Angst vor Rezession bremst die ICT-Branche
Im September hat die Angst vor einer anstehenden Rezession die ICT-Branche erfasst. Unternehmen müssen sich auf schnell ändernde Rahmenbedingungen am Markt einstellen.
Die Angst vor einer Rezession macht sich im ICT-Reseller-Index für den September deutlich bemerkbar. Mit 54 Punkten steht der Index gegenüber dem Wert im August zwar 7 Prozent höher, im Vergleich zum Vorjahresmonat resultiert aber ein Minus von satten 18 Prozent, wie "Proseller" schreibt. Einziger Lichtblick: Die Warenlager der Hersteller und Grosshändler füllen sich langsam wieder - auch wenn die Probleme in den Lieferketten noch nicht überall verschwunden sind.
Das Zeitalter einer blinden "Just-in-Time-No-Stock-Strategie'' dürfte vorerst vorbei sein, wie es im Bericht heisst. Die immer häufiger beobachteten Risiko-Projekte führen demnach dazu, dass an verschiedenen Stellen Notreserven aufgebaut werden. Diese ausserordentlichen Beschaffungsvorgänge sorgen aber gemäss "Proseller" für eine Sonderkonjunktur, die es zu beobachten gilt.
Die Branche müsse sich weiter auf schnell ändernde Rahmenbedingungen einstellen, wie es im Bericht weiter heisst. Die lange Phase stabiler Verfügbarkeiten und Konditionen sei bis auf weiteres vorbei.
Teuerung hält an
Die dereinst durch die Probleme in den Lieferketten ausgelöste Teuerung setzt sich weiter fort. Der starke Preisanstieg für ICT-Artikel im Jahr 2021 ist inzwischen auf rund 5 Prozent per annum gesunken, wie Proseller weiter schreibt. Dabei sei aber zu beachten, dass der sehr hohe Vorjahreswert die Preisbasis darstelle. Über die vergangenen 24 Monate gerechnet, ergebe sich ein Preisanstieg für ICT-Artikel von 21 Prozent.
Die Teuerung hält weiter an. (Source: Proseller)
Diese Preissteigerung in Kombination mit der vorhergesagten Rezession wird laut dem Bericht zusätzlich zur Prüfung alter Projektkalkulationen führen. Danach werde wohl einigen Projekten der Stecker gezogen. Das sei in der zweiten Septemberhälfte bereits vorgekommen.
Übrigens: Der globale PC-Markt hat im dritten Quartal 2022 den schlimmsten Umsatzeinbruch seit 20 Jahren erlebt. Der EMEA-Raum schneidet besonders schlecht ab, wie Sie hier lesen können.