Apple wird morgen neue iPhones präsentieren
Am 12. September ist Apples jährliche Keynote. Eine Vorschau.
Am Mittwoch, 12. September, präsentiert Apple die nächste iPhone-Generation, wie Watson berichtet. Die Keynote wird ab 19 Uhr im Internet übertragen. Die Netzmedien werden ebenfalls live darüber berichten, in einem Blog auf Netzwoche, IT-Markt und CEtoday.
Was soll daran spannend sein?
Apple gibt nicht nur bei den Smartphones die Trends vor, sondern dominiert diverse Branchen und beeinflusst die Freizeit- und Unterhaltungsindustrie.
Letztes Jahr sorgten die Kalifornier mit dem iPhone X für einen Paukenschlag. Allerdings wurde das erste Handy mit 3-D-Gesichtserkennung wegen seines Preises kritisiert und von einigen Leuten verschmäht. Nun soll Apple seine Strategie angepasst haben und nicht nur das bislang grösste iPhone herausbringen, sondern auch ein erschwingliches Einsteigermodell.
Warum ist die iPhone-Keynote so wichtig?
Ob es einem gefällt oder nicht: Apple hat 2007 mit dem iPhone das Smartphone-Zeitalter eingeläutet und hält die anderen Hersteller auf Trab. Die Kalifornier machen innovative Technologien massentauglich, wie diverse Beispiele illustrieren:
Im Juli 2008 startete Apple den App Store. Damit war der iPhone-Hersteller das erste Unternehmen, das eine erfolgreiche Verkaufsplattform für Mobile-Apps lancierte.
2011 kam Siri mit dem iPhone 4S. Die angeblich smarte digitale Assistentin erwies sich als halbschlau und fristet bis heute ein Nischendasein. Doch die automatische Spracherkennung und -steuerung scheint nichts mehr aufzuhalten.
2013 führte Apple mit dem iPhone 5S einen in den Home-Buton integrierten Fingerabdruck-Scanner ein und nannte die Technik zum Entsperren des Geräts Touch ID.
2014: Mit dem iPhone 6 wurde der kontaktlose Bezahldienst Apple Pay angekündigt.
2016 liess man beim iPhone 7 die Kopfhörerbuchse weg und kündigte die Bluetooth-Ohrstöpsel Airpods an.
2017 brachten die Kalifornier mit dem iPhone X ihr erstes Handy ohne physischen Home-Button auf den Markt. Entsperrt wird es durch die Gesichtserkennungs-Technologie Face ID, die die Gesichtszüge des Users in 3-D ausmisst und dank Infrarot-Sensoren sogar im Dunkeln funktioniert.
Apples grosse Stärke ist das Zusammenspiel der selbst entwickelten Hardware und Software. Dies mündet beim iPhone in einer unerreicht hohen Benutzerfreundlichkeit. Die Kalifornier haben viel Zeit und Geld in ein intuitives, das heisst einfach zu erlernendes Bedienkonzept investiert. Was 2007 mit den Multi-Touch-Gesten ("Pinch to Zoom" etc.) anfing, wird nun mit iPhones ohne Home-Button fortgeführt.
Frustrierend aus Sicht vieler Konsumenten: Auch bezüglich Preis schauen die anderen Premium-Hersteller, was Apple tut. Und so gibt's mittlerweile auch Android-Smartphones, die die 1000-Franken-Schallgrenze durchbrochen haben.
Apple schnappt sich seit Jahren den Löwenanteil der Gewinne, die weltweit mit Smartphones erzielt werden. Doch sind die Verkäufe in vielen Ländern ins Stocken geraten und zumindest in Europa und den USA ist von einer Marktsättigung die Rede. Das bedeutet, der Konkurrenzkampf verschärft sich – und Apple dürfte dieses Jahr mit einem «Budget-iPhone» auf Huawei und andere Herausforderer aus Asien reagieren.
Welche neuen iPhone-Modelle kommen?
Es soll gleich drei neue iPhones geben:
Der Nachfolger fürs iPhone X heisst angeblich iPhone XS. Es soll dem 2017er-Topmodell in Grösse und Aussehen entsprechen und ein 5,8 Zoll grosses OLED-Display besitzen und wird wohl eine verbesserte Gesichtserkennung (Face ID) sowie eine bessere Kameraleistung bieten.
Dann soll es ein XL-iPhone geben, das mit einem 6,5 Zoll grossen OLED-Display das bislang grösste iPhone ist. Es soll laut unbestätigten Berichten iPhone XS Plus oder XS Max heissen. Zumindest behaupten dies die Journalisten von 9to5Mac.
Für preisbewusste User am interessantesten dürfte das dritte neue Modell sein, das angeblich iPhone XC heisst: Das LCD-iPhone liegt mit seinem 6,1-Zoll-Display zwischen den neuen OLED-iPhones. Weil auf die teurere (und bessere) Bildschirmtechnik verzichtet wird und der Rahmen aus Aluminium statt Edelstahl besteht, soll das Gerät in den USA zwischen 600 und 700 US-Dollar kosten. Und es soll in den Farben Rot, Blau, Orange, Grau, Weiss zur Auswahl stehen.
iPhone XS und XS Plus? Come on, Apple!
Ob mit oder ohne Namenszusatz: Nennt Apple wirklich seine beiden neuen OLED-Modell iPhone XS?
Das wäre dann wohl der merkwürdigste Marketing-Schachzug aller Zeiten, handelt es sich doch insbesondere beim 6,5-Zoll-Modell nicht um "Extra Small", sondern um ein ziemlich grosses Mobilgerät.
Und auch XC klingt nicht nach einem Geniestreich. Da würde die Namensgebung an das Plastik-iPhone 5C erinnern, das Apple 2013 neben dem iPhone 5S herausbrachte und das trotz relativ tiefem Preis als Flop in die Geschichte einging.
Nun, am Mittwochabend wissen wir mehr und sehen auch, ob diese chinesischen Imitate zutreffen:
Und sonst noch?
Apples September-Keynote steht traditionell im Zeichen der neuen iPhone-Generation und grosser Software-Updates für die verschiedenen Geräte-Kategorieren. Was aber nicht heisst, dass keine weiteren Hardware-Ankündigungen gemacht werden.
Als ziemlich sicher gelten:
Eine neue Apple Watch (Series 4)
Neue Airpod-Ohrstöpsel
Überfällig ist die letztes Jahr angekündigte Ladestation Airpower, die iPhone und Apple Watch induktiv auflädt. Damit sollen sich alle neuen Modelle "kabellos" aufladen lassen.
Was viele iPhone-User betrifft, ist iOS 12. Die neue System-Software steht kurz vor der offiziellen Lancierung.
Es ist davon auszugehen, dass Apple iOS 12 nach der Keynote in Cupertino zum Download freigeben wird. Es soll auf dem iPhone 5S und neueren Modellen laufen.
Und als "One More Thing" ein paar neue Macbooks? Das dürfte Wunschdenken bleiben. Aber man weiss ja nie ...