Die Pandemie befeuert den Schweizer Markt für Managed Security Services
Der Schweizer Markt für Managed Security Services wird im Jahr 2022 stark wachsen. Dieses Wachstum soll rund doppelt so gross ausfallen als die noch vor Corona prognostizierten Werte. ISG geht den Auswirkungen der Pandemie auf das Wachstum nach und nennt die Marktführer.
Der Markt für Managed Security Services (MSS) wächst ungebremst. Bereits letztes Jahr zeichnete sich ab, dass Unternehmen ihre Security verstärkt auslagern, wie Marktforscher MSM Research im September 2020 feststellte. Er rechnete in der Schweiz mit einem Wachstum dieses Marktsegments um 10,1 Prozent im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr.
Ein ähnliches (oder eher das gleiche) Wachstum prognostizierte Gartner bereits 2018. Von 261 Millionen US-Dollar 2019 sollte der Schweizer MSS-Markt im Jahr 2020 um 10,1 Prozent auf 288 Millionen Dollar anwachsen. Diese Einschätzung machte Gartner noch vor Corona, womit die Übereinstimmung mit der Nach-Corona-Prognose von MSM Research überraschen mag. Doch werden die Auswirkungen von Covid-19 auf die prognostizierten Marktentwicklungen spätestens auf das Jahr 2022 hin deutlich.
Marktforscher ISG Research rechnet dieses Jahr mit einem Umsatz von 264 Millionen Euro im Schweizer Markt für MSS. Für 2022 prognostiziert ISG, dass der Markt auf 307 Millionen Euro anwächst. Das entspricht einem Wachstum von über 16 Prozent. Gartner ging in seiner vor Corona gemachten Prognose von einem Wachstum von lediglich 8,2 Prozent aus – rund der Hälfte. Weshalb sich die Pandemie so positiv auf den Schweizer Markt für MSS auswirkt, dafür nennt ISG verschiedene Gründe.
Homeoffice als neue Angriffsplattform für Cyberkriminelle
Die Tendenz zum Homeoffice hat Cyberkriminellen eine neue Plattform geschaffen. Daher setzt nun auch der Schweizer Mittelstand vermehrt auf den Einsatz von MSS, wie aus der Studie "Cyber Security – Solutions & Services, Switzerland 2021" von ISG hervorgeht. Reine Schweizer Security-Anbieter würden dabei präferiert. "Diese Provider betreiben zum Beispiel die Security Operations Center (SOC) auch oder ausschliesslich im Inland", erklärt Frank Heuer, Lead Analyst Cyber Security DACH bei ISG.
Unternehmen und Behörden sahen sich im Lauf des letzten Jahres zunehmend Bedrohungen aus dem Cyberraum ausgesetzt. Es gilt, die Sicherheitsvorkehrungen stets aktuell zu halten. Ausserdem schreiben auch gesetzliche Regelungen vor, bessere Sicherheitsmassnahmen umzusetzen, wie es weiter heisst. Das fordere besonders mittelständische Unternehmen heraus. Dazu komme noch der IT-Fachkräftemangel. Unter anderem aus diesen Gründen verzeichnen diese Unternehmen gemäss Studienautoren eine "überdurchschnittlich stark wachsende Nachfrage nach Cybersecurity-Lösungen".
Die Marktführer im Schweizer MSS-Geschäft
Im Rahmen der Studie hat ISG 14 Managed-Security-Service-Provider (MSSP) in der Schweiz definiert, welche die Autoren als "Leader" bezeichnen. ISG hat sich dabei auf Dienstleister fokussiert, die sich nicht nur auf die proprietären Produkte konzentrieren. Sie verwalten und betreiben stattdessen "Best-of-Breed"-Sicherheitstools und kümmern sich um den gesamten Security-Incident-Lifecycle, von der Identifizierung bis zur Lösung von Problemen.