Greenpeace-Ranking für Elektronikfirmen

Der Apfel ist grün – Samsung hingegen kohlenschwarz

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Greenpeace hat 17 Elektronikunternehmen auf Umwelt- und Nachhaltigkeitskriterien untersucht. Im Ranking landet Apple hinter Fairphone auf dem zweiten Platz. Samsung bildet das Schlusslicht.

(Source: CoxinhaFotos / Pixabay)
(Source: CoxinhaFotos / Pixabay)

Greenpeace hat einen Guide für grünere Elektronik verfasst. Wie die Umweltorganisation mitteilt, untersuchte sie 17 Elektronikunternehmen auf drei Nachhaltigkeitskriterien. Greenpeace wollte wissen, inwieweit die Firmen erneuerbare Energien nutzen und damit Emissionen reduzieren, beständige und recycelte Materialien und Designs verwenden und giftige Chemikalien vermeiden.

Greenpeace bewertete die Firmen nach ihrer Transparenz, der Durchführung, ihrem Engagement und Eintreten für die obengenannten Nachhaltigkeitsaspekte.

Fairphone und Apple führen Ranking an

Das Ranking führen Fairphone und Apple an, gefolgt von HP und Dell, die noch einigermassen grün bewertet sind. Lenovo, Microsoft, Acer, Google, LG und Sony können keine so gute Bewertung vorweisen, sind aber immer noch besser als Huawei, Asus, Amazon, Oppo, Vivo, Xiaomi und Samsung.

Fairphone und Apple verzichteten auf gefährliche Chemikalien und produzierten klimafreundlich, sagt Greenpeace. Dell und HP bekamen Lob, weil sie reparier- und aufrüstbare Geräte anbieten würden. Samsung steht am Schluss, weil die Firma klimaschädlichen Kohlestrom für die Produktion nutze. Lediglich ein Prozent der von Samsung verbrauchten Energie stamme aus erneuerbaren Quellen, sagt Greenpeace.

Dreckspur Supply Chain

"Techfirmen behaupten gerne, sich an vorderster Innovationsfront zu bewegen", sagt Gary Cook, Senior IT-Campaigner bei Greenpeace USA. "Ihre Supply Chains stecken aber im industriellen Zeitalter fest." Die Supply Chain sei praktisch bei allen Elektronikfirmen 'dreckig'. Nur sechs der evaluierten Firmen veröffentlichten eine Liste ihrer Supplier, lediglich Fairphone und Dell machten Angaben zu Produkten und Services jedes einzelnen Suppliers.

Huawei gebe nicht einmal eine Schätzung der Treibhausgasemission seiner Supply Chain an. Dabei würden 80 Prozent der Emissionen, die ein elektronisches Device in seiner ganzen Lebenszeit verursacht, während der Produktion freigesetzt. Minenarbeiter müssten sich zudem durch mehr als 30 Kilogramm Stein graben, um etwa 100 Gramm eines für elektronische Geräte benötigten Minerals herauszuschlagen, schreibt Greenpeace. Sicherheit und Gesundheit der Minenarbeiter seien in vielen Fällen gefährdet. Besonders problematisch der Abbau von Kobalt, Zinn, Tantalum, Wolfram und Gold unter anderem im Kongo – womit der bewaffnete Konflikt im Kongo befeuert werde.

Nutzer können Devices kaum reparieren oder recyceln

Je kürzer die Lebensdauer eines Geräts, desto grösser seien die dadurch verursachten Umweltkosten und –schäden, schreibt Greenpeace weiter. Die Elektronikindustrie konstruiere mit Absicht Geräte, die schnell überholt sind und dann ersetzt werden (müssen). Für die zuerst versagenden Teile, bei einem Smartphone seien dies Display und Batterie, gäbe es keine Ersatzteile. Elektronische Geräte könne man kaum reparieren lassen, und wenn, sei es sehr teuer. Auch verwende die Branche kaum recycelte Materialien.

Luxus-Features wie "Edge-to-Edge Glass" machen die Devices laut Greenpeace immer anfälliger für Brüche – das Samsung Galaxy 8 sei eines der zerbrechlichsten Phones.

Branche verwendet weiterhin giftige Substanzen

Beim Product Detox sieht es ebenfalls nicht grün aus. 16 Firmen wollten die Substanzen Polyvinylchloridplastik (PVC) und bromierte Brandschutzmittel (BFRs) vollständig verbannen. Getan hätten das erst Apple und Google. Die beiden Substanzen setzen hochgiftige Dioxine frei. Daneben verwendet die Elektronikindustrie aber weitere Substanzen, die gesundheits- und umweltschädigend sein können, besonders für die Arbeiter in der Produktion.

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