Cisco garniert seine Lösungen mit generativer KI
Netzwerkausrüster Cisco bindet generative KI in seine bestehenden Produkte ein. Das betrifft insbesondere die Collaboration-Suite Webex und die Security Cloud. Zudem kündigt das Unternehmen einen "SOC-Assistenten" an, der helfen soll, Bedrohungen zu erkennen und darauf zu reagieren.
Anlässlich seiner Hausmesse Live in Las Vegas hat der US-amerikanische Netzwerkausrüster Cisco einige Neuerungen in der Produktpalette angekündigt. Als Highlight streicht das Unternehmen den "Megatrend 'künstliche Intelligenz'" heraus, der sich durch alle Produktbereiche hindurchziehen soll. Man binde nun generative KI in die bestehenden Produkte ein, teilt Cisco mit – ohne jedoch zu konkretisieren, von wem die Lösung respektive das entsprechende Sprachmodell stammt.
KI-Unterstützung für Security Cloud
Ciscos domänenübergreifende Sicherheitsplattform Security Cloud bekommt die ersten generativen KI-Funktionen. Mit einem KI-basierten Richtlinienassistenten könnten Security- und IT-Administratoren granulare Sicherheitsrichtlinien umgangssprachlich beschreiben, heisst es in der Mitteilung. Zudem lasse sich auch bewerten, wie eine KI diese Richtlinien optimiere und in Regeln umsetze. Der Assistent soll noch in diesem Jahr verfügbar werden.
Ein Helferlein im SOC
Ein Security Operations Center (SOC) soll mithilfe des angekündigten SOC-Assistenten in der Lage sein, Bedrohungen schneller zu erkennen und darauf zu reagieren. Bei einem Vorfall kontextualisiere der Assistent Ereignisse in E-Mails, im Internet, auf Endpunkten und im Netzwerk, um SOC-Analysten den Vorfall und dessen Auswirkungen mitzuteilen. Analysten könnten anschliessend mit dem Assistenten interagieren, um den optimalen Lösungsansatz zu bestimmen. Dafür stehe auch eine umfangreiche Wissensdatenbank mit möglichen Massnahmen bereit. Die Funktion soll ab Mitte 2024 verfügbar sein.
Neue SSE-Lösung "Secure Access"
Cisco lanciert auch eine neue SSE-Lösung (Security Service Edge) namens Secure Access. Sie soll reibungslosen Zugang auf sämtliche Anwendungen und Ressourcen für jeden Standort und jedes Gerät über eine Plattform ermöglichen. Der Datenverkehr werde ohne Eingreifen des Nutzers sicher zu privaten und öffentlichen Zielen geleitet, sodass die Nutzer nur noch minimale Entscheidungen treffen müssten, heisst es in der Mitteilung
Fast alle sicherheitsrelevanten Massnahmen, zum Beispiel das Aktivieren von VPN, würden im Hintergrund automatisch geregelt. Eine cloudbasierte Konsole soll dieses Security-Management vereinfachen. So könnten Administratoren und Analysten an einem Ort die Netzwerkaktivitäten einsehen, alle Richtlinien festlegen und Sicherheitsrisiken analysieren. Dies werde durch die KI-gestützte Threat Intelligence von Cisco Talos unterstützt, um mehr Bedrohungen zu erkennen und zu blockieren. Cisco Secure Access ist laut Herstellerangaben ab Juli 2023 in begrenztem Umfang und ab Oktober 2023 allgemein verfügbar.
Automatisierte Zusammenfassungen in Webex Meetings
Das Videokonferenz-Tool Webex Meetings bekommt ebenfalls einen KI-Assistenten. Dieser soll nun automatisch Zusammenfassungen und eine Übersicht von festgelegten To-dos (Action Items) erstellen können.
IT-Administratoren erhalten über den Webex Control Hub zudem eine bessere Übersicht über Raumperipheriegeräte von Drittanbietern. So könnten Administratoren die Cisco-Geräte und Partner-Peripheriegeräte in jedem Raum, den Zustand ihrer Verbindungen sowie Nutzungs- und Umgebungsstatistiken wie Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit auf einen Blick sehen.
Im Webex Control Hub gibt es die Funktion Carbon Emission Insights neu auch für die Webex-Dienste Meetings, Messaging und Video. Damit könnten Unternehmen die Kohlenstoffemissionen von Rechenzentren besser einschätzen, monatliche Trends für den Energieverbrauch erkennen und ihre Nachhaltigkeitsprozesse verbessern, teilt Cisco mit.