Wo sich das grösste Potenzial im UCC-Markt verbirgt
Die Homeoffice-Pflicht ist vorbei - ist damit auch ein Ende des Hypes im UCC-Markt gekommen? Wohin sich der Markt entwickelt und auf welche neuen Technologien man setzen sollte, sagt Niema Nazemi, Director Webex Collaboration Solutions, Cisco Central Europe und Schweiz.

Wie hat sich das Geschäft mit UCC im vergangenen Jahr verändert?
Niema Nazemi: Die digitale Transformation hat sehr vieles gefestigt. Online-Meetings sind Teil aller Prozesse geworden. Immer mehr Meetings werden gemischt abgehalten. Hybrid Work etabliert sich. Geschäftlich war 2021 ein Rekordjahr für uns, mit einer starken Steigerung. Wir sehen auch im Ländervergleich, dass Schweizer Mitarbeitende digitale Meetings überdurchschnittlich gut angenommen haben. Ausserdem ist die Nachfrage nach Video-Hardware stark gewachsen, die perfekt auf die Collaboration-Software abgestimmt ist.
Inwiefern hat der Trend in Richtung Homeoffice bereits zu einer Sättigung geführt?
Davon kann keine Rede sein, wenn man auch im Homeoffice einen professionellen Standard verfolgen will: Hat man anfänglich Security- und Compliance-Bedenken zurückgestellt, um in der Pandemie möglichst reibungslos weiterzuarbeiten, rücken solche Fragen nun wieder in den Mittelpunkt. Es braucht jetzt auch im Homeoffice gemanagte, sichere Collaboration-Umgebungen mit Software und mit Video-Endpoints, die getrennt von anderen Datenströmen ermüdungsfreie und motivierende Kommunikation erlauben.
Welche Rolle spielen Managed-UCC-Angebote im Schweizer Markt?
Aus unserer Sicht eine sehr wichtige. Es ist sogar ein Kernelement unseres Angebots. Mehrere unserer Partner bieten das bereits an, mit dem Kundenvorteil, alles sicher und unkompliziert aus einer Hand zu bekommen.
Welche technologischen Trends erkennen Sie aktuell?
Die digitale Collaboration basiert auf ausgereifter und funktionsstarker Software - und sie ist sicher, wenn der Hersteller dies schon in der Entwicklung berücksichtigt. Wir sehen die Trends im Bereich spezifischer Anwendungen: im Healthcare-Bereich etwa, bei den Banken oder in der Industrie. Weiter werden sich Meetings im sogenannten "Metaverse" weiterentwickeln; zuvor arbeiten aber Teams gemeinsam an 3D-Prototypen. Die Hologrammtechnik beginnt sich jetzt zu etablieren. Uns ist zudem der Multiplattformgedanke wichtig - unabhängig von der eingesetzten Software sollen alle Menschen eine Stimme haben. Dieser Trend beginnt gerade.
Wo verbirgt sich das grösste Potenzial für Reseller und System-integratoren?
Das grösste Potenzial verbirgt sich im noch engeren Kundenkontakt und der individuellen Anpassung an die Compliance-Vorschriften. Fast jeder Wunsch lässt sich erfüllen, etwa ein individuelles Routing oder spezifische Speicherorte. Dazu muss man seinen Kunden gut kennen. UCC kann sicher in allen ICT-Prozesse verankert werden, bis in die Netzwerke hinein. Und ganz unabhängig davon, ob On-Prem, Hybrid oder Cloud.
Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:
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Drazen-Ivan Andjelic, Mitel: "Der Wachstumstrend im UCC-Markt setzt sich weiterhin fort."
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Meriton Dzambazi, Fournet: "Die weitere Entwicklung der Definition von Arbeitsplatz und Arbeitsort bleibt spannend."
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Andres Gees, Spie ICS: "Kunden wollen nur die nackten Subscription-Preise sehen."
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Pius Gloor, Alltron: "In der KMU-geprägten Schweizer Firmenlandschaft sind Lösungen, wie sie internationale Konzerne einsetzen, wenig gefragt."
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Jörg Säurich, Damovo: "Die schnelle Einführung von UCC-Tools hat zu Insellösungen geführt."
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Reto Scaramuzza, Ingram Micro: "Unternehmen bereiten sich auf das hybride Arbeiten vor."

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