Update: ChatGPT Plus auch in der Schweiz erhältlich
Die Entwickler-Firma von ChatGPT OpenAI hat Details zur kostenpflichtigen Version von ChatGPT veröffentlicht. Seit 10. Februar 2023 ist das Angebot auch in der Schweiz verfügbar.
Update vom 13.2.2023: Das kostenpflichtige ChatGPT-Abo ist seit dem 10. Februar auch für Nutzerinnen und Nutzer in der Schweiz verfügbar. Wer sich hierzulande bei der Allzweck-KI einloggt, erhält die Möglichkeit, ein Abo für 20 US-Dollar pro Monat abzuschliessen. Inklusive Mehrwertsteuer beläuft sich der monatliche Betrag auf 21,54 Dollar.
Update vom 3.2.2023 - ChatGPT Pro kommt (noch) nicht in die Schweiz: OpenAI, das Unternehmen hinter ChatGPT, hat den Preis des kostenpflichtigen Pro-Abos seiner Allzweck-KI bekanntgegeben. Demnach soll ChatGPT Pro monatlich 20 US-Dollar kosten. Die zahlende Kundschaft soll dafür ChatGPT auch zu Zeiten hoher Auslastung ohne Einschränkungen nutzen können. Zudem soll das Abo schnellere Antworten von ChatGPT sowie früheren Zugang zu neuen Funktionen gewähren.
Das Abo werde schrittweise eingeführt, schreibt OpenAI weiter, startend mit den USA. Man werde in den kommenden Wochen die Personen auf der Warteliste kontaktieren. Das Unternehmen plant, das Angebot bald auf andere Länder und Regionen auszuweiten.
Originalmeldung vom 30.1.2023: ChatGPT besteht Jus-Examen, kann aber nicht so gut rechnen
ChatGPT ist seit seiner Einführung Ende 2022 in aller Munde. Auch das Bildungssystem zittert angesichts der Fähigkeiten des KI-basierten Chatbots. Eine französische Elite-Uni hat die Nutzung von ChatGPT etwa schon verboten. Die Wissenschaft untersucht indes, was das Tool tatsächlich draufhat.
ChatGPT besteht Jura-Examen
Forschende von der US-amerikanischen University of Minnesota unterzogen die KI etwa einer Jura-Prüfung, wie "Watson" berichtet. Dabei habe CHatGPT den selben Test ausgefüllt wie menschliche Studierende und - bestanden. Im Rahmen der Prüfung beantwortete der Bot Fragen aus den Bereichen Verfassungsrecht, Deliktrecht und Steuerrecht und erreichte damit die Note "C+", was in der Schweiz etwa einer 4.75 entsprechen würde. "Beim Schreiben von Aufsätzen zeigte ChatGPT ein gutes Verständnis grundlegender rechtlicher Regularien und wies eine durchweg solide Organisation und Komposition auf", zitiert "Watson" die Autoren der Studie. Die KI habe ausserdem korrekt zitiert.
Trotz Blindbenotung hätten zwei von drei Prüfern erkannt, welche Antworten von ChatGPT stammen, heisst es weiter. Der Bot habe sich mit repetitiven Ausführungen verraten. Auch bei offenen Aufgabenstellungen hatte ChatGPT laut den Autoren Probleme; bei mathematischen Aufgaben habe der Bot sogar versagt. Insgesamt sei der Bot kein grossariger Student gewesen. Die KI habe jedoch Potenzial, um Studierende sowie praktizierende Anwälte und Anwältinnen zu unterstützen, heisst es bei Watson weiter.
Die Forschungsarbeit "ChatGPT Goes To Law School" ist hier einsehbar.
Chatbot punktet auch in der Betriebswirtschaft
Christian Terwiesch von der Wharton School in Pennsylvania (USA) untersuchte ausserdem, ob ChatGPT die Abschlussprüfung des Master of Business Administration oder MBA (Betriebswirtschaftslehre) der Uni schaffen würde, wie "NBC News" berichtet.
Die Arbeit trug den Namen "Would Chat GPT3 Get a Wharton MBA? A Prediction Based on Its Performance in the Operations Management Course". Der Chatbot erreichte gemäss der Studie eine Note zwischen "B" und "B-". Das Ergebnis zeige ChatGPTs "bemerkenswerte Fähigkeit", einige der Skills von Fachkräften aus dem Wirtschaftsbereich zu automatisieren, wie Terwiesch zitiert wird. Der Bot habe grundlegende Fragen zu Betriebsmanagement und Prozessanalyse erstaunlich gut beantwortet, auch jene, die auf Fallstudien basieren, heisst es weiter. ChatGPT sei zudem laut dem Professor "bemerkenswert gut darin, seine Antworten als Reaktion auf menschliche Hinweise zu ändern."
Schwächen sah Terwiesch hingegen, wie auch seine Kollegen von der University of Minnesota, bei den Rechenkenntnissen der KI-Lösung. So mache ChatGPT manchmal "überraschende Fehler bei relativ einfachen Berechnungen auf dem Niveau der 6. Klasse", wie "NBC" den Professor weiter zitiert. Auch fortgeschrittene Prozessanalysefragen seien eine Nummer zu gross für die KI gewesen. Die Ergebnisse der Studie hätten hohe Relevanz für die zukünftige betriebswirtschaftliche Ausbildung, unter anderem was die Regeln für Prüfungen betrifft, zog Christian Terwiesch Bilanz.
Pro-Version in den Startlöchern
Erwähnenswert ist, dass der Wissenschafter für seine Forschung ChatGPT-3 verwendete, eine Vorgängerversion der aktuellen Serie ChatGPT-3.5. Ob die neueste Version die Prüfung besser absolvieren würde, ist nicht bekannt. Bekannt ist hingegen, dass OpenAI, die Firma hinter dem polarisierenden Chatbot, an der vierten Version bastelt, wie die "Handelszeitung" schreibt. Gerüchten zufolge soll ChatGPT-4 in der Lage sein, innerhalb von zehn Minuten ein E-Book zu schreiben oder in zwei Minuten 100 Ideen für Social-Media-Posts erstellen. Auch die Fehlerquote sei deutlich geringer als bei der aktuellen Ausgabe des Bots. CEO Sam Altman dementiert dies jedoch, wie die Handelszeitung unter Berufung auf ein Interview mit "Strictly VC" schreibt.
Abgesehen von der neuen Version steht auch eine kostenpflichtige Version von ChatGPT in den Startlöchern. Greg Brockmann, Mitgründer und Präsident von OpenAI, kündigte dies in einem Twitter-Beitrag an:
Interessierte können sich über eine Warteliste für die Premium-Version anmelden. Die ausgewählten Kandidatinnen und Kandidatinnen für ChatGPT Professional, wie der Dienst heissen soll, werden laut dem Unternehmen persönlich kontaktiert. Auswahlkriterien für die Personen auf der Liste gibt OpenAI keine bekannt. Die Seite der Warteliste zeigt unter anderem, welche Features auf Zahlkunden von ChatGPT warten. Der Dienst soll unter anderem schneller sein als die Gratis-Version und auch bei hoher Anfrage keine Verzögerungen erleben. Zudem seien mit der Pro-Version mehrere Anfragen gleichzeitig möglich, was die Effizienz enorm steigern würde.
OpenAI will ChatGPT Professional im Abo-Modell anbieten. Der Dienst soll monatlich 42 US-Dollar kosten, umgerechnet rund 38,50 Franken. Bisher finanziert OpenAI seinen Chatbot vor allem mithilfe externer Investitionen - zuletzt pulverte etwa Microsoft 10 Milliarden US-Dollar in das Unternehmen.
Ob ChatGPT den Menschen irgendwann ersetzen wird, bleibt offen. Schwächen in Mathematik und Rechenfehler bei einfachsten Operationen wirken immerhin schon sehr menschlich.
Alles rund um ChatGPT und KI-getriebene Chatbots lesen Sie übrigens in unserem Dossier.