr güngstig tun. Auch Konsumenten könnten sich durch günstigere Lebenskosten zusätzliche Käufe, wie beispielsweise Smartphones, Tablets oder Notebooks leisten. Die ICT-Branche sei als "Seismograf" für die Wirtschaftsentwicklung besonders von der Aufhebung betroffen, so Swico.

Unterschiedlicher Spielraum

Hardware-Hersteller oder -Importeure sind gemäss dem Verband gezwungen, Preisanpassungen zu machen, da Kunden nicht bereit sind, zu den bisherigen Preisen einzukaufen. Dabei sollte man beachten, dass in der ICT-Branche nicht vor allem der Euro dominiert, sondern der US-Dollar. Dieser hat sich jedoch in den letzten Monaten deutlich verteuert, so dass die Differenz auf Jahresbasis sehr viel kleiner ist als beim Euro. Man beachte: Der USD war am 8. Mai 2014 schon auf dem gleichen Stand wie am 23. Januar 2015.

Aufgrund des grossen Wettbewerbs gibts vor allem in der Unterhaltungselektronik jedoch nicht viel Luft nach unten. Die Preise seien bereits gedrückt und deutlich günstiger als in benachbarten Ländern, so Swico. Diese Beurteilung gilt gemäss der Mitteilung auch für die nachgelagerten Distributoren und den Handel sowie für den Verkauf von Standard-Software. Bei den Wiederverkäufern ist allerdings von einer weiteren Konsolidierung auszugehen, insbesondere bei denjenigen, die reinen Produkteverkauf machen und ihr Geschäftsmodell noch nicht in Richtung Services, Cloud und Usage Based Computing erweitert haben. Die Folgen der Aufhebung für die Hardware-Hersteller und deren nachgelagerte Märkte seien überblick- und verkraftbar, sofern ausreichend Liquidität zur Verfügung stehe, so der Verband.

Offshoring und Swissness helfen

Bei Software-Entwicklern können die Folgen durch bereits umgesetzte Near- und Offshoring-Strategien oder durch Alleinstellungsmerkamle im Wettbewerb gemildert werden. Die Folge der Aufhebung sind jedoch ernsthaft bis massiv und erfordern je nach Geschäftslage tiefgreifende Massnahmen, sofern die heutigen Kurse anhalten, schreibt Swico.

Für die Schweizer Rechenzentren und Internet Service Provider ist die Lage weniger gravierend, da sie oft den Swissness-Bonus nutzen können. Swico schätzt die Folgen auf gering bis deutlich ein, warnt aber davor, dass es kaum Massnahmen gebe, die die Situation verbessern können. Gleiches gelte für das Consulting, sofern das Geschäft nicht auf den inländischen Markt beschränkt sei.

Generell gelte für alle ICT-Anbieter, dass sie in diesem Umfeld fitter und effizienter werden sollen, fasst Swico zusammen. Dies sei im wettbewerbsintensiven ICT-Umfeld jedoch ohnehin immer der Fall.

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