"Vom Marktpotenzial her könnten wir auch 1’000 Mitarbeiter beschäftigen"
Der Innerschweizer Softwarehersteller Opacc hat gestern im Luzerner Verkehrshaus zu seiner Messe Opacc Connect eingeladen. Dort wurde über den Stand der Arbeiten an der neuen Version der Software Opacc One informiert.
Opacc baut seit einigen Jahren an der neuen Generation seine integrierten Businesslösung Opacc One. Dabei wird nichts weniger als der Kern der Software ausgetauscht. In der neuen Version unter dem Code-Namen Gottardo wird die bisherige Datenbank Dataflex durch MS SQL ersetzt. An der grossen Kundenveranstaltung Opacc Connect im Luzerner Verkehrshaus informierte das Unternehmen gestern, Mittwoch, vor vollen Rängen über den Stand der Arbeiten und stellte verschiedene neue Module vor, die bereits auf der neuen Technik beruhen.
Anhand von Live-Demos wurden einige der Möglichkeiten gezeigt, die sich mit Gottardo eröffnen. Vorgeführt wurde etwa das neue Modul für die Warenwirtschaft in produzierenden Betrieben, das ECRM (als SaaS-Lösung) und das Mobile Office. Auch in den kürzlich lancierten Webshop erhielt man Einblick. Wiederum berichtete ein Betreiber, in diesem Fall der CEO des Haustiernahrungsdetaillisten Fressnapf über seine positiven Erfahrungen.
Laut CEO Beat Bussmann wurden sämtliche für den Umbau nötigen Entwicklungsarbeiten in der Schweiz geleistet. Insgesamt seien mehr als 100 Arbeitsjahre investiert worden. Zurzeit läuft die neue Version (15.0) bereits bei zwei Pilotkunden – offenbar ohne nennenswerte Probleme, wie von Kundenseite an der Veranstaltung zu hören war.
Version 14.20 wird weiterhin unterstützt
Von der Version 15.0 ist das Sales-Modul bereits für die Kunden freigegeben. Diejenigen für Service, Warehouse und BDE sollen im zweiten Quartal des kommenden Jahres soweit sein. Für Bestandskunden sollen die Kosten gleich bleiben. Neukunden bezahlen hingegen leicht höhere Lizenzgebühren. Die SQL-Version benötigt allerdings mehr Rechenleistung, sodass das Upgrade wohl in vielen Fällen mit der Beschaffung von neuer Hardware verbunden sein wird. Wer das noch nicht will, kann auf der aktuellen Version 14.20 bleiben. Sie soll noch für einige Jahre unterstützt werden.
Die künftige Entwicklung soll gemäss Bussmann in Richtung "Extended Enterprise Software" gehen. Damit meinte er, dass starke Werkzeuge zum automatisieren von Informationsfluss, Collaboration und Interbusiness Connetors hinzukommen werden.
Schweizer Markt bietet reichlich Potenzial
Mit der SQL-Datenbank schafft sich Opacc die Voraussetzung, auch grössere Kunden bedienen zu können als bisher. Zudem wird die neue Version zu 100 Prozent auf einer serviceorientierten Architektur (SOA) beruhen. Man habe aber keine Pläne, nun bei Schweizer Grosskonzernen aggressiv zu akquirieren, sagte Bussmann. Auch die Expansion ins Ausland sei keine Option. Man Entwickle in der Schweiz für die Schweiz. Der hiesige Markt biete für einen Anbieter wie Opacc noch auf Jahre hinaus reichlich Potenzial. Eingeschränkt werde das Wachstum der Firma vor allem durch das knappe Angebot an IT-Fachleuten. "Vom Marktpotenzial her könnten wir auch 1000 statt nur 110 Mitarbeiter beschäftigen," brachte es Bussmann auf den Punkt.
Eigene Wege im Cloud-Geschäft
Hinsichtlich der Cloud geht Opacc einen eigenen Weg. Das Unternehmen bietet unter dem Namen "Cloud in a Box" Appliances an, mit denen die Kunden in eine private Cloud migrieren und dabei ihre Daten vollständig unter Kontrolle halten können. Die Server können beim Kunden selbst, bei einem externen Partner oder bei Opacc stehen. Entsprechend können sie selbst, von einem Dienstleister oder von Opacc betrieben werden.