Collaboration-Tools boomen

Slack hinkt Zoom hinterher und hofft auf einen Deal mit Amazon

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von Steve Wagner und Übersetzung: Joël Orizet

Der Homeoffice-Trend spielt dem Videodienstanbieter Zoom in die Hände. Slack profitierte bislang weniger stark von der Krise – der Messaging-Dienst will es nun gemeinsam mit Amazon gegen die Konkurrenz aufnehmen.

(Source: Gabriel Benois / Unsplash.com)
(Source: Gabriel Benois / Unsplash.com)

Der Trend zum Homeoffice hat dem Geschäft mit Lösungen für virtuelle Teamarbeit einen Boom beschert - wobei nicht alle Anbieter gleichermassen davon profitieren. Die Videokonferenz-App Zoom wurde plötzlich populär. Was die Einnahmen angeht, hat Zoom inzwischen den einstigen Messaging-Vorreiter Slack überholt. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020 machte Zoom einen Umsatz in Höhe von 328,2 Millionen US-Dollar - im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht dies einem Zuwachs von knapp 170 Prozent. Derweil verzeichnet Slack im selben Zeitraum ein Umsatzplus von 50 Prozent.

Slack verzeichnet per Ende des ersten Geschäftsquartals 122'000 zahlende Kunden. Das sind 28 Prozent mehr als vor einem Jahr. Zoom macht zwar keine Angaben zu den entsprechenden Nutzerzahlen, der Anbieter nennt allerdings folgende Zahl: Per Ende des ersten Quartals würden über 265'400 Unternehmenskunden mit jeweils mindestens zehn Mitarbeitern für den Videokonferenzdienst bezahlen. Im Vergleich zum Vorjahr entspreche dies einem Zuwachs von 345 Prozent.

Slack erhofft sich nun Aufwind durch eine Vereinbarung mit Amazon. Der Onlinehandelsgigant verschafft all seinen Mitarbeitern Zugang zu Slack, wie "CNBC" berichtet. Im Gegenzug soll Slack verstärkt die Infrastruktur von Amazon Web Services (AWS) nutzen und Slack Calls, das Feature für Sprach- und Video-Anrufe, in Amazons Kooperationssoftware Chime integrieren. Durch die Kooperation wollen es Slack und Amazon insbesondere mit Microsoft aufnehmen. Der Softwarehersteller knackte mit seinem Messaging-Dienst Teams kürzlich die Marke von 44 Millionen täglicher Nutzer.

Zoom musste derweil seine Kapazitäten ausbauen. Die Wahl des Cloud-Anbieters fiel auf Oracle. Zuvor lief Zoom auf einer Mischung aus AWS, Microsofts Azure-Diensten und einem eigenen Rechenzentrum. Allerdings setzt Zoom weiterhin auch auf AWS, wie Zoom-CEO Eric Yuan sagte.

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