Nutanix will die Cloud unsichtbar machen
Nutanix hat mit seiner Roadshow Halt in Zürich gemacht. Rund 200 Kunden und Partner folgten der Einladung ins Hotel Radisson Blu. Schweiz-Chef Florian Köppli skizzierte die Vision vom einfachen Multicloud-Management und erklärte, warum wir öfter scheitern sollten.
Hyperconverged Infrastructure – das war einmal. Fast zehn Jahre ist es her, als Nutanix in den Speichermarkt drängte. Damals drehte sich alles um die eine Box, die Storage und Rechenleistung vereinen sollte. Das Versprechen lautete: Wir machen die IT-Infrastruktur unsichtbar. "Aber wir haben schnell gemerkt, dass wir weiter gehen wollen", sagte Florian Köppli, Country Manager Switzerland von Nutanix, als er die rund 200 geladenen Kunden und Partner von Nutanix begrüsste. Die Gäste waren für den Event ".Next on Tour" nach Zürich gereist, um Neues von Nutanix zu hören und über Use Cases zu diskutieren.
Im September sei es soweit, sagte Köppli. Dann feiert Nutanix nicht nur den zehnjährigen Geburtstag, sondern auch das fünfjährige Bestehen in der Schweiz. Köppli bat sein Team auf die Bühne und freute sich darüber, wie schnell die Belegschaft hierzulande herangewachsen sei. Ebenso schnell veränderten sich auch die Ziele von Nutanix.
Die unsichtbare Cloud
Speicher und Server in einer Box – das waren die ersten Jahre, wie Köppli sagte. Etwas später kam der eigene Hypervisor hinzu. Dann packte Nutanix Netzwerkkomponenten und Security-Software obendrauf und versprach, das Data Center unsichtbar zu machen. Doch auch das ging dem kalifornischen Hersteller offensichtlich nicht weit genug.
Der nächste Schritt folgte vor wenigen Jahren. Nun sieht sich Nutanix als One-Stop-Shop für IT-Infrastruktur- und Multicloud-Management. Und das Versprechen lautet: "Wir machen die Cloud unsichtbar", sagte Köppli. Die entsprechende Stossrichtung stellte Nutanix etwa 2017 in Nizza vor. Lesen Sie hier mehr dazu.
Florian Köppli, Country Manager Switzerland, Nutanix. (Source: Netzmedien)
Mehr Mut zum Scheitern
Wer sich neu erfinden wolle, müsse auch mal Fehler machen. Nur so lasse sich etwas lernen. Doch in Europa gelte das Scheitern nach wie vor als Schwäche, sagte Köppli. Eine Haltung, die aus unternehmerischer Sicht nach hinten losgehen könne. Als Beispiel nannte er einige Unternehmen, die vor einigen Jahren noch zu den weltweit wertvollsten Brands zählten und dann abgestürzt sind, weil sie am Status Quo festhalten wollten. "Blackberry hat es verpasst, ein cooles User Interface zu machen. Toys R Us hat es verpasst, in den E-Commerce einzusteigen. Und Yahoo hat es verpasst, seine Suchmaschine sicher zu machen."
Wer sich ausruht, lebt gefährlich. Also: "Lieber etwas wagen und dann merken, dass es nicht funktioniert, als davon ausgehen, dass alles so weiter geht wie bisher", sagte Köppli. Er wollte damit nicht die anwesenden Fachleute ansprechen, sondern vor allem Business-Entscheider. "Digitalisierung ist keine Frage für IT-Abteilungen, sie umfasst alle Geschäftsbereiche."
Einfachheit in einer komplexen Welt
Was steht hinter der Idee einer unsichtbaren Cloud? Im Prinzip gehe es darum, Zeit für die Entwicklung von Software und Microservices freizuschaufeln, sagte Satyam Vaghani, Vice President of IoT and AI bei Nutanix. "Die Nutzer sollen sich nicht um Infrastrukturen kümmern müssen, sondern sich auf Applikationen konzentrieren können."
Nutanix wirbt mit der Idee vom einen Betriebssystem, mit dem sich komplexe Multicloud-Umgebungen mit einem Klick steuern lassen. "Wir bringen die Einfachheit der Public Cloud ins private Rechenzentrum", sagte Vaghani. Ziel sei es, auch in komplexen Umgebungen mit nur einer Plattform zu arbeiten, über die sich Applikationen automatisiert ausrollen liessen – egal, ob in einer Public Cloud, einer Private Cloud oder in der Edge.
Satyam Vaghani, Vice President of IoT and AI, Nutanix. (Source: Netzmedien)
Die richtige Mischung macht es aus
Nutanix präsentierte am Anlass einige Lösungen, die der Hersteller im vergangenen November an seiner Hausmesse in London lancierte. Lesen Sie hier mehr dazu. Es gab etwa eine Demo von "Era". Mit dem Dienst sollen sich Datenbanken schnell und einfach bereitstellen sowie das Copy-Data-Management optimieren lassen. Auch die "Xi Cloud Services" führte Nutanix vor. Diese sollen Unternehmen helfen, den richtigen Mix zwischen privaten und öffentlichen Clouds zu finden und Infrastruktur-Silos abzubauen.
Nutanix will sich als Brückenbauer etablieren – zwischen den Private Clouds der Unternehmen und den Public Clouds von AWS, Microsoft und Google. Ziel sei es aber nicht, nur ein Betriebssystem zu verkaufen. Zum Service zähle auch Kosten- und Komplexitätsmanagement, sagte Köppli kürzlich im Interview. Lesen Sie hier mehr dazu.