Wie es um die Energieeffizienz der Schweizer RZ-Branche steht
Um dem hohen Stromverbrauch entgegenzuwirken, investieren RZ-Betreiber in nachhaltige Technologien. Was das konkret bedeutet und wie nachhaltig Schweizer RZs wirklich sind, sagt Marco Stadler, Chief Sales Officer von Green.

Was muss ein RZ-Betreiber heute bieten, um morgen noch im Geschäft zu sein?
Marco Stadler: Als Datacenter-Betreiber müssen wir kontinuierlich in unsere Standorte, in Nachhaltigkeitsthemen und in die Innovation investieren, die betriebliche Exzellenz sicherstellen und gleichzeitig unsere Kunden bei ihren Transformationsprojekten gezielt begleiten. Um die Innovation voranzutreiben, arbeiten wir eng mit allen Akteuren zusammen: mit Technologieanbietern, Forschung und Hochschulen, Kunden, IT-Integratoren und Partnern. Wir sind überzeugt, dass in diesem Zusammenspiel Innovation und Nachhaltigkeit ein neues Level erreichen.
Algenfarmen, Abwärmenutzung, alternative Energie: Wie wichtig ist das Thema Nachhaltigkeit bei Schweizer Rechenzentren?
Die Nachhaltigkeit ist entlang der gesamten Wertschöpfungskette relevant. Nachhaltigkeit bedeutet für uns, von den Kühlsystemen über die Materialwahl, Architektur und den Bezug von Naturstrom bis hin zur Abwärmenutzung alle Elemente effizient zu gestalten und zu betreiben. Wir investieren grosse Beträge in die Steigerung der Energieeffizienz und in die Nachhaltigkeit unserer Datacenter.
Und wie nachhaltig sind die Rechenzentren hierzulande wirklich?
Die Energieeffizienz hat sich in der Branche stark verbessert. Doch bestehen immer noch markante Unterschiede: Grosse und moderne Datacenter bieten laut aktuellen Erhebungen der Hochschule Luzern ein Einsparpotenzial von 46 Prozent gegenüber älteren Rechenzentren. Unternehmen, die auslagern, profitieren doppelt: von mehr Nachhaltigkeit und tieferen Kosten. Aufseiten der Kundeninstallationen sind zudem weitere Effizienzsteigerungen möglich. Hier stehen wir in engem Dialog mit unseren Kunden.
Wie hat sich das Schweizer RZ-Geschäft in den vergangenen zwölf Monaten entwickelt?
Die Nachfrage steigt bei den Hyperscalern wie auch bei den Unternehmen. Daher haben wir in den vergangenen drei Jahren unsere Kapazitäten mehr als verdoppelt und bieten in optimaler Distanz mehrere Standorte für georedundante Lösungen. Jedes fünfte Unternehmen plant aktuell die Auslagerung seiner Serverräume, und die Cloud-Adoption schreitet voran. Mit dem Metro-Campus Zürich haben wir für IT-Dienstleister, Unternehmen und Hyperscaler einen modernen, neuen Datacenter-Standort in Betrieb genommen und planen bereits die weitere Expansion in der Schweiz.
Wie viel Raum bleibt hierzulande neben den grossen Hyperscalern noch für lokale Anbieter?
Wir bieten von einem Drittelrack bis hin zu gesamten Räumen bedarfsgerecht für alle Kundengruppen Datacenter-Flächen und Connectivity an. Hyperscaler und Unternehmen profitieren von der physischen Nähe zueinander. Sie vereinfacht die Zusammenarbeit, da wir ein Ökosystem mit führenden Partnern für die Cloud-Adoption bereitstellen. Zudem kann der Datenverkehr preiswerter gestaltet werden, denn private Direktanbindungen senken die Konnektivitätskosten.
Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:
- Primo Amrein, Microsoft: "Ein RZ-Betreiber muss mehr bieten als nur IaaS-Hosting."
- Arne Benox, Digital Realty: "Ökonomische Ziele tragen häufig dazu bei, die ökologischen zu erreichen."
- Michael Dudli, Xelon: "Die Nachfrage nach Schweizer Lösungen bleibt hoch."
- Erich Hohermuth, NorthC: "Steigende Energiepreise und Versorgungsengpässe haben die Branche stark beeinflusst."
- Olivier Honold, NTT: "Es reicht nicht, nur Fläche, Energie, Kühlung und physische Sicherheit anzubieten."
- Roger Semprini, Equinix: "Immer mehr Kunden kommen zu uns, um ihren digitalen Footprint zu verbessern."
- Patrick Stutz, Mount10: "Der grösste Hebel bei der Nachhaltigkeit liegt beim vom Kunden eingesetzten Equipment."
- Ralph Urech, Data11: "Integrität, Vertraulichkeit und Verfügbarkeit bleiben die wichtigsten Eckpfeiler; der Rest ist Beilage."

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