Swisscom lädt zur Diskussion

5G kommt – 2G geht’s an den Kragen

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Es soll nicht mehr lange dauern, bis 5G bei uns ankommt. 2G wird hingegen nicht mehr lange bestehen. Swisscom lud zur Diskussion – auch die Frage nach den Gesundheitsrisiken von 5G standen zur Debatte.

Nicolas Ehses, Hugo Lehmann und Beat Döös (v.l.n.r.) (Source: Netzmedien)
Nicolas Ehses, Hugo Lehmann und Beat Döös (v.l.n.r.) (Source: Netzmedien)

5G ist in aller Munde. Mobilfunk-Kunden kommen nicht umhin, sich zu fragen, welche Vorteile es für sie bringt und welche Gefahren damit verbunden sind. Swisscom lud zu einem 5G-Info-Frühstück im Innovation Hub in Zürich, um einige dieser Fragen zu klären. In drei Vorträgen informierte der Telko über die Themen Netzleistungsfähigkeit, die Zukunft von 2G und gesundheitliche Risiken von 5G.

 

Was tun für mehr Leistungsfähigkeit?

Im ersten Vortrag sprach Nicolas Ehses, Leiter Strategie des Bereichs Innovation, Netze und IT bei Swisscom, über die bestehenden Möglichkeiten, um die Leistungsfähigkeit eines Netzes zu erhöhen.

 

Ein wichtiger Faktor für höhere Netzleistung sei die Infrastruktur, sagte er. Zu Peak-Zeiten seien Netze überlastet. Deswegen müssten Telkos die Mobilfunknetze kontinuierlich ausbauen. Zu diesem Zweck installiere die Swisscom um die 300 Antennen pro Jahr.

 

Armin Schädeli, Mediensprecher Swisscom (Source: Netzmedien)

 

Was geschieht mit 2G?

Was mit 2G passiert und was sich für die Nutzer ändert, erklärte Beat Döös, Head of Mobile Transformation. Ende 2020 werde Swisscom 2G vom Netz nehmen, sagte er. Immerhin sei der GSM-Standard bereits 25 Jahre alt.

Die Abdeckung des 3G-Netzes sei von der Abschaltung von 2G allerdings nicht betroffen. Kunden, die heute noch ein 2G-Gerät besitzen, will der Telko beim Wechsel unterstützen. In den Swisscom-Shops verkaufe man schon seit 2012 keine 2G-Geräte mehr.

 

Gibt es Gesundheitsrisiken?

Die Frage nach den gesundheitlichen Risiken von 5G sorgt für kontroverse Diskussionen. Hugo Lehmann, Leiter Mobile Access und Testlab, bezog Stellung.

5G bringt neue Frequenzen, nicht aber einen neuen Frequenzbereich. Die Grenzwertempfehlungen blieben also gleich, sagte Lehmann. Alle Frequenzen (2G, 3G, 4G und 5G) dürfen zusammen den Grenzwert nicht überschreiten. In der Schweiz sei dieser zudem viel niedriger als in der EU.

 

Hugo Lehmann, Leiter Mobile Access und Testlab, Swisscom (Source: Netzmedien)

 

Seit Ende 2018 laufen in der Schweiz erste 5G-Testnetze. Ende 2019 sollen bereits 60 Schweizer Städte über eine gewisse 5G-Versorgung verfügen. Was ist neu an 5G, und welche Vorteile wird es den Anwendern bringen? Lesen Sie hier mehr dazu.

Zu den Auswirkungen von Mobilfunkstrahlung auf die Gesundheit und zur Höhe der Belastung fehlen Daten und Wissen, wie das Bundesamt für Umwelt auf seiner Website schreibt. Die international geltenden Grenzwerte sollen vor gesundheitlichen Belastungen schützen. Zusätzlich gelten in der Schweiz aber auch Anlagegrenzwerte. Diese liegen deutlich tiefer als die Immissionsgrenzwerte. Sie müssen dort eingehalten werden, wo Menschen sich längere Zeit aufhalten und begrenzen die Strahlung einer einzigen Anlage.

Ausserdem gilt: Neue Technologien exponieren den Menschen tendenziell weniger stark als alte. 2G braucht beispielsweise mehr Sendeleistung als 3G oder 4G. Von 5G seien daher keine gesundheitsschädigenden Effekte zu erwarten. Es muss aber unterschieden werden zwischen der Exposition durchs Netz und der Exposition durchs Endgerät. So wäre es denkbar, dass bei einer Verdichtung des Netzes die Exposition durchs Gerät sinkt, die Exposition durchs Netz aber steigt.

Auch Sunrise tüftelt am Ausbau des 5G-Netzes. Lesen Sie hier mehr dazu.

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