Build 2021

Update: Microsoft veröffentlicht nun eigene Java-Versionen

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von René Jaun und jor, kfi

Tech-Riese Microsoft hat an seiner Entwicklerkonferenz eine Menge Neuerungen vorgestellt. Ab sofort veröffentlicht das Unternehmen eigene Java-Versionen. Und offenbar soll auch ein grösseres Windows-Update anstehen.

Microsoft-CEO Satya Nadella hat an der Build 2021 die Keynote gehalten. (Source: Microsoft)
Microsoft-CEO Satya Nadella hat an der Build 2021 die Keynote gehalten. (Source: Microsoft)

Update vom 31.5.2021: Ab sofort stehen die Microsoft-eigenen Versionen der Java-Entwicklungsumgebung "OpenJDK" für alle zum Download bereit. Dies berichtet "Golem" unter Berufung auf eine Microsoft-Mitteilung anlässlich der Konferenz "Build 2021". "OpenJDK" (Abkürzung für "Open Java Development Kit") steht demnach frei und für jeden Einsatzbereich zur Verfügung.

Microsoft ist nur einer von zahlreichen Anbietern, die eigene Versionen von "OpenJDK" veröffentlichen. Auf einer Wikipedia-Seite werden gemäss "Golem" etwa Java-Distributionen von Amazon, IBM, Red Hat oder SAP genannt. Microsoft verspreche, "OpenJDK" Version 11 bis ins Jahr 2024 mit Updates zu versorgen.

Originalmeldung:

Microsoft zeigt Neues für Entwickler und deutet Windows-Update an

Zum zweiten Mal lädt Microsoft zu einer rein virtuellen Entwicklerkonferenz. Ziel der Build 2021 sei es, Entwicklern aus aller Welt die neuesten Innovationen zu präsentieren, neue Fähigkeiten zu vermitteln und die Community zu vernetzen, schreibt Frank Shaw, Corporate Vice President von Microsoft, auf der News-Website zur Konferenz. "Entwickler haben im vergangenen Jahr entscheidend dazu beigetragen, dass Unternehmen widerstandsfähig und agil bleiben", lässt sich Shaw zitieren.

Im Rahmen der Konferenz präsentiert das Unternehmen eine Reihe von Neuerungen, darunter folgende:

  • Azure AI: Die über die Microsoft-Cloud verfügbaren KI-Dienste warten unter anderem mit neuen Entwicklertools für Bots auf. Die Cognitive Services erhalten die Fähigkeit, Dokumente zu übersetzen, und Modelle zum maschinellen Lernen sollen sich dank mehr Automatisierung schneller implementieren lassen.

  • Azure Data: Microsoft verbessert diverse Analyse-Werkzeuge. Sie sollen Datenintegration, Enterprise Data Warehousing und Big Data Analytics zusammen kombinieren und tiefere Einblicke in Echtzeit geben. Wer sich mit den Möglichkeiten von Azure Database for PostgreSQL oder MySQL vertraut machen will, kann dies im 1. Jahr nun kostenlos tun.

  • Identity und Cloud Security: Microsoft Graph schickt die Continuous Access Evaluation (CAE) in die Entwickler-Vorschau. Damit wird ein Nutzer nicht nur mittels zeitlich begrenzter Tokens authentifiziert, sondern in Echtzeit. Als "manipulationssicheres Register zur Speicherung sensibler Daten" bezeichnet Microsoft den "Azure Confidential Ledger". Damit soll die Speicherung von Zertifikaten oder sensitiver Personendaten sicherer werden.

  • Wer eine App für die Konferenzlösung Teams entwickelt, erhält Zugang zu neuen Schnittstellen, mit denen sich Meetings automatischen starten oder beenden lassen. Zudem soll sich die Meeting-Oberfläche umfassender anpassen lassen, um Whiteboards oder gemeinsames Project-Design zu ermöglichen.

  • Die Power Platform erhält einen Process Advisor, der laut Microsoft dabei helfen soll, die zeitaufwändigsten und am häufigsten wiederkehrenden Aktivitäten in einem Unternehmen zu identifizieren. Zudem stehen Entwicklern auch neue Low-Code-Tools zur Verfügung.

Bald steht ein grosses Windows-Update an – vielleicht

Während die meisten dieser Neuerungen jeweils nur spezifische Entwicklergruppen interessieren dürften, sorgten die Andeutungen von Microsoft-Chef Satya Nadella für etwas mehr Aufsehen. "Bald werden wir eines der wichtigsten Updates für Windows der vergangenen zehn Jahre enthüllen", zitiert "Golem" aus Nadellas Keynote. Durch das Update soll Windows zu einer offenen Plattform werden, auf der Applikationen entwickelt und monetarisiert werden können.

Im August soll eine neu Version der "Microsoft Store"-Plattform online gehen, und Entwickler müssten fortan nur noch einen Anteil von zwölf Prozent an Nettoumsätzen aus Games an Microsoft abtreten, heisst es unter Berufung auf "bisherige Leaks und Ankündigungen". Ferner sollen Entwickler In-App-Käufe künftig über ihre eigenen Drittanbieternetzwerke abrechnen können.

Microsoft-Rivale Apple steht derweil in den USA vor Gericht. Dort wird dem Unternehmen unfaires Wettbewerbsverhalten in seinem App Store vorgeworfen, wie Sie hier lesen können.

Schon im März präsentierte Microsoft eine ganze Menge Produktnews. Anlass war die jährliche Ignite-Konferenz. Dort präsentierte das Unternehmen etwa eine AR-Kollaborationsplattform für Azure, ein RPA-Tool für Windows 10 und neue Layouts für die Konferenzlösung Teams.

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