Schweizer Bank soll in Kryptobetrug verwickelt sein
Eine Schweizer Bank soll in den Zusammenbruch des TerraUSD-Stablecoins involviert sein. Es geht um eine Summe von über 100 Millionen Dollar.
Der Betrug ist bereits vor einem Jahr aufgeflogen. TerraUSD, ein Krypto-Stablecoin, und dessen Erfinder Do Kwon wurden von Stars der Szene zu Geächteten. Auch eine Schweizer Bank könnte involviert sein, wie "SRF" berichtet.
Als "Stablecoin" hatte TerraUSD zum Ziel, stets rund einen US-Dollar wert zu sein. In der volatilen Welt der Kryptowährungen sollen Stablecoins Stabilität bieten. Das angeblich Innovative an TerraUSB: ein Algorithmus, der sicherstellen solle, dass der Wert des Coins konstant bleibt. Tatsächliche kaufte aber eine vom Herausgeber Terraform Labs beauftragte Firma immer wieder Coins, um den Kurs stabil zu halten.
Der Coin wurde als digitale Revolution gefeiert und gehörte zeitweise zu den zehn wertvollsten Kryptowährungen – bis im Mai 2022, als Anlegerinnen und Anleger das Vertrauen verloren und ausstiegen, der Coin einstürzte und 40 Milliarden Dollar Marktwert vernichtet wurden.
Abhebungen nach Einbruch
Do Kwon, der Gründer und CEO von Terraform Labs, wurde seitdem zur Fahndung ausgeschrieben. Er habe Investorinnen und Investoren getäuscht, hintergangen und betrogen. Auch die US-Börsenaufsicht SEC klagt Do und sein Unternehmen an.
Allerdings soll im selben Monat, in dem TerraUSD einstürzte, eine Schweizer Bank regelmässig Bitcoins von Do Kwon und seinem Unternehmen in Bargeld getauscht haben, wie es in der Anklageschrift heisst. Zwischen Juni 2022 und dem Zeitpunkt der Anklage wurden über 100 Millionen Dollar abgehoben.
Ob die Bank damit ihre Sorgfaltspflicht verletzte, ist noch unklar. "Rein der Umtausch von Bitcoins ist kein Problem. Bitcoins sind legal und solche Tauschgeschäfte sind ohne weiteres möglich in der Schweiz", zitiert SRF den Professor für Wirtschaftsrecht an der Universität Bern, Peter V. Kunz.
Jedoch gäbe es durchaus Hinweise auf unlautere Transaktionen: "Beispielsweise die Höhe der Transaktion: 100 Millionen Dollar innerhalb von ein paar wenigen Monaten. Auch der Umstand, dass es sich um Bitcoins handelte, wirft Fragen auf. Schliesslich haben sie den Ruf, dass sie häufig mit Geldwäscherei in Verbindung stehen", sagt Kunz weiter. Wenn es solche Indizien gab, hätten die Gelder nicht abgehoben werden dürfen und man hätte eine Meldung an die Polizei machen müssen.
Unklar ist noch, um welche Bank es sich handelt, und ob auch die Finma den Fall untersuchen wird.
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