"Es wird einen neuen Kampf um die Nähe zum Kunden geben"
Wie steht es um den Markt für Wearables Apps made in Switzerland? Die Spezialisten der Agentur Youngculture geben Antworten und liefern eine Markteinschätzung zum Start der Apple Watch.
Welche Möglichkeiten sehen Sie für Wearables Apps im Unternehmensumfeld?
Überall wo Notifications eingesetzt werden, ist eine Wearable-App denkbar. Auch Apps, welche die Sensoren der Wearables sinnvoll nutzen können, dürften das Interesse der Träger wecken, wie zum Beispiel eine Golfing-Watch-App.
Welche App-Projekte für Wearables haben Sie bereits entwickelt?
Wir haben intern ein Game sowie eine ÖV-App für die Apple Watch entwickelt. Das Spiel durften wir auf Einladung von Apple in London vorstellen.
Wie ist die Kundenresonanz? Werden Sie von Anfragen überhäuft, oder ist die App-Entwicklung für Wearables kein Thema für Ihr Unternehmen?
Das Interesse an Wearable-Apps ist erst seit dem Launch der Apple Watch spürbar. Wir haben auch bereits erste konkrete Anfragen erhalten.
Wie arbeiten die App-Store-Anbieter Google, Apple und Microsoft mit Ihnen zusammen und wie werden Sie an den Umsätzen beteiligt?
Alle App-Store-Anbieter sind sehr professionell in der Zusammenarbeit was zum Beispiel Tools, Support oder Updates über technologische Neuerungen anbelangt. So werden wir zum Beispiel regelmässig zu Apple Events wie beispielsweise den Tech Talks eingeladen oder hatten mehrmals das Glück an der Apple Worldwide Developers Conference teilnehmen zu können. Betreffend Beteiligungen an Umsätzen gelten die bekannten Splittings.
Was ist attraktiver: Ein App für Appstores zu entwickeln oder für Unternehmenskunden?
Wir entwickeln vor allem Apps für Unternehmenskunden, haben aber auch schon eigene Apps auf dem Markt gebracht. Aus Entwicklersicht ist beides spannend. Ob sich die Eigen-Entwicklungen auszahlen, hängt natürlich in erster Linie von der Attraktivität der App-Idee ab.
Seit Ende Juni ist die Apple Watch auf dem Schweizer Markt erhältlich: Game Changer oder nur ein hübsches Accessoire?
Ich sehe die Apple Watch als logische Weiterentwicklung des Smartphones. Noch kann man sie als Accessoire sehen, das ohne Smartphone nur begrenzt von Nutzen ist. Doch das Mooresche Gesetz wird dafür sorgen, dass sich die Watch immer mehr vom Smartphone entkoppelt.
Ein Blick in die Glaskugel: Wie wird sich der Schweizer Wearables-Markt in den kommenden fünf Jahren entwickeln?
Wearables sind sehr persönliche Devices. Es wird für Unternehmen noch schwieriger sein, eine App auf dem Homescreen einer Watch zu landen, als dies bei Smartphones der Fall war. Es wird einen neuen Kampf um die Nähe zum Kunden geben.
Weitere Interviews zum Thema gibt es im Dossier Wearable-Apps.