Was das IoT für den Channel bedeutet
Das Internet der Dinge (IoT) hat die Proof-of-Concept-Phase hinter sich gelassen. Das Geschäft ist aber von einem fragmentierten Markt geprägt. Wo das Potenzial für den Channel liegt und wie man dieses für sich gewinnt, sagt Daniel Steiner, Head of Services & Solutions bei Also Schweiz.
Welche Bedeutung hat das IoT für Sie beziehungsweise Ihre Partner?
Daniel Steiner: Mit dem IoT können auf neue Art und Weise ökonomisch und ökologisch sinnvolle Lösungen umgesetzt werden. Auf der Strasse können Leerfahrten minimiert und in der Produktion die Auslastung optimiert werden. Oder ein bedarfsgerechteres Gebäudemanagement. Daher ist das IoT strategisch sehr wichtig für Also. Wir verfügen über eine eigene IoT-Plattfom, ein breites Sensorik-Angebot und bauen kontinuierlich unser Lösungs-Ökosystem aus, das unseren Partnern hilft, erfolgreiche IoT-Projekte umzusetzen.
Wie hat sich das Geschäft mit IoT-Lösungen in der Schweiz im vergangenen Jahr entwickelt?
Denken Sie zum Beispiel an Präsenz- und CO2-Sensoren in Räumen - früher hätten Sie da wohl noch Löcher durch Wände gebohrt und kilometerweit Kabel gezogen. Heute läuft dies drahtlos und wartungsfrei über mehrere Jahre. So werden mehr und mehr IoT-Komponenten eingesetzt. Mit den erhobenen Daten können echte Mehrwerte generiert werden - und sei es nur ein Reinigungszyklus in einem (unbenutzen) Büro.
Welches Potenzial birgt dieser Bereich noch?
Das Potenzial ist enorm und wie es für uns heute selbstverständlich ist, dass Geräte wie Smartphones, Drucker, PCs und so weiter miteinander kommunizieren, so wird es normal sein, dass auch die meisten Dinge - vom Blumentopf bis zur smarten City - miteinander kommunizieren und wir daraus neue Erkenntnisse ziehen.
Wo sind die grössten Geschäftsmöglichkeiten für den IT-Channel?
Ich zitiere jetzt nicht die unzähligen Studien über wo was, wie schnell wachsen wird. Entscheidend für den Erfolg ist die Kundennähe, die Lösungskompetenz und Ökosystem-Partnerschaften. IoT heisst nicht, für sich alleine herumzuwerkeln, sondern nutzenbringende und wirtschaftliche Lösungen umzusetzen - ohne das Rad neu zu erfinden. Und um all dies real zu machen, benötigt es Engineering, Hardware, Software, Marketing, Verkauf, Integration, Betrieb, Weiterentwicklung. Und hier sprechen wir von hochwertigen Dienstleistungen, die gutes Geschäft für alle Beteiligten und einen hohen Nutzen für die Endanwender bringen werden.
Wie müssen sich IT-Reseller und Systemintegratoren aufstellen, um das Optimum aus dem IoT herauszuholen?
"Start small, grow fast" - konzentrieren Sie sich auf konkrete Anwendungsfälle und wählen Sie ein agiles Vorgehensmodell. Da wird schnell ersichtlich, ob der erwartete Nutzen eintrifft oder ob es eine Kurskorrektur braucht. So kann man schnell schöne und gemeinsame Erfolge feiern!
Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:
Martin Egloff, BBV: "Der Schlüssel liegt in der Partnerschaft von Spezialisten."
Christian Fässler, Adnexo: "Das IoT ist ein multidisziplinärer Sport."
Alexandra Haas, Swisscom: "Das vergangene Jahr hat dem starken Wachstumstrend nochmals Aufwind verliehen."
Billy Kneubühl, Oracle: "Es gibt eine wachsende Nachfrage nach kommerziellen Standardprodukten."
Alexander Lehrmann, Sunrise UPC: "Das IoT wird immer mehr zum strategischen Standbein."
Jonas Schmid, Akenza: "Für Endkunden ist es nach wie vor schwierig, sich in diesem Raum zurechtzufinden."