Kantonsrat am Zug

Update: St. Galler Finanzkommission unterstützt Nachtragskredit für neue Steuerlösung

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von René Jaun und tme, cka

Der Kanton St. Gallen beauftragt Emineo mit der Entwicklung und dem Betrieb der neuen Gesamtlösung IT-Steuern. Im Betrieb soll sie günstiger sein als geplant, allerdings wird die Entwicklung 30 Millionen Franken teurer. Die Finanzkommission stimmte einem entsprechenden Nachtragskredit zu.

(Source: Pressfoto / Freepik.com)
(Source: Pressfoto / Freepik.com)

Update vom 25.01.2024: Die Finanzkommission des St. Galler Kantonsrates stellt sich hinter die geplante Gesamtlösung IT-Steuern. Wie der Kanton mitteilt, stimmte die Kommission dem beantragten Nachkredit in der Höhe von 30,1 Millionen Franken zu.

Vor ihrem Entscheid verlangte die Kommission zusätzliche Informationen und führte darauf eine intensive Diskussion, wie es in der Mitteilung heisst. Am Ende kam sie zum Schluss, "dass das Projekt sehr sorgfältig vorbereitet und geplant wurde. Sie ist sich jedoch auch bewusst, dass ein IT-Projekt in dieser Grössenordnung immer auch Risiken beinhaltet." Die Finanzkommission unterstützt auch einen in der gleichen Vorlage enthaltenen Nachtragskredit von 0,7 Millionen Franken für das HR-Informatikvorhaben "SAP HCM".

Das Geschäft geht nun an den Kantonsrat, der die Vorlage in seiner Frühlingssession beraten wird.

Originalmeldung vom 12.09.2023:

St. Gallens neue Steuerlösung kommt von Emineo

Emineo baut die neue Gesamtlösung IT-Steuern des Kantons St. Gallen. Der IT-Dienstleister aus Baar erhält den Zuschlag für die Bereitstellung sowie den Betrieb und die Wartung der Lösung, wie der Kanton mitteilt. Demnach soll die neue Lösung auf einem zukünftigen Standardprodukt im Schweizer Markt beruhen.

Für Emineo, das im Oktober 2022 von der deutschen Conet-Gruppe übernommen wurde, entschied sich der Kanton nach einer öffentlichen Ausschreibung mit Dialog. In diesem Dialog habe man den Beschaffungsgegenstand konkretisieren, Kostentreiber identifizieren und Optimierungspotenziale erkennen können, erklärt die Verwaltung. Darauf habe Emineo "das wirtschaftlich günstigste Angebot eingereicht".

Entwicklung wird teurer

Günstig wird die neue Steuerlösung jedoch erst im Betrieb. Denn tatsächlich fallen höhere Entwicklungskosten an als vom Kanton ursprünglich erwartet. Zum Ende November 2022 vom Kantonsrat gesprochenen Sonderkredit von 43,8 Millionen Franken kommen weitere 30,1 Millionen Franken dazu, räumt der Kanton ein. Die Regierung werde dem Rat einen entsprechenden Nachtragskredit beantragen. Der Vertragsabschluss stehe unter dem Vorbehalt der Gewährung dieses Kredits. Parallel sei eine Aufstockung der internen Personalressourcen um rund 12 Vollzeitäquivalente für einen befristeten Zeitraum von 6,5 Jahren erforderlich. Im Rahmen des Dialogs habe sich herausgestellt, "dass für die Entwicklung und Realisierung dieses Vorhabens von Seiten des Kantonalen Steueramtes deutlich höhere Mitwirkungspflichten entstehen", begründet die Verwaltung.

Im laufenden Betrieb dagegen koste Emineos Lösung noch 6 Millionen Franken im Jahr - "wesentlich unter den geplanten Werten", fügt der Kanton hinzu. Die heutigen Betriebskosten liegen laut der Mitteilung bei 16 Millionen Franken. Da sich die Gemeinden zudem künftig an den Betriebskosten hälftig beteiligen (bis zu 3 Millionen Franken), könne der Kanton langfristig pro Jahr rund 13 Millionen Franken einsparen. Die Investitionen seien binnen sieben Jahren amortisiert.

Im März 2023 gab der Kanton St. Gallen bekannt, künftig Microsoft 365 in der Verwaltung nutzen zu wollen. Warum sich der Kanton dafür entschieden hat, erfahren Sie hier.

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