Was die IT-Partner von Interdiscount und Microspot vermeiden sollten
Was wünscht sich eine Elektronik-Handelskette von IT-Partnern und worauf sollen diese achten? Frederik Thomas, CIO und COO von Interdiscount und CIO von Microspot.ch, liefert dazu Antworten. Im Interview verrät er, wie IT-Dienstleister sich als nützliche Partner erweisen können und was die Zukunft bereithält.
Was beinhaltet Ihre tägliche Arbeit und wo kommen Sie mit IT-Dienstleistern in Berührung?
Frederik Thomas: Als CIO von Interdiscount und Microspot.ch bin ich zum einen natürlich dafür verantwortlich, dass der operative Betrieb aller Systeme für die einzelnen Fachbereiche sichergestellt ist. Zum anderen spielt das Thema Teamentwicklung und Mitarbeiterführung eine grosse Rolle. Ausser den erwähnten operativen Tätigkeiten geht es natürlich auch darum, die zukünftige IT einem stetigen Wandel zu unterziehen und die IT-Roadmap – Strategie – diesen neuen Bedürfnissen anzupassen. Es gilt, herauszufinden, welche Entwicklungen und Trends Einfluss auf das Geschäft und die IT haben werden. IT-Dienstleister können und sollten wertvolle Partner in allen Belangen rund um den IT-Betrieb wie auch die Weiterentwicklung unserer IT-Systeme sein. Zudem müssen sie auch einen Mehrwert gegenüber unserer eigenen IT-Organisation bieten.
Was sind die drei wichtigsten Eigenschaften, die Ihre IT-Dienstleister mitbringen müssen?
Die drei wichtigsten Eigenschaften für einen IT-Dienstleister sind unter anderem, dass sie zuverlässig und transparent sind und die erwartete Qualität liefern. Mit Zuverlässigkeit ist unter anderem gemeint, dass Vereinbarungen eingehalten werden, klare Spezifikationen den Leistungsumfang definieren. Eine gewisse Flexibilität ist dabei unerlässlich.
Was sollten (potenzielle) IT-Partner tunlichst vermeiden?
Eine "Salamitaktik", wenn es darum geht, Projekte zu gewinnen, und Versprechungen zu machen, die nicht gehalten werden können. Besser die Limitationen von Beginn an klar und deutlich aufzeigen. Nichts ist schlimmer, als im Laufe des Projekts oder Vorhabens festzustellen, dass die versprochenen Funktionalitäten nicht möglich sind oder nur mit erheblichem Mehraufwand zu leisten sind.
Wie kaufen Sie IT-Hardware und -Software oder komplette Lösungen ein? Beim Hersteller oder bei einem Händler?
Wir evaluieren entsprechende Lieferanten und sitzen ja meist auch direkt an der Quelle und erfahren hier grosse Unterstützung unserer Beschaffungsabteilung. Aufgrund der Mengen und Spezifikationen sind wir überwiegend direkt mit den Herstellern der Produkte in Kontakt und beziehen diese dort entsprechend.
Welche Bereiche Ihrer Unternehmens-IT haben Sie ausgelagert? Und welche würden Sie nie auslagern?
Grundsätzlich verfolgen wir die Strategie, dass wir nur dann Systeme oder Dienstleistungen auslagern, wenn diese nicht das Kerngeschäft betreffen, oder ein echter Mehrwert durch die Auslagerung entsteht. Hierbei ist immer die Balance zwischen Kosten und Nutzen zu finden. Auslagern würden wir nie unsere Kernapplikationen wie das ERP, Logistik oder die Stammdatenverwaltung. Da dies unser Kerngeschäft betrifft und somit unsere Lebensader ist.
Wo stehen Cloud, IoT, KI, Cybersecurity in Ihrer IT-Strategie?
Cloud und Cybersecurity sind wichtige Elemente der IT-Strategie. Es gilt der Grundsatz, für den jeweiligen Service die optimale Architektur zu erarbeiten und umzusetzen. Cloud unterstützt uns, die "Time to Market" zu reduzieren und effizienter zu werden. Wir müssen Systeme dynamisch skalieren können, was uns die Cloud ermöglicht.
Wie können IT-Dienstleister Sie dabei unterstützen?
Dienstleister kommen ins Spiel, um Ressourcen-Engpässe aufzulösen. Oder sie sind bei den eigentlichen Projekten federführend, um uns mit Ihren Kompetenzen und Erfahrungen ergänzen zu können.
Was werden in der nächsten Zeit die grössten technischen Herausforderungen im Bereich IT für Sie sein?
Durch Cloud-Services und die immer zunehmende Standardisierung entsteht eine immerwährende, komplexere Systemarchitektur aus Cloud-Anwendungen, Dienstleistern und klassische Hosting-Strukturen und das stellt uns vor entsprechende Herausforderungen. Darüber hinaus sind wir dabei, unser ERP mittels S4/Hana zu modernisieren.