Beamer am Point of Sale

ISE 2020: Epson färbt Sofas und Formel-1-Rennwagen mit Projektoren

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von Coen Kaat

Epson hat an der ISE 2020 gezeigt, wie Projection Mapping und Interaktivität das Einkaufserlebnis im Laden neu gestalten könnten. Warum der Hersteller weiterhin an der Technologie festhält, während andere Hersteller Projektoren zugunsten von Displays aufgeben, erklärte Rocco Pucci an der Messe.

Seit Jahren heisst es immer wieder, dass Displays Projektoren ablösen werden. Gewisse Hersteller wie etwa Samsung zeigen schon seit Jahren nur noch Screens an der ISE – der Leitmesse für die Digital-Signage- und Pro-AV-Branche. Auch Ricoh hatte dieses Jahr keine Beamer mehr an seinem Messestand. Warum, erfahren Sie hier.

Ganz anders sieht es jedoch beim Stand von Epson aus. "Als ich 2007 in das Geschäft mit LED-Wänden einstieg, hiess es bereits, dass es in 10 Jahren keine Projektoren mehr geben würde", sagte Rocco Pucci, seit 2016 Key-Account-Manager bei Epson Deutschland.

Die Wahrheit sieht jedoch anders aus. "2019 wurden weltweit so viele Projektoren gekauft, wie nie zuvor", sagte Pucci. "Der Markt ist nach wie vor da. Er ist einfach hart umkämpft." Vor allem im unteren Bereich, also wenn es etwa um Beamer für Konferenzräume geht. Denn da konkurrieren die Anbieter nicht nur unter sich – sie müssen sich auch gegen Displays behaupten.

 

Rocco Pucci, seit 2016 Key-Account-Manager bei Epson Deutschland, an der ISE 2020. (Source: Netzmedien)

 

Insbesondere Unternehmen, bei denen das Projektorengeschäft nur einen kleinen Teil des Umsatzes ausmacht, können daher Projektoren nicht mehr profitabel verkaufen und steigen aus dem Geschäft aus, wie Pucci erklärte.

 

Jeder dritte Projektor weltweit kommt von Epson

"Es werden wohl auch noch weitere Brands verschwinden", sagte Pucci. Nicht aber Epson. "Für uns ist das Projektorengeschäft ein wesentlicher Bestandteil." Aufgrund der hohen Fertigungstiefe – Epson ist gemäss Pucci auf nur wenige Zulieferer angewiesen – könne der Hersteller die Fertigungskosten tiefer halten und so ganz andere Stückzahlen bieten.

Nach eigenen Angaben hält das Unternehmen heute einen Marktanteil von rund 35 Prozent. Das heisst, mehr als jeder dritte Projektor weltweit ist ein Epson-Gerät. Der Hersteller bietet "die komplette Palette an – von ganz klein bis ganz gross", sagte Pucci. Entsprechend breit war die Auswahl an Produkten am Stand des Herstellers an der ISE 2020.

 

Der EB-30000 an der ISE 2020 im Doppelpack. (Source: Netzmedien)

 

Zu den Highlights zählten etwa ein besonders heller neuer Beamer mit einer Leuchtkraft von 30'000 Lumen: der EB-30000. Epson hatte gleich zwei dieser Geräte aufgestellt, die ein einheitliches Bild an die Wand projizierten. Die Software, um solche Blendings optimal einzustellen, wird kostenlos mitgeliefert.

"Um denselben Effekt in der gleichen Grösse mit einer LED-Wand zu erreichen, bräuchten Sie ein 10 Mal grösseres Budget", sagte Pucci. Einerseits seien die Anschaffungskosten einer LED-Wall höher. Andererseits müsste der Nutzer auch mehr ausgeben für die Wartung und den Stromverbrauch.

 

Die "kreative Ecke" des Standes

Ferner präsentierte Epson an der ISE auch den L12000Q: den ersten 3-Chip-LCD-Projektor mit einer nativen 4k-Auflösung. Dieser strahlte mit 12'000 Lumen. Der Beamer werde ab dem Sommer erhältlich sein.

 

Der L12000Q von Epson im Porträt-Modus. (Source: Netzmedien)

 

"Wir bemühen uns stets, über die Hardware hinaus zu schauen", sagte Pucci am Eingang zu der "kreativen Ecke" des Standes, wie er sie nannte. Um nicht bloss Produkte, sondern Lösungen anzubieten, arbeite der Hersteller mit verschiedenen Anbietern zusammen.

Die Lösungen, die Epson an der ISE 2020 ausgestellt hatte, zeigten wie Beamer dank Projection Mapping und Interaktivität etwa das Einkaufserlebnis neu gestalten können. So müsse ein Laden nicht mehr Sofas in allen Farbvarianten ausstellen. Ein Sofa und ein paar Beamer genügen und der Kunde kann das Sofa direkt im Laden in allen denkbaren Farbvarianten sehen.

 

 

 

Das Highlight im Bereich Projection Mapping war ein sich drehendes Podest. Dieses wurde permanent neu gemapt. Zu diesem Zweck hatte Epson Sensoren im Podest verbaut. Diese meldeten die exakte Position des Podests an einen Server, der wiederum den Projektoren sagte, wie diese was bestrahlen mussten.

 

Am Ende der Show-Einlage tauchte oben aus dem Podest ein Formel-1-Rennwagen auf, der ebenfalls durch Projektoren einen neuen Anstrich erhielt.

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