ICT-Reseller-Index Januar

Schweizer Reseller starten stark ins neue Jahr

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von Leslie Haeny und kfi

Schweizer ICT-Reseller haben einen guten Start ins Jahr 2021 hingelegt. Verglichen mit Januar 2020 stieg der Reseller-Index von Proseller im ersten Monat dieses Jahres um über 30 Prozent. Grund für den starken Anstieg sind die Effekte der Coronakrise. Diese sollen weiter anhalten.

(Source: Victor Freitas / Unsplash)
(Source: Victor Freitas / Unsplash)

Das Gesamtjahr 2020 verlief gut für hiesige ICT-Reseller. Und das Hoch im Reseller-Geschäft geht weiter. Gemäss ICT-Reseller-Index von Proseller liefen die Geschäfte "so gut an wie schon lange nicht mehr". Mit einem Indexwert von 67 liegt der Januar 2021 um 31 Prozent über dem Vorjahresmonat. Gegenüber Dezember 2020 stieg der Wert um 16 Prozent.

Die Coronakrise hatte beziehungsweise hat noch immer einen positiven Effekt auf das Reseller-Geschäft. "Die Digitalisierung verselbstständigt sich immer mehr und wer jetzt Schritt halten kann, wird zu den Gewinnern gehören", schreibt Proseller. Es werde nach wie vor über fast alle Sortimentsgruppen hinweg massiv in Hardware investiert. Einzige Ausnahme bilden Produkte rund um Storage und Software, die durch den anhaltenden Trend in die Cloud für viele Kunden obsolet werden.

Schutzmassnahmen verschwinden, neue Arbeitsformen bleiben

Proseller geht davon aus dass, viele der neuen Arbeitsformen wie Homeoffice, virtuelle Meetings oder Homeschooling auch dann bestehen bleiben, wenn die Corona-Schutzmassnahmen gelockert werden. "Natürlich wird sich ihr Umfang wieder reduzieren, aber sie sind bereits als zusätzliche optionale Organisationsformen in das Portfolio der Möglichkeiten fest aufgenommen", heisst es. Mit dem Mischmasch aus Präsenzarbeit und virtuellen Arbeitsformen ergebe sich mehr Komplexität, was für viele Menschen zur Herausforderung werde.

Beim Blick in die Kristallkugel geht Proseller zudem davon aus, dass der "Funke der Digitalisierung" auch auf bisher kaum digitale Branchen und Felder überspringen wird. Schliesslich wolle niemand hinterherhinken. "Das fängt bei der inzwischen weit verbreiteten digitalen Buchung des Frisörs an und hört bei der konsequenten Abschaffung der Festnetztelefonie auf", schreibt Proseller.

"Ja-Aber" vs. "Why-Not"

Vor allem kleine, flexible Firmen sind momentan im Vorteil. Sie hätten die Chance, sich an den grösseren, schwerfälligeren Marktteilnehmern vorbeizuschieben. Proseller beobachtet aber auch in grossen Firmen Bewegung. "Innovative Mitarbeiter haben jetzt die Chance, durch Umsetzungsstärke und 'Macherqualitäten' die Firma nach vorne zu bringen, aber auch die eigene Karriere zu beschleunigen", heisst es.

Egal ob als Gesamtunternehmen oder auf die einzelne Person bezogen, die Gewinner der Coronakrise sind laut Proseller jene mit einer "Why-Not"-Einstellung. Firmen und Menschen, die an der Vergangenheit festhielten und mit einer "Ja-Aber"-Mentalität an die Situation heran gingen, würden zurückfallen.

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