Mobile Mythen & papierlose Prophezeiungen: Littlebit über IT am Arbeitsplatz
Das Smartphone ersetzt den Arbeits-PC. Der Drucker verstaubt im papierlosen Büro. Und überhaupt arbeiten alle nur noch unterwegs ... Versprechen gibt es viele. Doch wie der moderne Arbeitsplatz wirklich aussieht, sagt Simone Antonelli, Director Operating & Solutions bei Littlebit Technology.
Welche IT braucht der moderne Arbeitsplatz noch? PC? Laptop? Thin Client? Oder nur noch das Smartphone?
Simone Antonelli: Es kommt ganz auf die Arbeit an, die ausgeführt werden muss. Mit Cloud-Lösungen steigt der Bedarf an Thin Clients. Viele Unternehmen setzen aber auch auf mobile Devices, um Mitarbeitern maximale Flexibilität zu bieten. Always Connected ist wichtigstes Kriterium.
Welche Rolle spielen As-a-Service-Angebote wie Workplace- oder Device-as-a-Service in der Schweiz?
Immer mehr Business-Endkunden automatisieren Routineaufgaben und treiben die digitale Transformation in ihren Unternehmen voran. Die As-a-Service-Angebote bieten ihnen dabei etliche Vorteile, etwa keine Kapitalbindung, transparente Kostenübersicht sowie Aktualität der Hardware und beliebige Skalierung. Der Trend geht klar in diese Richtung, meiner Meinung nach nur nicht in der erhofften Geschwindigkeit.
Wo stehen wir auf dem Weg zum papierlosen Büro? (Wozu) Braucht es Drucker noch?
Mit Smart Devices, digitalisierten Prozessen und dem Zugriff auf Daten und Applikationen von jedem Ort aus sind wir beim papierlosen Büro angelangt. Das Bewusstsein ist da, sowohl im privaten wie im geschäftlichen Umfeld. Denn damit wird nicht nur der Berufsalltag effektiver gestaltet, gleichzeitig werden Kosten gespart. Der Druckermarkt schrumpft, besonders betroffen sind Drucker mit nur einer Funktion. Multifunktions-Drucker haben noch ihre Berechtigung. Weiterentwickelte Managed Print Solutions sind eine Chance für Reseller, sich auf den vertikalen Lösungsansatz zu spezialisieren.
Was bedeuten diese Entwicklungen für Reseller, Systemintegratoren und Distributoren?
Enduser brauchen immer komplexere Lösungen und Angebote. Es geht nicht mehr um den Verkauf von Waren, sondern darum, das konkrete Bedürfnis analog zum Nutzungsverhalten am richtigen Einsatzort bedienen zu können. Wer die Bedürfnisse versteht, wird punkten. Es braucht ein Umdenken von allen Beteiligten sowie den Willen, sich entweder zu spezialisieren oder ein breiteres Spektrum an standardisierten Lösungen für die neuen Themen anzubieten.
Welche Hürden werden in diesem Jahr den Schweizer Markt plagen?
In der Schweiz besteht ein akuter Fachkräftemangel. Speziell in den Bereichen Programmierung, Beratung und Cloud-Services. Gleichzeitig sehe ich die Komplexität von benötigten Lösungen durch Themen wie, künstliche Intelligenz, Virtual Reality und Digitalisierung steigen.
Die Antworten der übrigen Podiumsteilnehmer:
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Massimiliano D’Auria, Computacenter: "Virtuell gemanagte Arbeitsplätze sind ein Wachstumsgeschäft."
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Roman Feierabend, Isolutions: "Die Vorteile überwiegen. Mit diesem Modell sind grosse Einsparungen bei der IT möglich. Zudem sind die Kosten kalkulierbar."
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Donal Greene, Fujitsu: "Workplace-as-a-Service ist kostengünstiger und flexibler als bisherige Modelle."
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Stefan Szalai, Serverbase: "Solange Firmen ihre Rechnungen noch per Post versenden oder Bestellungen per Fax tätigen, wird das papierlose Büro nicht Realität werden."