"Der Channel sollte sich nicht auf Silo-Lösungen konzentrieren"
Welche Chancen bietet der Markt für IT-Security? Wie können sich Channelpartner von der Masse abheben? Marcel Beil, Regional Director bei McAfee, Teil von Intel Security, liefert Antworten.
Welche Eigenheiten hat das Geschäft mit IT-Security?
Marcel Beil: Ich glaube nicht, dass man von Eigenheiten sprechen kann. Mit der zunehmenden Bedeutung von IT-Systemen und auch IoT steigen Bedarf und Anforderungen an die IT-Sicherheit. Wichtig ist, IT-Security gesamtheitlich zu betrachten. Auf der einen Seite die Abwendung von Gefahren mit systematisch verbundenen IT-Sicherheitskomponenten (Security Connected), aber auch die Einbindung von Prozessen in ein einheitliches IT-Sicherheitskonzept. Das sollte auch den Bereich Compliance mit berücksichtigen.
Wo lauern die grössten Gefahren für Unternehmen?
Die Gefahren für Unternehmen sind sehr vielfältig und ich glaube nicht, dass man von grössten oder eben auch kleinsten Gefahren sprechen kann. Je nach Betrachtung kann die Gefahr von aussen wie auch von innen ausgehen. Die Gefahr eines gezielten Angriffs und der damit verbundene Datenverlust ist sicherlich ein grosses Risiko und schadet auch der Reputation des Unternehmens. Ebenso nachteilig ist selbstredend der durch einen Angriff verursachte Ausfall des Unternehmensbetriebs.
Worauf sollte der Channel besonders achten?
Der Channel sollte sich nicht auf Silo-Lösungen, sondern auf integrierte Sicherheitslösungen konzentrieren. Der konzeptionelle und verbundene Ansatz bietet dem Channel eine gute Möglichkeit, seine damit einhergehende Beratung sowie Dienstleistungen anbieten zu können und damit seinen Kunden einen Mehrwert liefern zu können.
Wo sehen Sie Wachstumschancen für den Channel?
Neue elektronische Dienste bieten nicht nur neue Möglichkeiten. Sie verlangen auch nach einer leistungsfähigen und sicheren Informatik, um die riesigen Mengen an gespeicherten Daten gegen Cyberattacken zu schützen. Der IT-Security-Markt selbst bietet schon sehr grosse Wachstumschancen – hier liegt das jährliche Wachstum bei rund 8 Prozent. Firmen werden künftig immer mehr auf "Security Service"-Partner setzen, die spezialisiert sind in Bereichen wie Data Protection, Security-Risk-Management sowie Security-Infrastruktur-Management. Der Channel sollte, ergänzend zu den eigentlichen IT-Sicherheitslösungen, in der Lage sein, Dienstleistungen oder "Managed Security Services" anbieten zu können.
Welche Trends beobachten Sie im Schweizer Markt?
Abgesehen von den immer ausgeklügelteren und gezielteren Angriffsmustern sehen wir auch vermehrt Sicherheitsanforderungen im Bereich Industrie 4.0 (IoT), Hidden Data, Cloud sowie "Bring your own Device". All diesen Herausforderungen soll betriebswirtschaftlich gesehen optimal im Unternehmen begegnet werden können. Dies führt immer mehr dazu, dass sich Unternehmen weg vom silogetriebenen Ansatz und hin zum integrierten, zentral zu managenden Ansatz bewegen.