Wie Integratoren die Buchhaltung von Schweizer KMUs digitalisieren können
Seit Juni 2020 ist es möglich, Rechnungen mit einem QR-Code auszustatten. Digitalisiert ist die Buchhaltung der Schweizer KMUs damit aber noch nicht. Was noch fehlt und was noch im Weg steht, sagt Eveline Kalberer, Leiterin Produkt-Management bei Proffix Software.

Wie digital sind die Buchhaltungsprozesse in Schweizer KMUs?
Eveline Kalberer: Die Prozesse in der Buchhaltung wurden vor bald 50 Jahren als Erstes in den Unternehmen digitalisiert. Die Schweiz hatte hier eine Pionierrolle. Den KMUs bot sich bereits früh Software, mit der sie ihre Abläufe organisieren konnten. Durch diesen früh erlangten Vorsprung wurde es jedoch schwierig, weitere Vereinfachungen zu etablieren. Der durch die Coronapandemie ausgelöste Digitalisierungsschub und die Harmonisierung im Zahlungsverkehr mit ISO20022 bringen zwar Bewegung in den Markt, doch grundsätzlich bleiben KMUs zögerlich gegenüber Änderungen bewährter Prozesse.
Welche Hürden stehen hier einer Digitalisierung im Weg?
Um auf gesetzliche und technologische Änderungen reagieren zu können, braucht es flexible, einfach skalierbare Lösungen. Werden in Unternehmen veraltete Systeme eingesetzt, sind die mit dem Wechsel verbundenen Aufwendungen die grösste Hürde.
Welchen Stellenwert haben cloudbasierte Lösungen?
Diese werden immer wichtiger. Zum einen, weil Remote Work und der damit verbundene orts- und zeitunabhängige Zugriff via Cloud selbstverständlich werden. Zum anderen wird immer häufiger Realtime auf Drittprogramme zugegriffen. Entscheidend sind 24x7-Webservices, um ein nahtloses Zusammenspiel zu gewährleisten.
Wo sind die Geschäftsmöglichkeiten für Integratoren und Reseller?
Durch die Digitalisierung im Rechnungswesen sowie die zunehmende Komplexität hinsichtlich gesetzlicher und technologischer Anforderungen steigt bei vielen KMUs der Bedarf nach Beratungsdienstleistungen. Integratoren bietet sich bei standardisierter Business-Software dank offener Schnittstellen die Möglichkeit, eigene Tools anzubinden, sodass Kunden und Kundinnen nach dem Prinzip Best of Breed die jeweils beste Lösung einsetzen können.
Welche technologischen Trends erkennen Sie im Bereich der Buchhaltungssoftware oder des Dokumentenmanagements insgesamt?
Die Trends sind Cloud und Digitalisierung. Immer mehr Daten werden gesammelt und die Prozesse mithilfe von KI automatisiert. Der digitale Datenaustausch zwischen Systemen nimmt zu, die Daten werden strukturierter und ermöglichen automatisierte Verarbeitungen. Ein aktuelles Beispiel sind die QR-Rechnungen mit den strukturierten Daten im QR-Code oder E-Rechnungsformate wie "eBill" oder "ZUGFeRD", welche die strukturierten Daten in die PDF-Rechnung integrieren. Die Grundlage bilden moderne Tools, die skalierbar und flexibel anpassbar sind und offene Schnittstellen für Erweiterungen bieten.
Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:
Pius Birrer, Boss Info: "Die meisten Kreditoren kommen immer noch als Papier ins Unternehmen."
Thomas Brändle, Run my Accounts: "Die Geschäftsbücherverordnung fordert komplizierte und teure Verfahren."
Simon Hammer, SAP: "Vor allem in der Buchhaltung kann KI viele Prozesse schneller und effizienter bearbeiten."
Jens Margraf, Klara: "Von einer flächendeckenden Digitalisierung sind wir leider noch ganz weit entfernt."
Matthias Zürrer, Bexio: "Von einer Digitalisierung im eigentlichen Sinn kann keine Rede sein."

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