René Fitterer im Podium Business-Software

Welche Hypes den Markt für Business-Software laut SAP bereits prägen

Uhr
von Coen Kaat

Kaum ein Unternehmen kommt heute noch ohne einen Dschungel aus Buchstaben aus: ERP, CRM, BPM und Co. entscheiden oft über den Geschäftserfolg. Welche Trends den Markt für Business-Software derzeit prägen und welche Chancen sich für den Channel auftun, sagt René Fitterer, Chief Technology Officer von SAP Schweiz.

René Fitterer, Chief Technology Officer von SAP Schweiz. (Source: zVg)
René Fitterer, Chief Technology Officer von SAP Schweiz. (Source: zVg)

Wie entwickelt sich der Markt für Business-Software in der Schweiz?

René Fitterer: Im weltweiten Vergleich sehen wir einen hohen Reifegrad bei der Durchdringung von Business-Software in Schweizer Unternehmen. Das ist nicht überraschend, da die Technologie- und Innovationsführerschaft der Schweiz auch zu einem grossen Teil auf einer fortgeschrittenen Digitalisierung der Geschäftsprozesse basiert. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf Themen der Kundeninteraktion, weiterer Automatisierung dank intelligenter Prozesse und einem noch effizienteren Zusammenspiel des Geschäftsnetzwerks entlang der Supply Chain.

Welche Themen prägen derzeit den Markt für Business-Software in der Schweiz?

Business-Software muss weiterhin stabil alle einheitlichen Best-Practice-Backoffice-Prozesse nach lokalen Gesetzgebungen abbilden. Sie muss eine offene Plattform bereitstellen, um individuelle Bedürfnisse in die Prozesse einbetten zu können und agile Entwicklungen und Data Insights durch Kunden selbst realisieren zu können. Die Prozesse müssen in das Geschäftsnetzwerk unserer Kundenintegrierbar sein. Dabei stehen insbesondere drei Trends im Vordergrund: Intelligente Prozesse, Experience Management und End-2-End-Prozesse, die in einer hybriden Cloud realisiert werden.

Wie relevant sind zurzeit Hypes wie die Blockchain oder künstliche Intelligenz für Business-Software?

Viele der modernen Technologien haben heute bereits den Hype-Status überwunden und sind somit von grosser Relevanz für unsere Kunden. Im aktuellen Release unseres ERPs SAP S/4 Hana haben wir mehr als 200 Fähigkeiten eingebaut, die auf maschinellem Lernen basieren. IoT wird von vielen unserer Kunden benutzt, um Wartungsprozesse zu optimieren oder den Lebenszyklus physischer Produkte optimal zu managen. Die Relevanz von Blockchain-Technologie für Business-Szenarien ist dabei eher noch in einem frühen Status. Gleichwohl haben wir bereits heute in der Schweiz Szenarien, in denen in der Coldchain-Logistic auf diese Technologie gesetzt wird.

Wie beurteilen Sie die Zukunftsaussichten im Geschäft mit Business-Software?

Nachdem sich die Coronakrise im letzten Monat des ersten Quartals weltweit deutlich auf die Wirtschaft ausgewirkt hatte, zog die Geschäftstätigkeit im Laufe des zweiten Quartals allmählich wieder an. Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass unsere Strategie für das intelligente Unternehmen bei Kunden weltweit Anklang findet. Mehr als je zuvor ist durch die Pandemie deutlich geworden, dass Digitalisierung keine Option mehr, sondern zwingend notwendig ist, um schwierige Zeiten zu meistern und die gewünschten Geschäftsergebnisse zu erzielen.

Wie muss sich der Channel aufstellen, um in Verkauf und Implementierung von Business-Software erfolgreich zu sein?

Der Channel sollte sich in diesen drei Themen gut aufstellen: Offenheit gegenüber neuen Cloud-Technologien und -Produkten: Bereit sein, neue Innovationen zu adaptieren und dem Endkunden zu vermitteln. Exzellentes People Management: Die besten Talente werden gewonnen, wenn sie gefördert werden, wenn sie eine Vision im Unternehmen verfolgen können und die Leadership-Kultur es auch entsprechend zulässt. Fokus auf High Quality Delivering und Trusted Advisor Status: Die beste Qualität in jeder Phase, höchste Fachexpertise und transparente Kommunikation sind essenziell, um als Partner kompetent wahrgenommen und geschätzt zu werden.

Die Antworten der anderen Teilnehmer des Podiums:

Webcode
DPF8_188268