Wo IT-Dienstleister die Valora Group unterstützen können und wo nicht
Avec, Brezelkönig, Caffè Spettacolo, K Kiosk und Press & Books: Sie alle gehören zur Valora Group. Das international tätige Handelsunternehmen mit Sitz in Muttenz digitalisiert derzeit das Einkaufserlebnis an den Schweizer Bahnhöfen. Wo IT-Dienstleister die Gruppe dabei unterstützen können und wo nicht, sagt CIO Roberto Fedele.
Was beinhaltet Ihre tägliche Arbeit und wo kommen Sie mit IT-Dienstleistern in Berührung?
Roberto Fedele: Das IT-Team verantwortet die Weiterentwicklung und den Betrieb unserer länder- und formatübergreifenden Plattformen der Valora-Gruppe. Dabei arbeiten wir mit verschiedenen Dienstleistern etwa in der Entwicklung und im Betrieb unserer Businessapplikationen, der Betreuung unserer IT-Infrastruktur und im Umfeld Compliance und Cyber Resilience. Hinzu kommt die strategische Planung zur Weiterentwicklung unserer IT-Services im engen Austausch mit unserem internen Business.
Was sind die drei wichtigsten Eigenschaften, die Ihre IT-Dienstleister mitbringen müssen?
Eine nachhaltig gut funktionierende IT ist die Grundlage unseres Geschäfts. Unsere IT muss den Ansprüchen eines riesigen dezentralen Netzwerks an unterschiedlichen Verkaufsstellen in verschiedenen Ländern gerecht werden. Unsere Dienstleister müssen diesen komplexen Bedürfnissen nachkommen, um schnell und flexibel auf Anforderungen reagieren können.
Was sollten IT-Partner tunlichst vermeiden?
Bei einer Partnerschaft geht es für uns um Professionalität, Transparenz und Vertrauen. Wir erwarten, dass sich unsere Partner an diese Grundregeln halten.
Wie kaufen Sie IT-Hardware und -Software beziehungsweise komplette Lösungen ein? Direkt beim Hersteller oder bei einem Händler?
Lizenzen für Softwarelösungen beziehen wir in der Regel direkt bei den Herstellern. Hardware kaufen wir meist über die Vertriebspartner der Hersteller, wobei sich dieser Bedarf infolge der systematischen Transformation unserer IT-Infrastruktur in die Cloud und in flexible serviceorientierte Betriebsmodelle deutlich reduziert hat.
Welche Bereiche Ihrer Unternehmens-IT haben Sie ausgelagert? Welche Bereiche würden Sie hingegen nie auslagern?
Die strategische (Weiter-)Entwicklung unserer IT-Plattform ist eine zentrale Aufgabe des IT-Managements. Hierbei etablieren wir entlang von differenzierenden IT- oder IT-nahen Services für unsere Kundinnen und Kunden eigene Kompetenzen, um unser Business rasch und flexibel entwickeln und unterstützen zu können. In weniger differenzierenden IT-Services lagern wir hingegen aktuell umfassend aus.
Was werden in der nächsten Zeit die grössten technischen Herausforderungen im Bereich IT für Sie sein?
Valora hat für dieses Jahr zahlreiche Digitalisierungsprojekte angekündigt, wie etwa die beiden Retail-Kleinformate "avec box" und "k kiosk box". Gleichzeitig verändert sich die IT-Welt immer schneller und erfordert, dass wir unsere applikationsgestützten Prozesse in den verschiedenen Business Units sowie die IT-Infrastruktur permanent weiterentwickeln.
Wie können IT-Dienstleister Sie dabei unterstützen?
Für neue Formate und Geschäftsmodelle benötigen wir zusätzliches Know-how, weil wir uns mit Themen auseinandersetzen, mit denen sich in der Schweiz bisher kaum ein Unternehmen im Retail beschäftigt hat. Dazu setzen wir auch auf die Expertise von externen Spezialisten.
Welche Rolle spielen Cloud, IoT, KI, Cybersecurity in Ihrer IT-Strategie?
Die Transformation in die Cloud spielt schon länger eine zentrale Rolle, so haben wir 2017 die Mehrzahl unserer Geschäftsanwendungen in den Verkaufsstellen in die Cloud migriert. Die neue Auto-Checkout-Lösung, die in der "k kiosk box" eingesetzt werden soll, basiert auf KI, Edge Computing und skalierbare Sensorfusionstechnologie.