Kassensturz interveniert

Websites verstecken Kosten und werben mit KI-Bildern

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von Zoe Wiss und cka

Die Firma Share Systems soll Kundinnen und Kunden mit gefälschten KI-Bildern und Rezensionen auf zwei Websites in die Irre geführt haben. Ausserdem versteckt sie die Kosten für Offertenanfragen in den AGBs.

(Source: Pretty Vectors / Shutterstock.com)
(Source: Pretty Vectors / Shutterstock.com)

Share Systems soll Konsumentinnen und Konsumenten mit versteckten Kosten und gefälschten Bildern auf zwei Websites in die Irre geführt haben. Das berichtet das Konsumentenmagazin "SRF Espresso". Die Firma aus St. Gallen unterhält die beiden Websites "Reinigung-zentrum.ch" und "Ladestationelektroauto.ch". Kundinnen und Kunden, die über die Portale Offerten eingeholt und diese anschliessend abgelehnt haben, seien dann von einer Rechnung in Höhe von rund 130 Franken überrascht worden. 

Versteckte Kosten in den AGBs

Grund dafür sind die AGBs, mit denen sich die Betroffenen vorab und ohne zu prüfen einverstanden erklärt haben. Dort steht geschrieben, dass Kundinnen und Kunden im Falle der Ablehnung der Offerte zur Kasse gebeten werden. Solange niemand klage, könne das Gericht nicht eingreifen, sagt die Rechtsprofessorin Yeşim Atamer gegenüber Kassensturz. Dies sei aber mit Prozessrisiken und hohen Kosten verbunden. Deshalb rät sie generell, die AGBs zu überfliegen und nach Geldbeträgen oder damit verbundenen Begriffen zu suchen. 

KI-Bilder und überschwängliche Rezensionen

Auf den beiden Websites haben aber nicht nur die AGBs stutzig gemacht, sondern auch die überschwänglich positiven Rezensionen und die Profilbilder der Bewertenden, wie "Espresso" berichtet. Die Porträts seien ziemlich eindeutig von einer künstlichen Intelligenz generiert worden, erklärt Leonard Flach, Faktencheck-Redaktor bei SRF, im Bericht. Darauf deuteten die unnatürlichen Gesichtsausdrücke, auffällige Gesichts-Asymmetrien oder die unterschiedlichen Ohrringe hin. Solche Fehler können vorkommen, weil KI-Programme die Bilder aus verschiedenen Fragmenten von bereits bestehenden Bildern zusammenstellen. 

Unseriöse Websites und KI-Bilder erkennen 

Um KI-generierte Bilder zu erkennen, rät Flach, die Bilder ganz genau zu betrachten. Details am Rande seien aufschlussreich, weil sich die KI oftmals auf die Bildmitte konzentriere (Beispiel verschiedene Ohrringe). Es helfe auch, sich zu fragen, wie plausibel das Bild ist und gegebenenfalls weitere Quellen hinzuzuziehen. 

Um die Seriosität von Websites zu überprüfen, solle man generell auf Schreibfehler achten, Ortsangaben sowie Kontaktdaten überprüfen und Kundenbewertungen allenfalls mit Bewertungen auf spezifischen Bewertungsportalen vergleichen. 

Gefälschte Websites haben kürzlich auch Studierenden auf Wohnungssuche Kopfzerbrechen bereitet. Lesen Sie hier, wie Betrüger Wohnungssuchende mit falschen Inseraten ködern und die Kaution einstecken wollen.

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