Schweizer Wirtschaft soll dank KI um 85 Milliarden Franken wachsen
Mit dem Einsatz von generativer KI soll das jährliche Bruttoinlandsprodukt der Schweiz in den kommenden zehn Jahren erheblich wachsen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie im Auftrag von Google Schweiz.
Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, die jährliche Wirtschaftsleistung der Schweiz um bis zu 85 Milliarden Franken zu steigern. Dies geht aus der Studie "Das wirtschaftliche Potenzial von KI für die Schweiz" hervor, die von der Implement Consulting Group im Auftrag von Google Schweiz durchgeführt und vom Wirtschafts-Dachverband Economiesuisse unterstützt wurde.
Monika Rühl, Vorsitzende der Geschäftsleitung von Economiesuisse, betont das Potenzial der generativen KI: "Die Studie zeigt, dass das Potenzial generativer KI in der Schweiz enorm und vor allem grösser als in den meisten anderen europäischen Ländern ist. Eine schnelle Implementierung von KI könnte bis in zehn Jahren rund 80 bis 85 Milliarden Franken pro Jahr zum BIP beitragen, was etwa 11 Prozent an zusätzlichem Wohlstandswachstum entspricht."
Die Studie prognostiziert, dass generative KI bis zu 3,9 Millionen Arbeitsplätze in der Schweiz beeinflussen wird. Dabei wird erwartet, dass die meisten Arbeitsplätze (66 Prozent) durch die Technologie unterstützt werden, indem sie einen Teil ihrer Aufgaben automatisiert. Dies könnte besonders im Dienstleistungssektor, der etwa 80 Prozent des wirtschaftlichen Potenzials der generativen KI ausmacht, zu erheblichen Produktivitätssteigerungen führen.
Christine Antlanger-Winter, Schweiz-Chefin von Google, unterstreicht die Notwendigkeit weiterer Investitionen: "Die Schweiz hat eine ideale Ausgangslage, um das volle Potenzial von KI für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum auszuschöpfen. Das ist aber kein Selbstläufer. Wir müssen weiter in Forschung und Entwicklung investieren, die Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Unternehmen stärken und die Aus- und Weiterbildung fördern."
Herausforderungen und Chancen
Die Studie hebt hervor, dass die Schweiz über ein starkes Innovationsökosystem verfügt und im europäischen Vergleich eine führende Position einnimmt. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass viele Unternehmen KI bereits in ihre Prozesse integriert haben. Zudem profitiere die Schweiz von einem innovationsfreundlichen regulatorischen Umfeld und belegt seit 13 Jahren den ersten Platz im Global Innovation Index.
Martin Thelle von der Implement Consulting Group weist jedoch darauf hin, dass die Schweiz im globalen Vergleich hinter die USA zurückfällt. "Um das volle Potenzial von generativer KI auszuschöpfen, bedarf es spezialisierterer KI-Anwendungen. Die Schweiz sollte ihre starke Ausgangslage nutzen, um zukünftig weitere Innovationen voranzutreiben."
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass weitere Innovationen, Investitionen und KI-bezogene Fähigkeiten erforderlich sind, um das volle wirtschaftliche und gesellschaftliche Potenzial auszuschöpfen. Nur so könne die Schweiz ihre führende Position im Bereich der KI weiter ausbauen und langfristig sichern.
Welche Rolle die Schweiz für Google selbst spielt, lesen Sie im Interview mit Christine Antlanger-Winter, Country Director Switzerland und Regional Director Austria & Switzerland.