BBQ, Wi-Fi 7 und tiefhängende Security-Früchte
Im September haben Swizzconnexx und Lancom gemeinsam die Schweizer Partner eingeladen. Nach einem Input zum Thema Wi-Fi 7 und einem Update zur Roadmap des deutschen Herstellers wurde in Wohlen grilliert.
Am Nachmittag des 19. September hat Distributor Swizzconnexx zusammen mit seinem Herstellerpartner Lancom zu einem BBQ eingeladen. Bevor das freudige Grillieren begann, gab es zunächst noch ein paar informative Präsentationen von Lancom.
Es begann mit einer Präsentation von Lutz Linzenmeier, Sales Engineering Manager International bei Lancom, zum neuen WLAN-Standard Wi-Fi 7 (auch bekannt als IEEE 802.11be). Die Kurzform: Wi-Fi 7 wird "deutlich kraftvoller". Das Spektrum hat sich mehr als verdreifacht - von 560 Megahertz bei Wi-Fi 6 auf 1760 Megahertz bei Wi-Fi 7. Und der (theoretische) Durchsatz erhöht sich von 6 auf 33 Gigabit pro Sekunde.
Linzenmeier rechnet damit, dass Wi-Fi 7 langfristig mit guter Performance nutzbar sein wird. Denn das Frequenzband im 6-Gigahertz-Bereich sei dediziert für WLAN bestimmt und werde nicht "beispielsweise durch Babyphones zugemüllt" (Wi-Fi 6E verfügte ebenfalls bereits über ein 6-Gigahertz-Frequenzband, bei Wi-Fi 7 hat sich die Kanalbreite aber auf 320 Megahertz verdoppelt).
"Lancom will aber mehr", sagte Linzenmeier von Lancom. Der deutsche Hersteller setze daher noch einen Fokus auf die Schlagworte: sicher, nachhaltig und automatisiert.
- sicher: Die Produkte des Herstellers sind alle von der Wi-Fi-Alliance zertifiziert, damit sie den Anforderungen von Wi-Fi 7 nachweislich genügen. Ein weiteres Beispiel für Sicherheit sei der Schutz vor Gelegenheitsdiebstahl - ein von Usern gewünschtes Features. Eine spezielle Schraube im Gerät, die in eine bestimmte Position gebracht werden muss, bevor man es von der Wand lösen kann.
- nachhaltig: Die Verpackung ist komplett aus Pappe und Papier, das Gehäuse aus recyceltem Kunststoff und die Geräte können - nach der Ausserbetriebnahme - gut in ihre einzelnen Rohstoffe getrennt werden. Ein Energiesparmodus sorgt zudem dafür, dass die Geräte bspw. an Schulen, wenn kein Unterricht ist und keine Geräte da sind, nicht unnötig funken.
- automatisiert: Mit dem in einer Cloud gehosteten Lancom Controller lässt sich das WLAN optimieren. Bis Ende des Jahres will Lancom auch eine Power-Optimierung integrieren. Der Controller wird in Deutschland oder direkt on prem gehostet.
Neue Produkte von Lancom
Noch im Oktober 2024 will der Hersteller den LX-7500 lancieren - "Das ist kein Swiss-Flug, sondern das Flaggschiff der neuen Wi-Fi-7-Access-Points", scherzte Linzenmeier. In "naher Zukunft" sollen aber weitere, auch preiswertere Modelle kommen.
Der Hersteller setzt bei diesen Produkten zudem auf eine Universal-Montageplatte. Diese verfügt über zahlreiche Extralöcher. Falls ein neues Lancom-Produkt ein bestehendes Konkurrenzprodukt ablösen solle, brauche man keine zusätzlichen Löcher in die Wand zu bohren. Lancoms Montageplatte sollte auf die Bohrlöcher der gängigen Access Points anderer Hersteller passen, erklärte Linzenmeier.
Abgesehen vom Wi-Fi-7-Angebot hatte Linzenmeier noch weitere Produkte in petto für die Gäste. So soll im vierten Quartal des laufenden Jahres das Modell UF-560 die Reihe an R & S Unified Firewalls ergänzen. Das Modell "fülle eine Performance-Lücke im Portfolio", erklärte Linzenmeier. Der Hersteller verspricht mit der Firewall eine einfache Integration in bekannte SIEM-Systeme und nennt spezifisch Azure Sentinel, Splunk, Logpoint und Enginsight).
Bereits im dritten Quartal erweitert Lancom sein Angebot an Switches. Die neuen Produkte bieten 10 Gigabyte beim Accessport. Sie sollen keine bisherigen Geräte ersetzen, sondern den Anwendern lediglich eine zusätzliche Auswahlstufe bieten. Das SMB-Portfolio erhält drei neue Switches, das Enterprise-Portfolio zwei neue. Im Oktober will Lancom auch einen hochleistungsfähigen 32-port-100G-Core-Switch und einen 54-Port-25G-Aggregation-Switch für Campus-LANs mit hohen Anforderungen an Datendurchsatz und Verfügbarkeit lancieren.
Im vierten Quartal kommen ferner neue SD-WAN- bzw. SD-WAN-VoIP-Gateways in der Blackline hinzu: der 1800EFW-5G und der 1803VAW-5G. Die ganze Baureihe wurde von Swisscom zertifiziert und erfüllt zudem die Sicherheitsanforderungen des BSI. Im SD-Wan-Sortiment kommt - voraussichtlich Ende Jahr - neu der 2100EF hinzu. Eine "kleine Kiste, aber mit mächtig viel Dampf", wie der Lancom-Mitarbeiter sagte. Der Durchsatz soll 5 Gigabit pro Sekunde betragen.
KMUs sollen sich die low hanging Fruits schnappen
Abgerundet wurde der Event mit einer Präsentation von Peter Infanger, Dozent an der Hochschule Luzern. Er sprach über Cyberstrategien für KMUs. Dabei betonte er, dass man sich die low hanging fruits schnappen sollte. Vieles sei schon vorhanden, man müsse es nur richtig einsetzen. Konkret meinte er etwa die Ausbildung der Mitarbeitenden (beispielsweise mit Phishing-Simulationen), das Segmentieren von Netzwerken, das Kontrollieren und Einschränken von Zugriffen, Automatisierung (vor allem von Updates) und Backups.
"Nicht alle Cybersecurity-Probleme lassen sich technisch lösen", sagte er. Deshalb müsse man auch an organisatorische Lösungen oder an einen Kulturwandel denken. Das würde etwa auch bedeuten, dass man nicht nur Backups macht, sondern zudem systematisch überprüft, dass diese auch wirklich funktionieren.
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