150 Schweizer Orte per Ende März

Update: Sunrise startet 5G, aber ...

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Sunrise will per Ende März 150 Schweizer Orte mit 5G erschliessen, als Alternative zur Glasfaser. In den Genuss der neuen Mobilfunk-Technik kommen zunächst 100 ausgewählte Privat- und Geschäftskunden. Weitere Angebote sollen im Jahresverlauf folgen, mit oder ohne Aufpreis.

Die gemäss Sunrise erste 5G-Antenne der Schweiz. (Source: Netzmedien)
Die gemäss Sunrise erste 5G-Antenne der Schweiz. (Source: Netzmedien)

Update vom 04.04.2019: Sunrise versorgt die ersten Kunden mit 5G. In rund 150 Städten und Orten kommt die Sunrise Internet Box 5G zum Einsatz, wie es in einer Mitteilung heisst. Hier finden Sie eine Abdeckungskarte. Zu Anfang stehen laut Mitteilung mehrere Hundert Megabit pro Sekunden Datengeschwindigkeit zur Verfügung. Durch Ausbau des Netzes und der Angebote würde die Geschwindigkeit mit der Zeit auf "glasfaserähnliche" Geschwindigkeiten von 1 Gigabit pro Sekunde erhöht. Der Telko will bald auch Einzelheiten zur Einführung von 5G-Geräten und passenden Abos bekanntgeben.

Sunrise merkt an, dass man im Gegensatz zum Ausland keine Frequenzen im Millimeterbereich verwenden würde. Stattdessen verwende das Unternehmen Frequenzbereiche, die früher von Radio und TV gebraucht worden seien oder im Bereich von Wi-Fi liegen. Laut Asut verhindern die Mobilfunkgrenzwerte in der Schweiz ohnehin, dass es zu schädlichen Auswirkungen von 5G auf den Menschen kommt. Lesen Sie hier mehr dazu.

 

Originalmeldung vom 21.02.2019

Sunrise hat den Start seines Programms "5G for People" bekannt gegeben. In seinem Umfang will der Telko bis Ende März 2019 150 Orte in der Schweiz mit der neuen Mobilfunkgeneration abdecken. Das Angebot ist zunächst auf den Empfang von mobilem Internet via "Sunrise Internet Box 5G" beschränkt.

Sunrise habe sich beim 5G-Start auf Gebiete fokussiert, die noch nicht mit Glasfaser erschlossen sind, wie es in einer Mitteilung heisst. Als erste Nutzer der Internet Box 5G habe das Unternehmen 100 Privat- und Geschäftskunden ausgewählt. Die Auswahl habe sich ausser auf den Standort auf verschiedene Faktoren gerichtet, sagte Sunrise auf Anfrage. Dazu gehörten etwa die Zeit als Sunrise-Kunde oder ob sie sich besonders für Technologie interessierten.

Vor wenigen Tagen vergab der Bund die Frequenzen für 5G. Wer wie viel zahlte, erfahren Sie hier.

Interessierte, die wissen möchten, wann 5G auch in ihrem Gebiet verfügbar wird, können sich laut Mitteilung online registrieren und werden über den Netzausbau auf dem Laufenden gehalten. Neukunden, die Wohn- oder Unternehmensort über keinen Glasfaseranschluss, aber eine 5G-Versorgung verfügten, will Sunrise automatisch ein 5G-Angebot vorschlagen. Einen fixen Zeitpunkt für die allgemeine Verfügbarkeit der Internet Box 5G über die 100 Startkunden hinaus gebe es noch nicht.

Samsung hat gestern sein erstes 5G-Smartphone vorgestellt. Was sonst noch alles am Samsung-Event in London lief, lesen Sie hier.

 

5G mit Aufpreis

Im Laufe des Jahres 2019 will Sunrise weitere 5G-Angebote lancieren:

  • 5G mit Sunrise Home Internet und zu gleichen Preisen wie bisherige Abos.

  • Sunrise One 5G zu gleichen Preisen wie bisherige Abos.

  • Kunden mit Freedom-Mobilabo und Sunrise Freedom Young mit unlimitiertem Datenvolumen erhalten eine 5G-Option für 10 Franken pro Monat.

  • Die bestehenden Mobile-Internet-Angebote werden um ein Angebot mit 5G ergänzt: "Mobile Internet Unlimited 5G" für 59 Franken im Monat.

  • B2B-Festnetz- und Mobilangebote mit 5G für Geschäftskunden, die IP-Telefonie-, Cloud-PBX- und Work-Smart-Lösungen umfassen.

  • Sunrise-Business-Mobile-Kunden mit unlimitiertem Datenvolumen erhalten eine 5G-Option für 10 Franken pro Monat.

  • Die bestehenden Business-Mobile-Internet-Angebote werden um ein Angebot mit 5G ergänzt: "Business Mobile Internet Unlimited 5G" für 59 Franken im Monat.

  • Sunrise wird im Laufe des Jahres verschiedene 5G-Smartphones anbieten, etwa das Samsung Galaxy S10 5G, das im Sommer 2019 erscheinen soll.

  • Sunrise wird im Laufe des Jahres Hotspots für den mobilen 5G-Einsatz anbieten.

Ein Aufpreis für die Nutzung neuer Mobilfunk-Technik sei nicht ungewöhnlich, sagt Telko-Experte Ralf Beyeler auf Anfrage. Das habe es auch schon bei 4G+ gegeben. Fraglich sei aber, ob der Sprung auf 5G für den Durchschnittsnutzer 10 Franken pro Monat wert sei. Im Vergleich mit 4G(+) seien die Vorteile nicht wesentlich.

Sunrise stellte in Oerlikon die erste 5G-Antenne der Schweiz auf. Die Redaktion war mit dabei.

Sunrise wolle vor allem vorpreschen und einen Feldtest mit 100 5G-Kunden starten, sagte Beyeler weiter. Das sei auch durchaus als Seitenhieb auf Swisscom zu werten. Vorteile werde 5G vor allem im industriellen Umfeld sowie bei Internet-der-Dinge-Anwendungen wie dem autonomen Fahren bieten. Das 5G Glasfaser überflüssig machen könnte, glaubt Beyeler nicht.

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