Endlich Führung mit Mut zur Angst
Immer mehr Personen fühlen sich ohnmächtig, haben Ängste und Blockaden. Und zugleich wird in der Führung Mut gepredigt. Angst und Mut sind Gegenspieler, daher sind Blockaden in den Köpfen vorprogrammiert. Kolumnist Raphael Ledergerber zeigt aus seiner Coachingpraxis, wie man Ängste überwinden und mutiger werden kann – und damit glücklicher und erfolgreicher.
Angst ist der grösste Treiber auf unserer Welt. Und Angst ist der grösste Erfolgskiller überhaupt. Kommt die Angst, klappt nichts mehr richtig. Rationales Denken wird unmöglich. Glücklich sind wir immer seltener. Damit schwindet auch der Erfolg.
Ohnmächtig ob der Macht der Angst
Angst ist allgegenwärtig: Befürchtungen, negative Erfahrungen, negative Annahmen, den Dingen ausgeliefert sein, Perspektivlosigkeit. Dabei wird das Aufmerksamkeitsfeld massiv verengt – man bekommt den berüchtigten Tunnelblick. Die Urteilsbildung ist blockiert. Man funktioniert nur noch.
Was in Urzeiten überlebensnotwendig war, ist bis heute geblieben. Aber heute blockiert uns die Angst, hindert uns massiv am Fortschritt, in der persönlichen und unternehmerischen Entwicklung und damit am Erfolg. Erst wenn wir keine Bedrohungen spüren, empfinden wir psychologische Sicherheit. Bei der Arbeit braucht es eine positive Atmosphäre, in der Fehler zugegeben und kritische Fragen gestellt werden können, man einander offen begegnet und nicht übereinander, sondern miteinander spricht.
Im Video-Interview geht Kolumnist Raphael Ledergerber noch mehr ins Detail. (Source: Netzmedien)
Von Angst und Blockaden
Nie waren die Voraussetzungen besser, sich sicher und gut zu fühlen. Wir haben in unserem Land eine objektiv sehr hohe physische Sicherheit, Ordnung und grösserer Wohlstand denn je. Doch die Zukunft ist ungewiss. Alles ist «VUKA» – volatil, unsicher, komplex und ambivalent. Voraussagen sind kaum möglich. Wer weiss schon, was in fünf Jahren sein wird. Wir sind all dem schutzlos ausgeliefert, was da kommen wird.
Das macht vielen Mensch Angst, verursacht Stress, Niedergeschlagenheit und führt zu Erschöpfung, wie auch breit abgestützte Studien zeigen – etwa die CSS-Gesundheitsstudie 2023. Die Angst ist vage, sie ist rational nur schwer greifbar, deswegen aber nicht weniger intensiv. Im Gegenteil – diese latente Angst verschwindet nicht wieder und gehört bei vielen Menschen längst zur täglichen Grundstimmung. Die Angst frisst Energie, nagt an der Psyche. So entstehen grosse innere Blockaden, Denk- und Leistungsblockaden.
Mut und Angst – Feinde und Freunde
Überall wird über den Mut gesprochen, den es in der Führung braucht. Man müsse mutig sein. Klar ist: Der Mut gehört zu den wichtigsten Eigenschaften von Führungskräften. Nur kann man den Mut nicht ohne die Angst betrachten. Mut und Angst gehen immer Hand in Hand. Und Angst ist der Gegenspieler des Mutes.
Erst wenn wir die Angst akzeptieren und sie positiv nutzen, kann Mut entstehen. Mut und Angst gehen immer Hand in Hand. Um die Angst in Mut umzumünzen, müssen wir erkennen, welche Bedürfnisse hinter der Angst stecken. Angst beginnt in unserem Leben nur selten im Körper. Alles entsteht im Kopf.
Nehmen Sie der Ohnmacht die Macht – überwinden Sie die eigenen Ängste und werden Sie mutig!
Auch Sie werden sich bestimmt immer wieder fragen, wie sie weniger gehemmt, weniger ängstlich und endlich mutiger sein können. Jede Situation und jedes Thema sind anders. Gehen Sie es an, verlassen Sie die Komfort- und Angstzone und gelangen Sie in die Lern- und Wachstumszone. Ihre positiven Erfahrungen werden sie immer weiter bestärken, mutiger zu sein und zu bleiben. So werden Sie glücklicher und erfolgreicher.
Meine tägliche Coachingerfahrung zeigt, dass alles mit den grundlegenden Fragen beginnt: Warum empfinden Sie überhaupt Angst? Worum geht es wirklich? Wie hoch ist das Risiko, wenn Sie mutig sind? Was kann passieren, wenn Sie mutig sind und vorangehen? Warum muss Ihr Mut schwächer sein als die Angst? Was können Sie erreichen, wenn Sie mutiger werden?