Mehr Barrierefreiheit für iOS-Geräte

Apple Watch soll sich ohne Berührung steuern lassen

Uhr
von René Jaun und jor

Apple hat eine Reihe neuer Funktionen vorgestellt, die mehr Barrierefreiheit versprechen. Das iPad und die Apple Watch sollen sich künftig bedienen lassen, ohne das Display zu berühren.

(Source: Screenshot youtube.com/watch?v=xlrnxP7XIho)
(Source: Screenshot youtube.com/watch?v=xlrnxP7XIho)

Apple tüftelt weiter an der Barrierefreiheit seiner Produkte. Das Unternehmen stellte anlässlich des Global Accessibility Awareness Day am 20. Mai neue Funktionen vor, die mehr Menschen mit Behinderungen die Nutzung seiner Geräte ermöglichen sollen.

Das Auge als Cursorsteuerung

Die Apple Watch soll sich künftig bedienen lassen, ohne dass das Display berührt werden muss. Stattdessen interpretiere die Uhr die mittels eingebauter Sensoren erfassten Muskelbewegungen und Sehnenaktivität im Handgelenk, heisst es in der Mitteilung. Derart könne das Gerät etwa eine Pinch-Bewegung oder eine Faust erkennen. Mit solchen Gesten können Nutzerinnen und Nutzer dann einen auf der Watch eingeblendeten Cursor steuern.

iPads wiederum unterstützen bald das so genannte Eye Tracking. Das heisst: Ein Cursor wird durch blosse Augenbewegung gelenkt. Laut Apple erfordert die Funktion jedoch eine zusätzliche Kamera.

Verbesserte Bildbeschreibung und neue Hörgerätefunktionen

Apple strengt sich schon seit geraumer Zeit an, die Barrierefreiheit seiner Produkte zu verbessern. Für blinde und stark sehbehinderte Menschen bietet das Unternehmen etwa die Bildschirmlesesoftware VoiceOver, die seit 2009 auch auf iPhones verfügbar ist.

VoiceOver liest seit ein paar Jahren nicht nur Text vor, sondern liefert auch rudimentäre Bildbeschreibungen. Gemäss der Mitteilung baut Apple diese Funktion weiter aus: Künftig liefert VoiceOver mehr Details zu den Objekten auf einem Foto. Und wenn das Bild etwa eine Tabelle enthält, soll sich diese künftig ähnlich leicht navigieren lassen wie eine Website.

(Source: apple.com)

Auch für Nutzerinnen und Nutzer von Hörgeräten gibt es Neuigkeiten. Künftig unterstützen Apple-Geräte bi-direktionale Hörhilfen. "Die Mikrofone in diesen neuen Hörgeräten ermöglichen Gehörlosen und Schwerhörigen, freihändig zu telefonieren und FaceTime-Gespräche zu führen", teilt Apple mit.

Softwareseitig sollen iPhones und iPads die bei Hörtests angefertigten Audiogramme erkennen und die Audioausgabe optimal abstimmen können. Dazu fotografieren Nutzerinnen und Nutzer den Hörtest ab oder importieren ihn als PDF-Datei.

Den beruhigenden Ozean immer dabei

Wer an einem hektischen Arbeitsplatz sitzt und sich etwas akustische Beruhigung wünscht, für den dürften die neuen Hintergrundgeräusche interessant sein. Laut Apple werden diese auf Wunsch "kontinuierlich im Hintergrund abgespielt, um unerwünschte Umwelt- oder Aussengeräusche zu überdecken". Dies soll Ablenkungen minimieren und dem Anwender helfen, sich zu konzentrieren, ruhig zu bleiben oder sich zu entspannen. Unter anderem sollen Regen- und Flussgeräusche oder das Rauschen des Ozeans zur Verfügung stehen.

(Source: apple.com)

Wann all diese Funktionen verfügbar sind, darüber macht Apple in der Mitteilung keine konkreten Angaben. Es darf jedoch davon ausgegangen werden, dass sie in die nächsten grossen Betriebssystem-Updates enthalten sein werden. Welche Neuerungen in den nächsten Ausführungen von iOS, MacOS und Co. Sonst noch anstehen, zeigt Apple im Juni an seiner Entwicklerkonferenz WWDC. Bereits erhältlich sind Apples neue iPads, iMacs und AirTags, die der Konzern an seinem Frühlingsevent vorstellte. Mehr dazu lesen Sie hier.

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