Wie sich das Schweizer RZ-Geschäft derzeit entwickelt
Um dem hohen Stromverbrauch entgegenzuwirken, investieren RZ-Betreiber in nachhaltige Technologien. Was das konkret bedeutet und wie nachhaltig Schweizer RZs wirklich sind, sagt Patrick Stutz, Product Manager bei Mount10.

Was muss ein RZ-Betreiber heute bieten, um morgen noch im Geschäft zu sein?
Patrick Stutz: Kunden erwarten flexible und innovative Lösungen. Eine hohe Leistungsdichte ist aufgrund der technologischen Weiterentwicklungen entscheidend. Daher ist die früher oft nachgefragte RZ-Fläche nicht mehr so relevant, sondern eher wie viel Kühl- oder Stromleistung pro Quadratmeter zur Verfügung steht.
Algenfarmen, Abwärmenutzung, alternative Energie: Wie wichtig ist das Thema Nachhaltigkeit bei Schweizer Rechenzentren?
Der Nachhaltigkeitsgedanke und Umweltaspekt gehören bei jeder Evaluation dazu. Wenn ein RZ Strom aus Wasserkraft nutzt oder Strom aus einer eigenen Photovoltaik-Anlage gleich selbst erzeugt und verwenden kann, ist dies sicherlich ein Vorteil. Fakt aber ist, dass der grösste Hebel bei der Nachhaltigkeit beim vom Kunden eingesetzten Equipment liegt, der RZ-Betreiber selbst verbraucht die Energie ja nicht.
Und wie nachhaltig sind die Rechenzentren hierzulande wirklich?
Ich glaube, die Fragestellung sollte lauten: Welches Gewicht hat der Energieverbrauch bei der Evaluation von Servern und Speichersystemen? Unserer Ansicht nach ist der Energieverbrauch sehr selten ein Thema bei der Technologiebeschaffung. Grundsätzlich gilt aber, je neuer das Rechenzentrum, desto nachhaltiger ist es natürlich. Alle neuen RZs werden mit dem Nachhaltigkeitsgedanken gebaut und verfügen zum Beispiel über eine sinnvolle Nutzung von Abwärme oder Eigenproduktion von Energie mittels Photovoltaik. Bei früher erbauten Rechenzentren stand die Nachhaltigkeit noch nicht im Fokus – daher wird hier eher mit Umweltkompensationen gearbeitet.
Wie hat sich das Schweizer RZ-Geschäft in den vergangenen zwölf Monaten entwickelt?
Die vergangenen zwölf Monate haben nochmals gezeigt, was sich in den letzten Jahren schon abgezeichnet hat: Die grossen Anbieter werden grösser, dominieren den Markt und verdrängen die kleinen Anbieter. Aber auch kleinere Anbieter haben heute und auch in Zukunft durchaus ihre Berechtigung, weil sie spezifische Anforderungen für den Nischenmarkt abdecken können.
Wie viel Raum bleibt hierzulande neben den grossen Hyperscalern noch für lokale Anbieter?
Die Masse geht klar mit den Hyperscalern. Lokale Anbieter können nur bestehen, wenn sie eine Nische abdecken können. Spezialisierte Dienstleistungen oder spezifische Sicherheits- beziehungsweise Schutzvorkehrungen stehen da im Vordergrund.
Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:
- Primo Amrein, Microsoft: "Ein RZ-Betreiber muss mehr bieten als nur IaaS-Hosting."
- Arne Benox, Digital Realty: "Ökonomische Ziele tragen häufig dazu bei, die ökologischen zu erreichen."
- Michael Dudli, Xelon: "Die Nachfrage nach Schweizer Lösungen bleibt hoch."
- Erich Hohermuth, NorthC: "Steigende Energiepreise und Versorgungsengpässe haben die Branche stark beeinflusst."
- Olivier Honold, NTT: "Es reicht nicht, nur Fläche, Energie, Kühlung und physische Sicherheit anzubieten."
- Roger Semprini, Equinix: "Immer mehr Kunden kommen zu uns, um ihren digitalen Footprint zu verbessern."
- Marco Stadler, Green: "Die Energieeffizienz hat sich in der Branche stark verbessert."
- Ralph Urech, Data11: "Integrität, Vertraulichkeit und Verfügbarkeit bleiben die wichtigsten Eckpfeiler; der Rest ist Beilage."

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