Erster Monitoringbericht des BAFU

Hier ist die Schweizer Bevölkerung der meisten Handystrahlung ausgesetzt

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von René Jaun und kfi

Das Bundesamt für Umwelt hat die nichtionisierende Strahlung in der Schweiz gemessen. Die Belastung für die Bevölkerung ist insgesamt moderat und liegt unter dem Grenzwert. Die höchsten Werte wurden an Tramhaltestellen, in Industriegebieten und Grossstadtzentren gemessen.

(Source: Manuel Schönfeld / Fotolia.com)
(Source: Manuel Schönfeld / Fotolia.com)

Nicht nur Smartphones, Mobilfunkantennen und WLAN-Router, sondern auch Strom- und Fahrleitungen sowie elektrische Haushaltsgeräte verursachen nichtionisierende Strahlung. Erstmals hat das Bundesamt für Umwelt (BAFU) letztes Jahr messen lassen, wie hoch die Belastung durch diese Strahlung in der ganzen Schweiz ist. Nun hat das Konsortium SwissNIS, welches den Zuschlag für die Messung erhielt, seinen ersten Bericht vorgelegt.

Die Ergebnisse zeigen, dass der Gesundheitsschutz gewährleistet sei, fasst das BAFU den Bericht zusammen. Insgesamt sei die Bevölkerung moderat mit Strahlung belastet. Oder anders ausgedrückt: "An Orten, an denen sich Menschen üblicherweise aufhalten, liegen die Feldstärken klar unterhalb des Immissionsgrenzwerts."

Eigenes Handy strahlt am stärksten

Die höchsten Belastungswerte mass das Konsortium an Tramhaltestellen, in Industriegebieten und Grossstadtzentren. Am geringsten ist sie in Landwirtschaftszonen oder Naturgebieten.

In öffentlich zugänglichen Aussenbereichen tragen Mobilfunkantennen in der Regel am meisten zur Funkstrahlung bei, heisst es in der Mitteilung weiter. Im Zug stammt der Hauptanteil von den Mobiltelefonen der Mitreisenden - sofern man selbst kein Mobiltelefon benutzt. Denn die Strahlung während eines Gesprächs mit dem eigenen Handy führe im Vergleich zu allen anderen Strahlungsquellen zur höchsten Belastung, heisst es unter Berufung auf andere Studien.

Keine allgemein gültigen Aussagen zu Privatwohnungen

Gegenüber einer Messkampagne aus dem Jahr 2014 scheinen die Immissionen von nichtionisierender Strahlung tendenziell abgenommen zu haben, heisst es weiter. Die Behörde weist aber darauf hin, dass der Vergleich relativiert werden müsse, "weil in der Zwischenzeit Frequenzbänder geändert haben und beim heutigen Monitoring andere Messverfahren und -geräte zum Einsatz kommen". SwissNIS werde künftig aber regelmässig weitere Messungen durchführen, die einen Vergleich ermöglichen sollen.

Noch keine allgemein gültigen Aussagen lassen sich laut dem Bericht bezüglich der Strahlenbelastung in Privatwohnungen machen. Die bisher gemessene Belastung sei durchwegs tief, aber die Anzahl der Messungen sei noch klein.

So wurde gemessen

Für die Messungen kombinierte SwissNIS drei verschiedene Methoden: Mit mobilen Messgeräten in einem Mess-Rucksack wurden sogenannte Routenmessungen durchgeführt, um öffentliche Aufenthaltsbereiche und den öffentlichen Verkehr abzudecken. In privaten Innenräumen wurden sogenannte Spotmessungen durchgeführt, die aus mobilen Messungen in der ganzen Wohnung und einer 24-Stunden-Messung im Schlafzimmer bestehen. Schliesslich erfolgten noch stationäre Dauermessungen mit ortsfesten Messstationen. Mit diesem Konzept wurde in rund 70 Gemeinden, verteilt über die ganze Schweiz, die Strahlung gemessen.

Im April dieses Jahres sprach sich der Bundesrat in einer Antwort auf ein Postulat für 5G aus. Die Technologie habe klare Vorteile und der rasche Ausbau sei wichtig. Mehr dazu lesen Sie hier.

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