Google bringt noch mehr KI in die Cloud
Google Cloud hat am 9. April 2024 seine Google Cloud Next abgehalten. Das Unternehmen präsentierte auf der Konferenz eine Reihe an Neuerungen aus dem Bereich generativer KI. Darunter sind Hardware-Neuheiten, Entwicklertools und Sicherheitsanwendungen.
Google Cloud hat wieder seine "Next" abgehalten. Das Unternehmen schwebt weiter auf der KI-Wolke und präsentierte auf der Konferenz zahlreiche Neuheiten aus dem Bereich generativer künstlicher Intelligenz. Die an der Next vorgestellten Neuheiten reichen vom Rechenzentrum bis zum Google Workspace.
Hardware für Rechenzentren
Einige der Neuerungen betreffen den sogenannten AI Hypercomputer, eine Supercomputer-Architektur, die ein integriertes System aus leistungsoptimierter Hardware, offener Software, ML-Frameworks und Nutzungsmodellen verwendet. Google hatte den Hypercomputer Ende 2023 vorgestellt. Nun verspricht Google "leistungsoptimierte Hardwareverbesserungen", etwa durch die allgemeine Verfügbarkeit von Cloud TPU v5p und A3 Mega VMs, die von Nvidia H100 Tensor Core GPUs angetrieben werden. Google habe zudem das Speicherportfolio für KI-Arbeitslasten optimiert, unter anderem mit einem neuen Blockspeicherdienst sowie neuen Caching-Funktionen in Cloud Storage FUSE und Parallelstore, die den Durchsatz und die Latenz bei Schulungen und Inferenzen verbessern sollen.
In Sachen Hardware stellte Google an der Next ausserdem Google Axion vor, eine benutzerdefinierte ARM-basierte CPU für Rechenzentren. Sie soll bis zu 50 Prozent mehr Leistung und bis zu 60 Prozent mehr Energieeffizienz bieten als vergleichbare x86-basierte Instanzen der aktuellen Generation.
Software für Entwickler und Unternehmen
Googles hauseigene KI-Plattform Vertex AI biete neu noch mehr Auswahl an Sprachmodellen: Dazu zählen laut dem Hersteller Gemini 1.5 Pro, Claude 3, Gemma und Imagen 2. Darüber hinaus implementiere Vertex AI Grounding-Funktionen in die Google-Suche und in Daten aus Unternehmensanwendungen wie Workday und Salesforce.
Für Entwickler präsentiert Google Cloud Gemini 1.5 Pro in Gemini Code Assist. Das Upgrade bringe ein riesiges Kontextfenster mit 1 Million Token, welches Coding auch für grosse Projekte "revolutionieren" soll. Gemini Code Assist liefere jetzt noch genauere Code-Vorschläge, tiefere Einblicke und optimierte Arbeitsabläufe.
Gemini Cloud Assist richtet sich ebenfalls an Entwickler. Es biete KI-Unterstützung für den gesamten Lebenszyklus einer Anwendung und erleichtere Design, Sicherheit, Betrieb, Fehlerbehebung und Optimierung der Leistung und Kosten für die Anwendung.
KI für den Workspace und die Security
Google stattet ausserdem seinen Workspace mit Google Vids aus, einer KI-gesteuerten App zur Erstellung von Videos für die Arbeit. Dazu kommen laut dem Unternehmen neue KI-Add-ons für Meetings, Messaging und Sicherheit. Die Funktion "Take notes for me" könne nun etwa Chat-Zusammenfassungen Meeting-Notizen in 69 Sprachen erstellen. Und Admins können laut Google neu sensible Dateien und Daten automatisch klassifizieren und schützen, indem sie datenschutzfreundliche KI-Modelle und Data Loss Prevention-Kontrollen verwenden.
Stichwort Sicherheit: Auch die Cyberabwehr soll in Zukunft mit Hilfe von KI gelingen. Google stellte Gemini in Threat Intelligence und Gemini in Security Operations vor. Ersteres verwende natürliche Sprache, um Einblicke in das Verhalten von Bedrohungsakteuren zu erhalten. Mit Gemini könne man grössere Proben von potenziell bösartigem Code analysieren. Gemini in Security Operations wandelt natürliche Sprache in Erkennungen um, fasst Ereignisdaten zusammen und empfiehlt Massnahmen, wie Google schreibt.
Partnerschaften mit deutschen Industriegiganten
Google Cloud nutzte die Konferenz ausserdem, um zwei neue Partnerschaften bekannt zu geben. Zum einen arbeitet das Unternehmen neu mit Mercedes Benz zusammen. Der Autofabrikant soll die KI-Technologien von Google Cloud für neue kundenorientierte Anwendungsfälle in den Bereichen E-Commerce, Kundenservice und Marketing nutzen. Zum anderen partnert Google Cloud mit dem Pharmakonzern Bayer, um zusammen eine Investitionsplattform für KI-gestützte Gesundheitsanwendungen auf die Beine zu stellen. Der Schwerpunkt liege auf der Radiologie, schreibt Google Cloud.
Übrigens: Der Tech-Gigant Alphabet steigert im Geschäftsjahr 2023 seinen Umsatz um 9 Prozent auf 307,4 Milliarden US-Dollar. KI bescherte dem Unternehmen im vierten Quartal ein Umsatzplus von 25 Prozent, wie Sie hier erfahren.