Budgetmangel in der IT-Branche führt zu mehr Temporärjobs
Schweizer IT-Unternehmen kämpfen mit Budgetmangel und schreiben infolgedessen häufiger Jobs im befristeten Beschäftigungsverhältnis aus, wie eine Studie des Personalvermittlers Michael Page zeigt. Besonders gefragt ist, wer sich mit ERP-Systemen und brandneuen Technologien auskennt.
Der Personalvermittler Michael Page hat eine Studie zu den Recruitment-Trends 2022 veröffentlicht. Der Schweizer Arbeitsmarkt werde 2022 weiterwachsen und sich stark verändern, heisst es in den Ergebnissen. Bereits im Vorjahr habe das Wachstum an Fahrt aufgenommen: Die Zahl der ausgeschriebenen Stellen stieg zwischen Januar und Oktober 2021 um 34,9 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode – der Arbeitsmarkt legte somit doppelt so stark zu wie noch vor der Pandemie.
Insbesondere die Nachfrage nach Ingenieuren, vor allem im Bereich der Robotik, sowie nach Technikern, IT-Spezialisten, Logistik- und Supply-Chain-Managern werde weiter steigen – getrieben durch den geplanten Ausbau der Produktionskapazitäten in der Schweiz, die Umstrukturierung und Automatisierung von Prozessen sowie durch die Stärkung der Exportmärkte, schreiben die Studienautoren.
IT-Branchen-Trends
Auch in der IT-Branche wird sich im neuen Jahr vieles verändern. Michael Page gibt einen Überblick über die am stärksten nachgefragten Qualifikationen und die damit verbundenen Vergütungspakete.
Das Homeoffice bleibt gemäss der Studie auch 2022 von Bedeutung. Viele Technologieunternehmen beginnen damit, ihre Mitarbeitenden zu motivieren, zumindest teilweise im Büro zu arbeiten. Die Prioritäten würden nun vor allem auf der Verbesserung der IT-Infrastruktur liegen; neue Stellen entstünden insbesondere in den Bereichen "New Cloud" und DevOps, heisst es in den Ergebnissen .
In der Zeit nach der Pandemie haben sich viele Fachkräfte ausserdem dazu entschlossen, nur noch auf befristete Zeit in ihren Unternehmen zu arbeiten. Für viele Arbeitnehmer werde die psychische Gesundheit immer mehr zur Priorität.
Mehr Temporärstellen in der IT
Schweizer IT-Unternehmen hadern indes mit Budgetmangel, wie die Studienautoren schreiben. Es fehle ihnen an Ressourcen, um Personal einzustellen. Dies wiederum führe zu einer Zunahme an temporären beziehungsweise befristeten Arbeitsverhältnissen.
Michael Page stellte in der Studie verschiedene Recruitment-Trends zusammen, die einen Überblick über gefragte Fähigkeiten, Benefits oder Top-Rekruitierungspositionen für den Rekrutierungsprozess im Jahr 2022 geben:
Gefragte Fähigkeiten
In der Informatik sind laut Michael Page verschiedene Fähigkeiten und Erfahrungen gefragt, 2022 sind es insbesondere diese:
IT-Diplom und -Zertifikate
Erfahrungen in internationalen und lokalen Unternehmen
Profile mit ERP-Erfahrung
Profile mit den neuesten technischen Fähigkeiten
Top-Rekrutierungspositionen
Full-Stack-Developer
DevOps/Cloud Engineer
ERP Consultant
Gefragte Benefits
Aufregende Projekte
Homeoffice und Flexibilität
Langfristige Perspektiven
Möglichkeit, neue Fähigkeiten zu erlernen
Gehälter
Die aufgeführten Gehälter variieren je nach Erfahrung des Bewerbers, aber auch je nach Grösse des Unternehmens und dessen Standort in der Schweiz.
Alle Gehälter der IT-Branche in der Übersicht. (Source: Screenshot Michael Page)
Wer sich auf Nischenprofile bewirbt, hat eine starke Verhandlungsmacht, um ein höheres Gehalt zu erzielen, wie Sie auch hier weiterlesen können. Chief Digital Officers (CDO) und Chief Information Officers (CIO) waren 2021 mit einem Jahreslohn von 260'000 Franken die bestbezahlten IT-Jobs in der Schweiz.