Lohnabstriche, Preiserhöhungen und Yoga

So reagieren Schweizer Händler auf steigende Energie- und Materialkosten

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von Coen Kaat und yzu

Energiesparmassnahmen, geringere Margen, Preiserhöhungen und Kürzungen des eigenen Lohns. Schweizer Händler reagieren mit unterschiedlichen Massnahmen auf die steigenden Energie- und Materialkosten - und nicht immer gleich wie die europäischen Händler.

(Source: Benjamin Child / Unsplash.com)
(Source: Benjamin Child / Unsplash.com)

Wie reagieren Händler auf die steigenden Energie- und Materialkosten? Dieser Frage ging der Finanztechnologie-Anbieter Sumup nach. Hierzulande bereiten die Energiekosten den befragten Sumup-Händlern etwas mehr Kopfzerbrechen als die steigenden Materialkosten, wie das Unternehmen mit Sitz in London mitteilt. Demnach sorgten sich 39 Prozent der Händler wegen der Energiekosten und 30 Prozent wegen der Materialkosten.

Das veränderte Einkaufsverhalten ist eine weitere trübe Wolke am Horizont, die dazu führt, dass viele Händler einen Umsatzrückgang für das Weihnachtsgeschäft erwarten. 36 Prozent gehen davon aus, dass Kundinnen und Kunden in der Schweiz weniger oft einkaufen und dabei weniger ausgeben. Trotz des Umsatzrückgangs schliessen 83 Prozent der Befragten in der Schweiz eine temporäre oder permanente Geschäftsschliessung aus.

Wer ist am optimistischsten? Die Schweizer!

Im Ländervergleich sind die Schweizer Händler übrigens eher optimistisch. 12 Prozent erwarten ein besseres Weihnachtsgeschäft als 2021. In den übrigen Ländern liege dieser Wert jeweils zwischen 5 und 9 Prozent.

Um die Kosten in den Griff zu kriegen, wollen 47 Prozent der Schweizer Befragten weiterhin den Energiebedarf senken. Die hiesigen Händler seien zudem europaweit am ehesten bereit, die Kosten auch mit Lohnabstrichen zu senken: 28 würden den eigenen Lohn reduzieren, um zu sparen.

Europaweit schmälern fast ein Drittel der Befragten ihre Margen. Hierzulande liegt dieser Wert mit 21 Prozent deutlich tiefer. Nicht ganz die Hälfte der befragten Händler in der Schweiz (44 Prozent) planen laut Sumup, die gestiegenen Kosten auf die Kunden abzuwälzen. In Deutschland planen sogar mehr als die Hälfte (52 Prozent), die Preise zu erhöhen. Ferner sind 19 Prozent bereit, mehr Stunden pro Woche zu arbeiten.

Und wie gehen die Händler mit dem Stress um?

Sumup wollte von den Befragten auch wissen, wie sie den gestiegenen Stress abbauen. Laut der Umfrage setzen die europäischen Händler auf Yoga (20 Prozent der Befragten). Ebenso viele antworteten, dass sie mehr Zeit mit Familie und Freunden verbringen wollen.

Psychologische Hilfe suchen in der Schweiz 7 Prozent der Befragten. Beziehungsweise gaben 7 Prozent an, dass sie professionelle Unterstützung holen. Die Schweiz liege damit im europäischen Durchschnitt. Ein Drittel der Befragten in der Schweiz gab an, keinen Anstieg des Stressniveaus zu spüren.

Sumup befragte insgesamt 3488 Händler, die Produkte des Anbieters von Kartenlesegeräten nutzen. Die Umfrage wurde Anfang November in der Schweiz, Deutschland, Grossbritannien, Italien und Frankreich durchgeführt.

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