Podium Back-up & Archivierung

Thomas Benz über die Auswirkungen der EU-DSGVO auf die Back-up-Branche

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von Coen Kaat

Die Back-up- und Archivierungsbranche dürfte wohl zu den am stärksten durch die EU-DSGVO betroffenen Geschäftsfeldern zählen. Schliesslich lebt sie vom Speichern von Daten. Wie sich das neue Gesetz auf die Branche auswirkt, sagt Thomas Benz, Country Manager Schweiz von Veritas.

Thomas Benz, Country Manager Schweiz von Veritas. (Source: zVg)
Thomas Benz, Country Manager Schweiz von Veritas. (Source: zVg)

Wie wirkt sich die EU-DSGVO auf Ihre Tätigkeit als Anbieter von Back-up- und Archivierungslösungen aus?

Thomas Benz: Veritas hat sein Lösungsportfolio strategisch weiterentwickelt: vom Back-up, der Archivierung und dem Storage-Management hin zum umfassenden Datenmanagement in komplexen Umgebungen wie der Multi-Cloud. Ein wichtiger Treiber sind dabei in der Tat Compliance-Vorgaben. In Archiven und Back-ups häufen sich besonders viele Daten an. Eine Transparenz über diese Daten ist durch die Verordnung notwendiger denn je geworden. Wir haben dieses Wissen durchgängig in unserem eigenen Portfolio zugänglich gemacht und setzen zusätzlich auf Datenklassifizierung, damit Firmen ihre Daten holistisch verwalten können.

Welche Massnahmen haben Sie in diesem Zusammenhang getroffen?

Wir haben für diese neuen Herausforderungen unsere 360 Data Management Suite für die Multi-Cloud entwickelt. Damit helfen wir Unternehmen, Daten zu schützen, verfügbar zu halten und den Speicherort von Informationen zu kennen. Unsere Suite unterstützt Firmen vor allem auch bei Themen wie regulatorischer Compliance, Business Continuity und Workload-Mobilität.

Was müssen Reseller von Back-up- und Archivierungslösungen nun unbedingt beachten?

Wir wollen Resellern helfen, sich weiterzuentwickeln. Es geht immer seltener um den blossen Verkauf von Produkten, sondern um umfassende Geschäftslösungen. Die EU-DSGVO bietet eine gute Möglichkeit, abseits des üblichen Back-up-Geschäfts Umsätze zu generieren und sich weiterzuentwickeln – weg vom klassischen Reseller und hin zum Datenmanagement-Experten.

Wie kann der Channel vom Thema EU-DSGVO profitieren?

Viele Kunden wissen nicht einmal, wie sie solch ein Projekt beginnen sollen. Wir können gemeinsam mit unserem Channel den gesamten Projektlebenszyklus abdecken, angefangen beim Assessment, das den Reifegrad des Kunden in Sachen Compliance untersucht und klare Massnahmen vorschlägt. Wir werden unsere Partner weiterhin intensiv dabei unterstützen, Kunden klaren Mehrwert liefern zu können. Zudem hat Veritas sein überarbeitetes Partner-Force-Programm vorgestellt, das dem Channel mehr Profit und Wachstum verschaffen will. Reseller erhalten Vorteile vor allem beim Verkauf des umfassenden 360-Data-Management-Portfolios und der Multi-Cloud-Datenmanagement-Lösungen von Veritas.

Was verändert sich mit dem kommenden neuen Schweizer Datenschutzgesetz?

Die revidierte Fassung des Schweizer Datenschutzgesetzes (DSG) soll im Herbst 2018 in Kraft treten – Anpassungsdruck, beziehungsweise -bedarf für Schweizer Unternehmen ist bereits jetzt gegeben. Sie sind dann verpflichtet, personenbezogene Daten jederzeit aufzufinden und offenzulegen. Hier sind also klare Parallelen zur EU-DSGVO erkennbar. Hinzu kommt: Die DSGVO gilt zwar für die EU-Staaten, doch aufgrund ihrer extraterritorialen Anwendung wird sie ab dem 25. Mai auch für viele Schweizer Unternehmen relevant. Sie kommt beispielsweise dann zum Einsatz, wenn ein Schweizer Unternehmen eine Niederlassung in der EU hat. Schweizer Unternehmen sehen sich folglich mit einem doppelten Handlungsbedarf konfrontiert: Sie müssen sich sowohl für die DSGVO als auch das DSG rüsten.

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