SBB will Ticketverkauf bis 2035 digitalisieren - trotz IT-Problemen
2035 soll Schluss sein mit den Billett-Automaten am Perron. Der lange Zeithorizont scheint in Anbetracht der IT-Probleme der SBB und des anhaltenden Chip-Mangels jedoch sinnvoll.
Die Zeit der Billett-Automaten ist bald vorbei - zumindest wenn es nach René Schmied, Präsident der Alliance Swisspass und Direktor der Berner Verkehrsbetriebe geht. Wie der "Blick" schreibt, erklärte Schmied im Interview mit der "AZ" (Paywall) kürzlich, dass der Ticketverkauf an Automaten ein Auslaufmodell sei. "Ab 2035 sollen Tickets im Normalfall nur noch digital gekauft werden", zitiert Blick. Gegenüber "SRF" bestätigte Thomas Ammann von Alliance Swisspass den Zeitplan wenige Tage später.
Klar ist, dass die Bahn die Kosten senken will, wie Blick schreibt. Der analoge Verkauf von Tickets an Automaten und deren Infrastruktur gehe ins Geld. Ein Ticket-Automat müsse ein "Tresorschrank" sein, da an ihnen mit Bargeld bezahlt werden könne. Vorerst soll die Mehrheit der Automaten aber noch stehen bleiben. Auch für Personen, die ihr Billett nicht online kaufen können oder wollen, brauche es eine Lösung - wie diese aussieht ist aktuell noch nicht bekannt.
Kein Swisspass ohne Chips
Zumindest für den Moment bleiben die Ticketautomaten also bestehen. Aktuell ist das vermutlich auch noch eine gute Idee: Swisspass-Kundinnen und -Kunden müssen momentan nämlich mehrere Monate auf eine neue Karte warten, wie "Watson" schreibt. Für die Verzögerungen verantwortlich sei der weltweite Mangel an RFID-Chips. Betroffen seien rund 50'000 und damit rund 1 Prozent aller Kundinnen und Kunden. Bis im kommenden Jahr soll sich die Situation aber wieder normalisieren.
Zudem kam es in den vergangenen Wochen mehrfach zu Ausfällen der Online-Verkaufskanäle, wie "Watson" berichtete. Grund dafür waren unabhängige Teilausfälle der IT-Systeme der SBB. Da war der ein oder andere bestimmt froh über den "Tresorschrank" auf dem Perron.