Adrian Turrin von Lenovo im Podium

Diese Trends bewegen den Servermarkt

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von Coen Kaat

Braucht es im Zeitalter von HCI überhaupt noch dedizierte Server? Und wie muss sich der Fachhandel aufstellen, um im Servergeschäft Geld zu verdienen? Die Antworten auf diese und weitere Fragen hat Adrian Turrin, Country GM Global Technology bei Lenovo.

Adrian Turrin, Country GM Global Technology bei Lenovo. (Source: zVg)
Adrian Turrin, Country GM Global Technology bei Lenovo. (Source: zVg)

Wie wichtig ist der Verkauf von dedizierten Servern im Zeitalter von HCI noch?

Adrian Turrin: Der Trend hin zum Software-defined-Datacenter ist nach wie vor ungebrochen. Um eine solche Architektur umzusetzen, sind im Vorfeld verschiedene Faktoren zu berücksichtigen, wie zum Beispiel welche Businessapplikationen darauf betrieben werden sollen und welche Anforderungen diese Applikationen haben. Des Weiteren kommen die Balance von Compute- und Storage-Resscourcen sowie die Einstiegsgrösse hinzu. Kurzum, die Anforderungen bestimmen die Lösung und nicht ein Trend. Aus diesem Grund haben wir neben den zertifizierten HCI-Nodes weiterhin Standard-x86-Server im Portfolio.

Wie muss sich der Fachhandel aufstellen, um im Servergeschäft Geld zu verdienen?

Es gilt, ein Ökosystem aufzubauen, um den Kunden Lösungen anbieten zu können, welche die Herausforderungen im Core Business der Kunden lösbar machen. Des Weiteren sind Spezialisierung wie auch absolute Kundennähe wichtig. Ein breites Sortiment, das auch wenn nötig "in die Tiefe" geht, ist ein weiterer wichtiger Punkt.

Welche technologischen Trends prägen das Servergeschäft zurzeit?

Wir werden weiterhin eine Erweiterung im Bereich der Software-defined-Serverlösungen haben. Das Konzept von Software-defined wird sich weiterentwickeln und zunehmend auch in Bereichen wie Backuplösungen etablieren. Prozessoren sind das Herzstück eines Servers und diese halten alle Hardware-Interaktionen zusammen. Das heisst, die Innovation und das Marktwachstum kommen von den Prozessoren. Neben Intel und AMD werden wir in Zukunft auch weitere Player im CPU-Markt antreffen wie beispielsweise Nvidia- und ARM-Prozessoren. Hier wird der Strombedarf vs. Leistung auch eine immer wichtigere Rolle spielen. Edge-Computing ist ein grosser Trend. Mit zunehmenden KI-Lösungen muss man näher dort sein, wo diese generiert und verarbeitet werden. Dies bedeutet eine zusätzliche Herausforderung, da die Server nicht mehr in einer gleichbleibenden Umgebung sind. Sie werden quasi "ausgewildert" und müssen nun grösseren Temperaturschwankungen, Staub und Schmutz sowie Feuchtigkeit trotzen.

Welche Herausforderungen kommen nun auf den Channel zu? Und wie kann der Channel diese meistern?

Das reine Box-Moving ist Geschichte. Software-as-a-Service und Cloud-Services werden immer wichtiger. Der Channel kann die neuen Herausforderungen meistern, wenn er neue Skills auf- und ausbaut, Kooperationen und Allianzen eingeht, um ein gutes Ökosystem aufzubauen, und sich durch Serviceangebote differenziert.

Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:

  • Martin Casaulta, HPE Schweiz: "Mit Servern allein wird es für Händler immer schwieriger, Geld zu verdienen."

  • Jürg Lys, Zibris: "Nicht jedes Unternehmen benötigt ein HCI-Datacenter." / "Vielfach reichen ein oder zwei Server und eine Backup-Lösung."

  • Werner Stocker, IBM: "Der Fachhandel muss sich zum Integrator von hybriden Cloud-Architekturen weiterentwickeln"

  • StefanTroxler, Dell: "Der Bedarf an klassischen Servern ist hierzulande nach wie vor hoch."

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