Digitale Transformation und User Experience: Tipps für die Praxis
Die Digitalisierung von Arbeitsmitteln und Prozessen steigert die Effizienz beim Arbeiten und vereinfacht unser Leben. So zumindest die Theorie. Und was zeigt die Praxis? Der wichtigste Erfolgsfaktor bleibt der Mensch!
Eine positive User Experience (UX) ist der Schlüssel zur Akzeptanz digitaler Anwendungen. Sie sorgt für eine nahtlose und effektive Interaktion zwischen Mensch und Maschine. Gute UX steigert die Usability, wodurch weniger Bedienfehler passieren und die Arbeit effizienter erledigt wird. Sie senkt auch die Berührungsängste bei den Anwendern mit dem Ergebnis, dass die neuen Anwendungen und Prozesse rascher erlernt und akzeptiert werden.
Alle wissen: analoge Prozesse eins zu eins in digitale zu überführen, wäre eine verpasste Chance. Die digitale Transformation schafft neue Prozesse, die den Handlungsspielraum erweitern. Dies hat vielfach zur Folge, dass sich die User von alten Arbeitsweisen, ins Muskelgedächtnis eingefressene Gewohnheiten und geliebten Monsterapplikationen verabschieden müssen. Hier kommt der wahre Wert der UX zum Tragen.
Eine gute UX ist weit mehr als hübsches Design: intuitive Bedienung, logische Abläufe und wenige, dafür nützliche Funktionen gewinnen die Herzen der User. Als Voraussetzung gilt, dass digitale Transformationsprozesse von Beginn an aus der UX-Perspektive begleitet werden. Die Bedürfnisse der Benutzer zu verstehen, nutzerfreundliche Konzepte zu entwickeln und letztlich die Anwender zufriedenzustellen, gelingt dann, wenn die geeigneten UX-Massnahmen zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt werden. UX-Methoden lassen sich zum Glück nahtlos in Projekte integrieren, wenn man nur will.
Was empfehlen die UX-Experten? Ein zentraler erster Schritt ist die Bedarfsanalyse aus Benutzersicht. Sie deckt blinde Flecken auf, die gerade in einem Transformationsprozess nicht untergehen dürfen! So liefert eine gründliche Nutzerforschung oft den entscheidenden Mehrwert, an den sonst niemand gedacht hätte. Nutzerinterviews, szenariobasierte Onlinebefragungen oder Kontextanalysen bei den Usern am Arbeitsplatz vergleichen das IST mit dem erstrebenswerten SOLL, das echten Mehrwert für die Prozesseffizienz und Arbeitsqualität liefert.
Aufwendig? Ein leicht grösserer Initialaufwand durch gründliches User Research und den Einbezug von UX in der Konzeptphase wird durch gesenkte Projektrisiken und höherer Nutzerakzeptanz mehrfach aufgewogen. Und wer sich nicht traut, UX in die Prozesse einzubauen, kann sich mit einem Konzept-Sprint, einer sehr lohnenden Design-Thinking-Methode, an die Sache wagen: In fünf Schritten werden Ziele definiert, das Wissen von internen und externen Experten eingeholt, der Schwerpunkt für den kreativen Prozess festgelegt, Lösungsvarianten skizziert und mit Benutzervertretern getestet. Aus einer fluffigen Idee entsteht so innert Tagen ein greifbarer Prototyp, der von allen Stakeholdern getragen wird und erst noch die Nutzerbedürfnisse berücksichtigt.
Konzepte in Applikationen oder Prozesse zu überführen, stellt einige Organisationen vor Herausforderungen. Ohne partizipatives Vorgehen, in dem alle Stakeholder – auch die Benutzer – einbezogen werden, ist schon manch brillantes Konzept gescheitert. Die enge Zusammenarbeit zwischen UX-Spezialisten und Entwicklern in einem kooperativen User-centered-Design-Prozess hilft, Missverständnisse und Übersetzungsprobleme zu vermeiden. Die UX bringt dabei die Aussensicht in das Projekt und stellt sicher, dass alle vom gleichen reden.
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