Umfrage von VSHN und Zühlke

Schweizer Unternehmen mögen DevOps - doch die grossen hadern mit der Skalierung

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von René Jaun und cka

9 von 10 IT-Unternehmen in der Schweiz setzen mittlerweile DevOps-Praktiken ein. Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen wollen sie ihre Budgets dafür erhöhen, wie eine Umfrage von Zühlke und VSHN zeigt. Allerdings scheinen grosse Unternehmen hier weniger optimistisch zu sein.

(Source: Gorodenkoff - stock.adobe.com)
(Source: Gorodenkoff - stock.adobe.com)

DevOps ist für Schweizer IT-Unternehmen kein fremder oder neuer Trend mehr, sondern angewandter Standard. Deutlich macht dies der "DevOps in Switzerland 2024"-Report - die insgesamt fünfte Ausgabe einer regelmässigen Untersuchung von VSHN und Zühlke. Der Bericht stützt sich auf die Antworten einer Anfang 2024 durchgeführten Umfrage unter hiesigen IT-Unternehmen, für die 81 Fragebögen vollständig und 103 unvollständig ausgefüllt wurden, wie es im Report heisst.

Laut dem Report setzen fast 88 Prozent der befragten Unternehmen auf DevOps-Praktiken. Dies zeige, wie wichtig DevOps bei der Steigerung der betrieblichen Effizienz und der Innovation in verschiedenen Branchen sei, merken die Autoren an.

Nach Branchen aufgeschlüsselt, komme DevOps in erster Linie im Software- und IT-Sektor zum Einsatz, mit einem Anteil von fast 50 Prozent. Die Banken- und Finanzbranche folgt mit 20 Prozent. Deutlich geringer ist der Anteil in den Sektoren Handel, Versicherungen und Ingenieurswesen.

Diese Verteilung decke sich mit dem Muster vergangener Umfragen, schreiben die Autoren. Anhaltend sei auch der Trend, die Teams von Softwareentwicklung und Betrieb (Development und Operations) zu integrieren. Die meisten arbeiteten inzwischen gemeinsam, heisst es dazu. "Diese Verschiebung signalisiert eine positive Entwicklung weg von den isolierten Organisationsmodellen der Vergangenheit hin zu einem kooperativeren und kohärenteren Ansatz."

Besonders flott läuft die Einführung von DevOps in kleinen und mittelgrossen Unternehmen. Grösseren Unternehmen bereite dagegen die Skalierung Mühe. Die inhärente Komplexität stelle solche Organisationen vor Herausforderungen, heisst es im Bericht.

Vergangene Budgeterhöhungen stimmen optimistisch

Auch in den Antworten zu Budget-Fragen stellen VSHN und Zühlke einen (möglicherweise) von der Unternehmensgrösse abhängigen Unterschied fest. Grundsätzlich seien die Befragten zwar mehrheitlich optimistisch, erwarteten für 2024 also eine Erhöhung des Budgets im IT-Bereich. Allerdings scheine der Optimismus unter grösseren Unternehmen geringer zu sein als unter kleinen. Dazu merken die Autoren jedoch an, dass hier eine Verzerrung vorliegen könnte, verursacht dadurch, dass Teilnehmende aus grossen Unternehmen Fragen zum Budget häufiger mit "weiss nicht" beantwortet hätten.

Ein klares Muster erkennen sie jedoch beim Vergleich des erwarteten Budgets mit dem Blick in die Vergangenheit: Fast alle Befragten, die dieses Jahr eine Budgeterhöhung erwarten, erhielten auch 2023 eine - nur eine optimistische Person habe für 2023 ein gesunkenes Budget angegeben.

Die eingesetzten Kubernetes-Lösungen. (Source: zVg)

Die eingesetzten Kubernetes-Distributionen. (Source: zVg)

Linux, Java, Kubernetes

Als dynamisch bezeichnen die Autoren die Auswahl an Tools und Technologien, die Schweizer Unternehmen im DevOps-Bereich nutzen. Nicht neu ist das Betriebssystem Linux, welches nach wie vor die Grundlage für Cloud-native Umgebungen darstelle, "trotz subtiler Verschiebungen hin zu Cloud-zentrierten Lösungen", wie es im Bericht heisst. Bei der Container-Orchestrierung bleibt Kubernetes der Dreh- und Angelpunkt.

Die beliebtesten Programmiersprachen. (Source: zVg)

Die beliebtesten Programmiersprachen. (Source: zVg)

Geändert hat sich die Rangliste der beliebtesten Programmiersprachen. Hier löste Java den letztjährigen Leader Python ab. Auf dem dritten Platz folgt, wie bereits in 2023, JavaScript. Einen Aufstieg erleben die Programmiersprachen C# und Rust. Weniger Zuspruch erhalten unter anderem Go, PHP oder Ruby. Im Bereich "Auxiliary Services" dominieren Kafka, Elastic Search und NGINX, während PostgreSQL die beliebteste Datenbanktechnologie bleibt.

Noch kaum ein Thema scheint MLOps zu sein, also die "Integration der Entwicklung von maschinellem Lernen mit betrieblichen Prozessen", wie es im Report steht. Nur eine Minderheit verwalte ihre eigenen Modelle, während die Mehrheit keine entsprechenden Pläne hege.

Die Nutzung von MLOps bei den befragten Unternehmen. (Source: zVg)

Die Nutzung von MLOps in den befragten Unternehmen. (Source: zVg)

"Der Weg zur DevOps-Reife ist sowohl herausfordernd als auch lohnend", schreiben VSHN und Zühlke im Schlusskapitel der Studie. Besonders heben sie darin den aufkommenden Trend zum Plattform-Engineering hervor. "Während DevOps-Praktiken reifen, wird der Bedarf an standardisierten, skalierbaren und selbstbedienbaren Plattformen immer deutlicher. Plattform-Engineering wird schnell zu einem Eckpfeiler moderner DevOps-Strategien, da es den Entwicklungsteams die Tools und Umgebungen zur Verfügung stellt, die sie benötigen, um Anwendungen effizienter und konsistenter zu erstellen, bereitzustellen und zu verwalten."

Unternehmen könnten dank solcher Plattformen operative Reibungsverluste reduzieren, Entwicklungszyklen beschleunigen und ein höheres Mass an Sicherheit und Compliance gewährleisten.

Die vollständige Studie kann auf der Website von VSHN heruntergeladen werden.

 

Übrigens: Was bei der Umsetzung von DevOps alles schiefgehen kann, erfahren Sie hier.

 

 

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