Zahlen für die ersten neun Monate

Update: Gewinn von Swisscom bricht ein

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Von Januar bis September 2015 hat Swisscom weniger verdient als im Vorjahr. Die Geschäfte liefen aber nicht schlecht. Zum neuen Jahr gibt es einige Rochaden in der Konzernleitung.

Update:

Im laufenden Geschäftsjahr hat Swisscom die Zahl der Mitarbeitenden um mehr als zwei Prozent erhöht. Für das kommende Jahr kündigte der Telko aber Stellenstreichungen an. Swisscom-CEO Urs Schaeppi geht von einem "leicht tieferen Stellenbestand" aus, zitiert ihn der Tagesanzeiger. Welche Bereiche vom Abbau betroffen sein werden, konnte Schaeppi noch nicht sagen.

Swisscom hat bisher ein durchzogenes Jahr hinter sich. Der Umsatz stagnierte in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres mit plus 0,3 Prozent in etwa auf dem Vorjahresniveau. Laut einer Mitteilung setzte der Telko bis Ende September rund 8,65 Milliarden Franken um. Bei konstanten Währungskursen und ohne Sondereffekte durch Firmenkäufe und -verkäufe hätte das Plus bei 1,2 Prozent, etwa 100 Millionen Franken, gelegen.

Gewinn bricht ein

Der Reingewinn schrumpfte deutlich. Swisscom verdiente 1,06 Milliarden Franken. Dies sind 21,6 Prozent oder fast 300 Millionen Franken weniger als noch im Vorjahreszeitraum. Hierbei hätten Rückstellungen für ein laufendes Verfahren mit der Wettbewerbskommission eine grosse Rolle gespielt, heisst es weiter.

Swisscom droht eine Strafe von 186 Millionen Franken. Dem Konzern wird vorgeworfen, seine Marktmacht im Bereich ADSL missbraucht zu haben. Der Telko will das Urteil anfechten.

Wachstum in den Kernbereichen

Wachstum verbuchte Swisscom bei seinen TV-Anschlüssen. Der Umsatz stieg hier um mehr als 13 Prozent auf 1,28 Milliarden Franken. Die Zahl der Anschlüsse erhöhte sich um 150'000, das entspricht ebenfalls einer Steigerung von 13 Prozent. Ende September nutzten fast 700'000 Kunden das Angebot Swisscom TV 2.0.

Der Umsatz bei den Mobilfunkanschlüssen stieg um rund 2 Prozent. Swisscom meldet ein Plus von 120'000 Verträgen auf 6,6 Millionen. Den deutlichsten Zuwachs verbuchte Swisscom jedoch im Bereich der Bündelverträge. Hier setzte der Konzern gut 17 Prozent mehr um.

Die Zahl der Vollzeitstellen im Unternehmen stieg in der Schweiz um fast 4 Prozent auf 18'936. Der Anstieg lässt sich mehrheitlich durch die Zukäufe von Veltigroup und Search.ch erklären. Ansonsten hat das Unternehmen besonders beim Kundendienst und Netzausbau Stellen geschaffen. Im ganzen Konzern wuchs die Zahl der Beschäftigten auf 21'603 Vollzeitstellen.

Stellungnahme des Chefs

In einem Video äussert sich Swisscom-CEO Urs Schaeppi zum Quartalsergebnis:

In dem Beitrag zeigt er sich mit dem Erreichten zufrieden. Das Unternehmen habe die Herausforderungen durch die Frankenstärke gemeistert. Auch das Wachstum der italienischen Tochter Fastweb sei zufriedenstellend. Der Umsatz stieg um 4,6 Prozent. Die Tochter konnte auch fast 8 Prozent mehr Kunden für sich gewinnen.

Umbau der Führungsetage

Im nächsten Jahr will Swisscom seine Organisation stärker auf die Digitalisierung ausrichten. Dazu werden Vertrieb und Service für Privatkunden und KMUs wie auch das Digitalgeschäft zusammengelegt. Mit diesem Schritt will Swisscom Synergien nutzen.

Zusätzlich gab Swisscom Änderungen in der Unternehmensführung bekannt. Dirk Wierzbitzki übernimmt die Leitung des neuen Bereichs "Products and Marketing". Er steigt auch in das Führungsgremium auf. Der bisherige Privatkunden-Chef Marc Werner wird die Leitung Sales und Services übernehmen. Roger Wüthrich-Hasenböhler, der bisher das KMU-Geschäft führte, übernimmt den Bereich Digital Business. Er scheidet zum Jahresende aus der Konzernleitung aus.

Zum 1. Januar wird die Spitze von Swisscom folgendermassen zusammengesetzt sein: Urs Schaeppi, CEO; Mario Rossi, CFO; Hans Werner, CPO; Christian Petit, Leiter Grossunternehmen; Heinz Herren, Leiter IT, Network & Infrastructure; Marc Werner, Leiter Sales & Services, und Dirk Wierzbitzki, Leiter Products & Marketing.

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