Obligatorisches "Entry-Exit-System"

Am Flughafen Zürich kontrollieren künftig Automaten biometrische Daten

Uhr
von Saray-Lien Keser und lha

Für Einreisende aus Drittstaaten in die Schweiz wird nach einem Beschluss der EU-Kommission künftig ein digitales Dossier am Flughafen Zürich erstellt. Ausserdem sollen häufiger Automaten für die Kontrolle der Reisenden zum Einsatz kommen.

(Source: Tumisu / Pixabay)
(Source: Tumisu / Pixabay)

Im Rahmen des Programms "Smart Borders" sollen Länder des Schengen-Raums und somit auch die Schweiz, ein "Entry-Exit-System" (EES) einführen. Das hat die EU-Kommission beschlossen, wie das Schweizer Nachrichtenportal "Watson" berichtet. Das System diene zur Stärkung der Aussengrenzen und somit dem Schutz des Schengenraumes und betreffe die Einreise sowie die Ausreise.

Reisende aus Drittstaaten

Nach diesem Programm müssen Reisende aus Drittstaaten bei der Einreise künftig numerische und biometrische Daten abgeben. Als numerisch gelten Daten der Ausweisdokumente. Ein Gesichtsbild sowie die Scans von Fingerabdrücken zählen zu biometrischen Daten, wie es heisst. In Form eines digitalen Dossiers sollen diese Daten gespeichert werden und den Behörden im Schengen-Raum jederzeit Auskunft über die Identität sowie Aufenthaltsdauer der Reisenden geben können. Auch am Flughafen Zürich müsse dieses System bis Mai 2022 funktionsfähig sein.

Deutsche Firma mit Millionenauftrag

Der Kanton Zürich hat für das Aufrüsten der Schalter-Infrastruktur, die deutsche IT-Sicherheitsfirma Secunet Security Networks aus Essen beauftragt, berichtet "Watson". Der Vertrag sei dabei mit einer zwölfjährigen Laufzeit und 43,6 Millionen Franken dotiert. Im Mai dieses Jahres bewilligte der Kanton zudem weitere 3,6 Millionen Franken für eine weitere Umsetzungsetappe. Davon gehen erneut 2,9 Millionen Franken an Secunet. Das Unternehmen erhält einen bis 2028 laufenden Betriebsvertrag. Dafür stelle die Firma unter anderem "Biometriesäulen" auf.

Einsatz von Automaten – auch bei der Ausreise

Die Kantonspolizei Zürich möchte das System zudem mit sogenannten Automated Border Control (ABC-Gates) ergänzen, die von Reisenden autonom genutzt werden sollen. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) willigte dem Flughafen dieses Vorhaben laut "Watson" vor wenigen Tagen ein. Die Planungsphase mit genauen Informationen sei jedoch noch nicht abgeschlossen. Der Flughafen Zürich will darüber hinaus ebenfalls die Kapazität bei der Ausreiseabfertigung mithilfe von ABC-Gates erweitern. Einige dieser Automaten werden bereits heute im Ankunftsbereich des Flughafens genutzt.

US-Reisende benötigen Geduld

Durch die Öffnung der US-Grenzen für vollständig Geimpfte aus dem Schengen-Raum am 8. November, steigt ebenfalls die Anzahl an Transatlantik-Passagieren und somit auch die zu prüfenden Personen an den Passkontrollen. Um dem entgegenzukommen, bieten US-Behörden interessierten Flughäfen ein sogenanntes "Preclearance"-Programm an, wobei die nötigen Dokumente bereits am Abflughafen geprüft werden, schreibt "Watson". Damit solle die Einreise in die USA beschleunigt werden. Das Programm sei für den Flughafen Zürich derzeit allerdings kein "priorisiertes Thema", so das Nachrichtenportal.

Der Flughafen Zürich beschäftigt sich auch anderweitig damit den Ablauf der Reisenden zu optimieren. So schaltet Google den Indoor-Navigationsmodus für den Flughafen frei, um Userinnen und User an ihr Ziel zu führen. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Webcode
DPF8_238473