Ein Blick in die Tiefen des Mobility-Marktes
Der Markt für Mobility hat sich in den letzten Jahren rückläufig entwickelt. Obwohl das Geschäft mit Smartphones eigentlich gut läuft – zumindest für die meisten Marktteilnehmer. Die Redaktion schaute sich die Zahlen im Detail an und zeigt, wie es im Markt aussieht und wie er sich entwickeln könnte.
Die jüngsten Trends im Schweizer Markt für Mobility zeigen einen leicht rückläufigen Markt. Unter der Oberfläche steckt jedoch viel mehr. Blickt man auf das Jahr 2010 zurück, zeigen die Zahlen des Marktanalysten GfK zunächst einen gesunden Wachstumsmarkt. Jedes Jahr wuchs das Geschäft mit Smartphones, Mobilephones und Tablets im tiefen zweistelligen Prozentbereich.
Zwischen 2010 und 2013 legte der Markt mit 4,94 Millionen verkauften Einheiten um mehr als ein Drittel zu. Besonders gut lief es für das Segment Smartphones. Dieses verdoppelte sich in der Zeitspanne auf fast 2,65 Millionen verkaufte Einheiten – das ist mehr als die Hälfte des Gesamtmarktes.
2013 überschritt das Geschäft mit mobiler Hardware jedoch den Zenit. Danach ging es bergab. Allerdings mit einem verminderten Tempo. Von Jahr zu Jahr ging der Markt jeweils im einstelligen Prozentbereich zurück. Das Thema Mobility schien 2013 seinen Reiz verloren zu haben.
Unter der Oberfläche
Der Gesamtmarkt entwickelte sich zwar rückläufig. Doch ist nicht der gesamte Markt davon betroffen. Der Rückgang ist in erster Linie auf die Bereiche Mobilephones und Tablets zurückzuführen. Die Anzahl verkaufter Tablets schrumpfte zwischen 2013 und 2016 um fast die Hälfte: Der Absatz ging um 48 Prozent zurück auf eine Stückzahl von 593 000.
Der Teilmarkt für Mobilephones brach noch deutlicher ein. 2013 wurden in der Schweiz noch 1,15 Millionen Geräte verkauft. Drei Jahre später waren es 82 Prozent weniger: Im Jahr 2016 kam der Markt auf eine Stückzahl von lediglich 208 000 verkauften Einheiten.
Im Gegensatz zu den Mobilephones und Tablets lief das Geschäft mit Smartphones in dieser Zeit äusserst gut. Der Teilmarkt wuchs beständig und kam erst 2016 ins Stocken. Damals reduzierte sich die Stückzahl um etwa 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf fast 3,31 Millionen Einheiten. Verglichen mit dem Rekordjahr 2013 entsprach dies jedoch noch immer einem Plus von knapp 25 Prozent.
In der Tiefe
Ein tieferer Blick zeigt noch eine weitere Bewegung im Markt für Mobility. Auf der Anbieterseite verloren die Telkos. Diese verkauften 2015 rund 1,87 Millionen Smartphones. Damit gingen mehr als 56 Prozent aller verkauften Geräte über deren Ladentische.
Im darauffolgenden Jahr sah es ganz anders aus. Nur noch 47 Prozent der 2016 verkauften Smartphones wurden über die Telkos vertrieben. In absoluten Stückzahlen belief sich ihr Absatz auf knapp 1,53 Millionen Einheiten. Die Stückzahl lag 18 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Für das laufende Jahr rechnen die Analysten von GfK mit denselben Strömungen im Markt. Der Gesamtmarkt soll 2017 erneut leicht schrumpfen und 6 Prozent unter dem Vergleichswert im vergangenen Jahr liegen. Vom Rückgang werden Smartphones leicht, Mobilephones und Tablets jedoch stark betroffen sein. Insgesamt sollen aber noch 3,86 Millionen Geräte verkauft werden – davon sollen 3,25 Millionen Smartphones sein.